Kaum wird es dunkel, kommen die Schnecken aus ihren Verstecken – und stürzen sich auf zartes Grün wie Salat, Gemüse oder Blütenstauden. In heimischen Kleingärten sind hauptsächlich die Spanische Wegschnecke, die Gartenwegschnecke und die sogenannte Genetzte Ackerschnecke unterwegs. Sie alle zählen zu den Nacktschnecken.
Nicht alle Schnecken richten Schäden an
Einige der Schnecken, die uns im Garten begegnen, sind keine Gefahr für Gemüse- und Blumenbeete: Die meisten Gehäuseschnecken richten praktisch keinen Schaden an – sie ernähren sich vor allem von totem Pflanzenmaterial und nicht von jungem Gemüse.
- Die große Weinbergschnecke (sie steht übrigens unter Naturschutz) hilft sogar, der Nacktschneckenplage Herr zu werden: Sie frisst die Eigelege von Nacktschnecken auf.
- Auch Bänderschnecken (das sind die kleinen, hübschen Häuschenschnecken) richten im Garten keine nennenswerten Schäden an.
- Der natürliche Feind der Spanischen Wegschnecke ist der Tigerschnegel. Die zehn bis 20 Zentimeter lange Nacktschnecke frisst neben Pflanzenteilen und toten Tieren auch die Eier der Spanischen Wegschnecke.
Schnecken bekämpfen: Diese Tipps helfen
Kombinieren Sie gegen Schnecken am besten mehrere Maßnahmen:
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Gießen Sie Pflanzen morgens – und zwar möglichst punktuell. Je trockener der Untergrund um die Pflanzen ist, desto schwieriger wird es für die Schädlinge, ans Ziel zu gelangen.
- Ein naturnaher Garten ist ebenfalls ein Schutz vor Schnecken. Wo sich Igel, Mäuse, Vögel, Blindschleichen und Käfer wohlfühlen, haben Schnecken (und ihr Eigelege) schlechtere Überlebenschancen. Lesen Sie dazu: Tierfreundlicher Garten: Tipps für einen Garten, den Insekten, Vögel und Säugetiere lieben
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Umrahmen Sie Ihre Gemüse- und Zierpflanzenbeete zusätzlich mit einem Rand aus Rasen, Rindenmulch, Sägemehl, Sand, Gesteinsmehl oder Kalk.
- Nutzen Sie alternativ einen Schneckenzaun, der einen nach außen gebogenen Rand hat. Sammeln Sie die Schnecken, die es doch über den Zaun schaffen, regelmäßig ein.
- Laut Nabu ist inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen, dass Kaffee bei der Schneckenabwehr hilft: "Geringe Konzentrationen halten die Tiere vom Fressen ab oder vertreiben sie, größere Konzentrationen sind sogar tödlich. Verantwortlich hierfür ist das Koffein, das wahrscheinlich wie ein Nervengift wirkt." Streuen Sie Kaffeesatz um die schützenswerten Pflanzen. Sie können auch starken Kaffee als Tinktur auf die Blätter sprühen. Zu viel Kaffee kann allerdings den pH-Wert des Bodens verändern, was für einige Pflanzen von Nachteil ist. Alternativ können Sie auch Katzenstreu, Sägespäne, zerkleinerte Eierschalen oder Asche verwenden.
- Platzieren Sie für eine "Salatfalle" eine Handvoll nasse Salatblätter (alternativ Rhabarberblätter) in einer Ecke Ihres Gartens. Am nächsten Morgen werden Sie dort jede Menge Schnecken finden, die dort Unterschlupf gesucht haben. Sie müssen sie nur noch einsammeln und wegbringen. Auch Laubhaufen, Grasschnitt und Totholz sind beliebte Schnecken-Verstecke. Wer sie kennt, findet die lästigen Plagegeister meist schnell.
- Ein Hochbeet erschwert den Zugang zum Gemüse.
Tipp: Eine Maßnahme alleine reicht wahrscheinlich nicht aus, um die gefräßigen Tiere fernzuhalten. Kombinieren Sie mehrere Maßnahmen und sammeln Sie täglich alle Schnecken, die Sie sehen, ein. Die beste Zeit zum Schneckensammeln ist spät abends oder nach einem warmen Regen ganz früh morgens.
Bierfallen ziehen noch mehr Schnecken an
Von Bierfallen raten wir ab. Hier handelt es sich um im Boden versenkte Becher, die mit Bier gefüllt werden. Sie locken Schnecken zwar erfolgreich an, die Schnecken aber fallen in das Gefäß und ertrinken dort.
Das ist nicht nur aus moralischer Sicht problematisch: Auch für die Schnecken in Nachbars Garten riecht das Bier verlockend – schlussendlich ziehen Sie mit dieser Methode deutlich mehr Schnecken an als ohne die Bierfalle.
Zudem: Durch die Bierfalle werden nicht nur Nacktschnecken angezogen, sondern auch Häuschen-Schnecken und Weinbergschnecken, die in Deutschland unter Naturschutz stehen.
Schnecken bekämpfen: Auf diese Pflanzen sollten Sie verzichten
Schnecken lieben zartes Grün. Wer Schnecken vorbeugen möchte, sollte deshalb auf Salat und Spinat besser verzichten, bzw. ihn im Hochbeet oder in Balkonkästen anpflanzen. Auch die Blüten vieler Zierpflanzen haben Schnecken zum Fressen gern.
Pflanzen, die Bitterstoffe oder giftige Inhaltsstoffe enthalten, harte oder haarige Blätter oder Dornen und Stacheln haben, sind bei Schnecken nicht beliebt.
Diese Pflanzen stehen nicht auf dem Speiseplan der Schnecken
- Astern
- Bienenweide
- Bohnenkraut
- Farne
- Fetthenne
- Geranien
- Kapuzinerkresse
- Mohn
- Petersilie
- Pfingstrose
- Rettich
- Rosen
- Rosmarin
- Rote Beete
- Salbei
- Schnittlauch
- Sellerie
- Thymian
- Tomaten
- Zwiebeln
Und: So sehr Sie sich auch über die Schnecken in Ihrem Garten ärgern, die Tiere sind wichtig für unser Ökosystem. Sie bauen organische Substanzen ab und dienen anderen Tieren als Nahrung.
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