- Silberbesteck und Silberschmuck werden mit der Zeit matt und laufen schwarz oder braun an.
- Der Grund: Das Edelmetall Silber oxidiert mit Sauerstoff und dem in der Luft enthaltenen Schwefelwasserstoff zu Silbersulfid.
- Die Verfärbungen lassen sich mit diversen Hausmitteln, wie zum Beispiel Backpulver, Zitronensäure oder einem Stück Alufolie entfernen.
Ob das gute Besteck in der Schublade, der Kerzenständer oder der geerbte Anhänger im Schmuckkästchen: Silber verliert mit der Zeit seinen Glanz. Denn das Edelmetall oxidiert mit Sauerstoff und in der Luft enthaltenem Schwefelwasserstoff zu Silbersulfid – dadurch läuft das Silber schwarz oder braun an. Der Belag ist nicht gesundheitsschädlich und die Suppe schmeckt mit einem angelaufenen Löffel nicht anders, aber schön sieht es trotzdem nicht aus.
Wer etwas gegen die Verfärbung unternehmen möchten, muss nicht gleich zum speziellen Reiniger aus dem Handel greifen, etwa zu Silberputztüchern, die mit chemischen Substanzen getränkt sind. Denn der Umwelt zuliebe sollten solche chemischen Mittel vermieden werden, wann immer es geht. Stattdessen funktioniert die Silberreinigung auch sehr gut mit Hausmitteln und lässt sich so von seiner "Patina" befreien.
Silber reinigen: Diese Hausmittel bringen Glanz
Ist die Verfärbung bereits geschehen, gibt es verschiedene Wege, wie Sie Ihr Silber reinigen können. Aber Vorsicht: Bei mechanischen Methoden wird immer ein wenig Material abgetragen – so können durch die Reinigung kleine Kratzer auf der Silberoberfläche entstehen! Deswegen sind alle polierenden Methoden nicht für Versilbertes geeignet.
Und: Auf Silberschmuck, der mit Perlen oder Schmucksteinchen besetzt ist, sollten die meisten der unten aufgeführten Methoden ebenfalls nicht angewendet werden, weil diese bei der Behandlung mit Hausmitteln beschädigt werden können.
Für Besteck, Servierplatten, Kerzenleuchter oder reinen Silberschmuck, können Sie dagegen eine der folgenden Methoden ausprobieren:
Mechanische Silber-Reinigungsmethoden:
- weiches Tuch: Ist Silber nur leicht angelaufen, können Sie es zuerst damit probieren, es mit einem weichen Tuch sanft abzurubbeln.
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Backpulver: Das Universalmittel aus der Küche eignet sich auch, um Silber zu reinigen. Benetzen Sie dazu eine alte, weiche Zahnbürste mit etwas Wasser und polieren Sie das Silber dann vorsichtig mit Backpulver.
- Zahnpasta oder Zigarettenasche: Tragen Sie eine kleine Menge Zahnpasta oder Zigarettenasche auf das verfärbte Silber auf, lassen Sie sie kurz einwirken und spülen Sie die Paste oder die Asche anschließend mit kaltem Wasser ab. Danach polieren Sie den Gegenstand gründlich mit einem weichen Baumwolltuch trocken. Aber Achtung: Grobkörnige Pasten oder zu starkes Reiben können zu Kratzern führen!
Nicht-mechanische Silber-Reinigungsmethoden:
- Zitronensaft und Natron: Auch mit diesen Hausmitteln lassen sich Ablagerungen entfernen. Die Säure greift das Silber nicht an, hilft aber, Schmutz und Fett zu entfernen. Für diese Methode legen Sie den angelaufenen Gegenstand aus Silber zunächst eine halbe Stunde in ein Bad aus Zitronensaft. Anschließend kommt er in ein Wasserbad mit Natronpulver – es verstärkt den Reinigungseffekt. Spülen Sie das Silber anschließend mit warmem Wasser ab.
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Kernseife und Salmiakgeist: Vor allem Silberschmuck lässt sich so gut reinigen. Dafür flüssige Kernseife, warmes Wasser und einen Schuss Salmiakgeist (Handschuhe tragen!) in einer Schüssel vermischen. Schmuck für ca. eine Stunde hineingeben, abspülen und dann mit einem weichen Tuch abwischen.
- Alufolie: Eine altbewährte Technik, um Silber zu reinigen, ist das Umwickeln mit Alufolie. Dann kommt der Schmuck oder das Besteck in eine Schüssel mit heißem Salzwasser. Hierbei wird nicht die schwarze Schicht auf dem Silber mechanisch entfernt, sondern ein elektrochemischer Prozess in Gang gesetzt. Der Nachteil der Methode: Aluminium ist sowohl für die Umwelt, als auch für unsere Gesundheit problematisch. Um beides zu schonen, sollten Sie es daher zunächst mit einer der anderen Techniken versuchen.
Silber reinigen: Pflege kann Verfärbungen vorbeugen
Prävention ist natürlich die beste Maßnahme und erspart das lästige Polieren, zumindest für eine Weile. Wer die folgenden Dinge beachtet, schont sein Silber und verzögert oder vermindert so zumindest den chemischen Prozess der Verfärbung:
- Silberbesteck: Besteck sollte nicht in der Spülmaschine gereinigt, regelmäßig benutzt und trocken und luftarm gelagert werden – zum Beispiel in Baumwolltücher eingewickelt oder in einem mit Samt ausgelegten Besteckkasten. Besser ist es zudem, wenn das Silberbesteckt nicht mit schwefelhaltigen Nahrungsmitteln in Kontakt kommt, da der Schwefel mit dem Silber reagiert und es schwarz färbt. Dazu zählen unter anderem Eier, Fisch, Senf und Zwiebeln.
- Silberschmuck: Silberschmuck wird geschont, wenn er nicht beim Sport, bei der Haus- und Gartenarbeit, beim Frisieren und Schminken oder unter der Dusche getragen wird. Inhaltsstoffe von Reinigungs- und Pflegemitteln können das Anlaufen zudem unter Umständen beschleunigen.
- Silber allgemein: Ob Schmuck oder Besteck, zwei Tricks bei der Lagerung können helfen, Verfärbungen hinauszuzögern. Kreide in der Schublade oder im Schmuckkästchen entzieht der Luft Feuchtigkeit. Cent-Stücke aus Kupfer neben dem Silber sorgen dafür, dass sich zuerst die Münzen verfärben – denn das minderwertigere Metall geht schneller eine Verbindung mit Schwefelwasserstoff ein. Beides wird allerdings in größeren Mengen benötigt, um eine Wirkung zu erzielen.
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