Heiße Tage können nicht nur Mensch und Tier, sondern auch so mancher Pflanze zu schaffen machen. Einige von ihnen sind aber gut an Hitze angepasst: Gewächse mit silbrig-grauem Laub, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum oder anderen Gegenden mit hohen Temperaturen stammen.
"Ihre silberne Behaarung oder auch die Wachsschicht schützt vor Sonneneinstrahlung und bildet daher in heißen Klimaten einen Vorteil", erklärt Buchautorin Katrin Lugerbauer.
Ein Überblick, wie man die silbrigen Pflanzen im Beet integrieren kann:
Silbrige Pflanzen als harmonische Begleiter
Susanna Cznottka, die den Gartenblog "Einfach Garten" betreibt, setzt einige silbrige Pflanzen ein, um unterschiedliche Farben zu harmonisieren oder um Grün zu kontrastieren. Solche Strukturgeber sind:
- Beifuß (Artemisia)
- Currykraut (Helichrysum italicum)
- Stacheldrahtpflanze (Leucophyta brownii)
- Vexiernelke (Lychnis coronaria)
- Weißfilziges Greiskraut (Jacobaea maritima oder Senecio cineraria)
"Ein Beet mit Blattkontrasten wirkt nie langweilig", findet Susanna Cznottka. Daher würde sie auch keine Bepflanzung in reinem Silbergrau empfehlen: "Das wirkt schnell verstaubt."
In keinem Garten fehlen sollte ihrer Ansicht nach der Wollziest (Stachys byzantina). Seine ovalen Blätter sind so dicht behaart, dass sie sich wie feiner Flaum anfühlen. Im Sommer profitieren die Insekten von den kleinen rosafarbenen Lippenblüten, die am langen Stängel zu einer Blütenkerze zusammenstehen.
Aus demselben Grund unverzichtbar ist für Susanna Cznottka Katzenminze (Nepeta racemosa). Die je nach Sorte violett oder weiß blühende Staude sei sehr robust und hält auch Nässe im Winter gut aus, so Cznottka. "Katzenminze fügt sich überall gut ein und wenn man sie nach dem ersten Flor runterschneidet, blüht bis sie zum Frost."
Silbrige Pflanzen als Hingucker
Einige silbrigblättige Stauden taugen nicht als Begleiter, sondern sind im wahrsten Sinne des Wortes Hingucker im Beet. Katrin Lugerbauer empfiehlt unter anderem:
- Silbriger Beifuß (Artemisia ludoviciana)
- Blauraute (Perovskia)
- Elfenbein-Mannstreu (Eryngium giganteum)
- Perlkörbchen (Anaphalis)
- Silberblatt-Salbei (Salvia argentea)
- Silbergarbe (Achillea umbellata)
- Wolfsmilch (Euphorbia rigida/myrsinites)
Auch Artischocke (Cynara cardunculus subsp. scolymus), Kolibritrompete (Zauschneria), Wüstenmalve (Sphaeralcea) oder die fast schon monumental wirkende Eselsdistel (Onopordum acanthium) und Kandelaber-Königskerze (Verbascum olympicum) gehören zu dieser Gruppe. Sie brauchen einen Platz im Beet, an dem sie auch auffallen können.
Meist vollsonniger Standort
Der richtige Standort trägt dazu bei, dass sich die silbergraue Blattfarbe gut ausbildet. Und das heißt in der Regel: volle Sonne. Bekommen Sonnenanbeter nicht genug davon, bleibt der Effekt aus: "Im Schatten vergrünen solche Pflanzen", so Katrin Lugerbauer.
Ebenso essenziell sei ein durchlässiger, trockener Boden – auch im Winter. "Es ist ganz wichtig, dass es nie zu Staunässe kommt", sagt Lugerbauer. Ihr Tipp: eine Dränageschicht bei lehmigem Boden anlegen. Oder man setzt die grauen Pflanzen direkt in Sand an einem Standort am Hang oder an anderen Stellen, an denen das Wasser stets abfließen kann. Treiben die Pflanzen nach dem Winter nicht mehr aus, "sind sie fast immer ertrunken und nicht erfroren", so die Expertin.
Silberlaub für den Schatten
Wie so oft gibt es Ausnahmen von der Regel – in diesem Fall Stauden mit silbergrauen Blättern, die im Schatten stehen müssen. "Darunter fallen silbrige Sorten von Lungenkraut, die silbern panaschierte Sorten des Kaukasusvergissmeinnichts ('Jack Frost') und einige Heuchera-Arten", zählt Katrin Lugerbauer auf.
Auch silbrige Sorten der Gefleckte Taubnessel wie 'Pink Pewter' und 'Beacon Silver' sowie diverse Alpenveilchen-Arten wie Cyclamen coum gehören zu den Schattenliebhabern.
Besonderer Tipp: Boden mit Muscheln belegen
Die Gartenbloggerin Susanna Cznottka nutzt als Mulch um die silbrigen Pflanzen anorganische Materialien wie Muscheln, Kies oder Split. Aufs Düngen verzichtet sie größtenteils. "Die meisten Pflanzen mögen das nicht gern und häufig sind unsere Gärten sowieso schon überdüngt."