Wer Gehölze richtig stutzt, sorgt dafür, dass sie lange vital und kräftig bleiben – und üppig blühen. Grundsätzlich gilt: Sträucher kann man das ganze Jahr schneiden. Für Blühsträucher ist der Frühling ein guter Zeitpunkt.
Wenn man seinen Gehölzen mit der Schere etwas Gutes tun will, ist der zentrale Punkt, nicht einfach loszuschneiden. Generell empfiehlt sich die Zeit der Vegetationsruhe von November bis März.
Wann sollte man Gehölze und Sträucher schneiden?
Obstgehölze können ab Februar geschnitten werden, empfiehlt Christine Scherer von der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim – aber man sollte grundsätzlich die Witterung im Auge haben. Schneiden Sie möglichst an frostfreien und trockenen Tagen, um Schäden an den Schnittwunden zu vermeiden. Schneidet man bei tiefem Frost, kann das zu Frostschäden führen.
Wichtig ist, sich an die gesetzlichen Vorgaben zu halten: Hecken und Ziersträucher sollten bis Ende Februar zurückgeschnitten werden, um der Nestbauzeit der Vögel zuvorzukommen. Hier geht es jedoch um einen radikalen Rückschnitt. Ein schonender Form- und Pflegeschnitt ist auch danach noch erlaubt. Wichtig ist jedoch, dass Sie sich vergewissern, dass in dem Strauch nicht gebrütet wird.
"Gehölze, die im Frühjahr blühen, zum Beispiel Forsythien, sollte man jetzt nicht mehr schneiden, es sei denn, man möchte sie total verjüngen", sagt Scherer. Hier reicht ein Rückschnitt alle drei Jahre – und zwar nach der Blüte, da die Frühjahrsblüher schon im Vorjahr ihre Blütenknospen bilden. Zu den Frühjahrsblühern zählen neben der Forsythie auch der Gewürzstrauch, Holunder, Schneebeere und Flieder.
Als grobe Orientierung dient der Beginn des Austriebs: Frühaustreiber wie Clematis sollten bereits im Februar beschnitten werden. Andere Obstgehölze können bis kurz vor ihrer Blütezeit geschnitten werden. Kernobst wie Apfel oder Birne sowie Beerensträucher schneidet man bis zum März.
Fausregel: Je früher Sie schneiden, desto eher kann die Pflanze an den verbleibenden Trieben neue Knospen bilden und austreiben.
Welches Werkzeug sollte man nutzen?
Scharf und sauber sollte die Gartenschere für den Schnitt sein, damit die Bäume nicht unnötig verletzt werden. Christine Scherer empfiehlt Scheren mit Bypass-Klingen: "Damit macht man einen glatten Schnitt, ohne die Pflanze zu quetschen. Und der Schnitt verheilt gut."
Welcher Schnitt darf es sein?
Das kommt auf den Zustand des Strauches an.
- Bei Zier- und Obststräuchern wird durch einen Erhaltungs- und Auslichtungsschnitt regelmäßig Platz geschaffen. Dafür werden alle zwei bis drei Jahre dickere Triebe aus dem Zentrum des Strauchs entfernt, ebenso wie überhängende, dünne Äste knapp über dem Boden. So fördert man die Belichtung und Vitalität der Pflanzen sowie die Fruchtqualität.
- Ist das lang nicht passiert, lohnt sich bei älteren Sträuchern womöglich ein Verjüngungsschnitt. Hier schneidet man die gesamte Krone ungefähr 30 bis 50 Zentimeter über dem Boden ab.
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