Die Energiekrise sorgt immer noch dafür, dass Strom unverhältnismäßig teuer ist. Ob die Energiekosten wieder sinken werden, ist ungewiss. Denn: Der Welt steht auch die – dringend nötige – Umstellung auf erneuerbare Energien bevor, für die weitere Investitionen nötig sind. Schwer abzusehen also, was Energie in Zukunft kosten wird.
Klar ist: Wer sich und seinen Haushalt jetzt schon möglichst stromsparend aufstellt, ist in jedem Szenario besser aufgestellt. Energiesparer haben nicht nur mehr Geld auf dem Konto, sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag, den Klimawandel zu verlangsamen. Wer auf Ökostrom umstellt (oder dies schon getan hat), ist diesbezüglich sogar schon auf der sicheren Seite. Denn: Ökostrom, der seinen Namen verdient, liefert heute schon CO2-neutrale Energie.
Dies fünf Energiespartipps, können einen echten Unterschied auf dem Konto machen können. Sie sollten sie für Ihren Haushalt zumindest mal prüfen. Nach unseren Berechnungen lassen sich auf diese Weise im Jahr bis zu 500 Euro an Stromkosten einsparen. (Erläuterung: Alle Beispiele sind mit einem Strompreis 35 Cent/kWh berechnet.)
1. Alle Lampen durch LEDs ersetzen
Wer noch irgendwo im Haushalt Energiesparlampen oder gar Glühbirnen im Betrieb hat, verbrennt Geld – und zwar wörtlich, wenn man an die unnötige Hitze denkt, die diese veralteten Leuchtmittel abstrahlen. LED-Lampen hingegen verursachen nur einen Bruchteil der laufenden Kosten. Denken Sie beim Ersetzen nicht nur an Standard-Leuchmittel – es gibt inzwischen auch Halogenlampen und Leuchtstoffröhren mit LED-Technologie (nur noch keine Backofenlampen)!
Beispielrechnung: Eine alte 75-Watt-Glühlampe, die sechs Stunden brennt, verbraucht Strom für rund 0,16 Euro. Eine LED-Birne liefert die gleiche Helligkeit mit nur 10 Watt und kostet deshalb im gleichen Zeitraum nur 0,02 Euro. Bei 250 Abenden im Jahr, an denen vier Lampen jeweils sechs Stunden brennen, summiert sich der Unterschied schon auf 140 Euro.
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Kosten: 2 bis 3 Euro pro LED-Leuchtmittel
- Ersparnis: 20 bis 200 Euro im Jahr (je nachdem, wie viele Alt-Lampen im Haushalt auszutauschen sind)
2. Den Router tagsüber ausschalten
Beispielrechnung: Ein durchschnittlicher Router verbraucht im Betrieb rund 10 Watt, was Stromkosten von 30 Euro im Jahr entspricht.
Wer aber tagsüber 8 Stunden nicht zu Hause ist (und nachts schläft), kann den Router bis zu 16 Stunden am Tag ausschalten, ohne dass ein Nachteil entsteht. Dabei hilft eine Zeitschaltuhr, die zwischen Router und Steckdose gehängt wird und sich tagesgenau programmieren lässt (damit der Router beispielsweise am Wochenende in Betrieb bleibt).
Tipp: Wenn Sie länger als einen Tag wegfahren, sollten Sie den Router am besten ganz ausschalten.
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Kosten: 20 Euro für eine Zeitschaltuhr, die tagesgenaue Einstellungen zulässt
- Ersparnis: 10 bis 20 Euro im Jahr
3. Stand-by eliminieren
Ein nicht unerheblicher Anteil des Stromverbrauchs im Haushalt wird durch Elektrogeräte im Stand-by-Modus verursacht. Genaue Zahlen dazu sind schwer zu finden und unterscheiden sich von Person zu Person, Experten sind sich aber einig, dass der unnötige Leerlauf EU-weit jedes Jahr viele Milliarden Euro kostet.
Beispielrechnung: Ein zeitgemäßer Computermonitor im Stand-by-Betrieb verbraucht etwa 0,5 Watt, was 1,50 Euro im Jahr entspricht; ein moderner Fernseher, der sich dauerhaft im vernetzten Bereitschaftsbetrieb befindet, benötigt 2 Watt (6 Euro), ebenso die Zeitanzeige auf der Mikrowelle; ein Drucker, der nicht abgeschaltet wird, verbraucht 3,5 Watt (10,50 Euro) – wobei die Werte je nach Bauart und Alter des Geräts stark variieren können. Die genaue Wattzahl, die Ihr Gerät im Stand-by verbraucht, finden Sie im Produktdatenblatt oder erfahren Sie vom Hersteller.
Je älter Elektrogeräte sind, desto mehr Energie verbrauchen sie gewöhnlich. Ältere Monitore, Fernseher oder Stereoanlagen kommen schnell auf 10 Watt für den 'Bereitschaftsbetrieb', was bereits je 30 Euro im Jahr entspricht. Genaueres lässt sich für ein konkretes Gerät leider erst aus dem Produktdatenblatt bzw. mithilfe eines Strommessgeräts in Erfahrung bringen (siehe dazu auch unten).
Ein Drei-Personen-Haushalt, der Fernseher, Spielkonsole & Co. nach der Nutzung vollständig abschaltet, kann auf diese Weise eine plausible Einsparung von bis zu 100 Euro im Jahr erzielen – wobei es bei der Eigendisziplin hilft, wenn man zuvor die Geräte identifiziert, die besonders viel Strom fressen.
Auch hier können Zeitschaltuhren zum Einsatz kommen, die zwischen Stecker und Steckdose gesteckt werden: Einfache Modelle kosten nur wenige Euro, können allerdings nicht zwischen einzelnen Wochentagen unterscheiden. Da manche Elektrogeräte gar keinen Aus-Knopf mehr besitzen oder dieser nur schwer zu erreichen ist, können Sie mit manuell abschaltbaren Steckdosen für mehr Komfort sorgen.
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Kosten: keine (gegebenenfalls 10 Euro für abschaltbare Steckdosen oder 20 Euro für eine hochwertige Zeitschaltuhr)
- Ersparnis: bis zu 100 Euro im Jahr
4. Den Trockner trockenlegen
So praktisch er auch sein mag, gehört der Wäschetrockner zu den größten Umweltsündern im Haushalt. Bis zu 70 Euro an Stromkosten (bei rund 200 kWh Jahresverbrauch) kann einsparen, wer nasse Wäsche zum Trocknen einfach auf die Leine hängt. Ältere Trockner können übrigens auch 400 kWh und mehr im Jahr benötigen, Genaueres verraten erst die Produktdaten bzw. eine tatsächliche Messung (siehe nächster Punkt).
Wer den Trockner dennoch nutzen will oder muss, sollte die Trommel immer voll beladen, die Wäsche zuvor gut schleudern und nach Möglichkeit das Ökoprogramm wählen. Die Wäsche muss auch nicht staubtrocken aus der Maschine kommen, sondern darf noch schrankfeucht sein.
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Kosten: keine
- Ersparnis: bis zu 70 Euro im Jahr
5. Verbrauch großer Elektrogeräte prüfen
Kühl- und Gefriergeräte gehören zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt, vor allem, weil sie sich dauerhaft in Betrieb befinden. Vergleichbar ins Gewicht fallen nur Waschmaschine und Trockner, der Herd und die Spülmaschine – wobei die Verhältnisse natürlich je nach Haushalt variieren. Bei all diesen Geräten lohnt es sich, einmal eine Zeitlang den genauen Verbrauch zu überwachen.
Das geht mithilfe eines speziellen Messgeräts (ab 10 Euro) verhältnismäßig einfach. Lassen Sie den Strommesser eine Zeit lang den Verbrauch Ihres Geräts überwachen und rechnen Sie dann die Kosten z.B. Ihres Kühlschranks auf das ganze Jahr hoch. Ältere Kühlschränke können locker 300 kWh und mehr im Jahr verbrauchen, was Stromkosten in Höhe von 100 Euro entspricht.
Ein modernes Modell kommt – je nach Volumen, Energieeffizienzklasse & Co. – möglicherweise nur auf ein Drittel dieser Summe.
Mit einigen einfachen Berechnungen können Sie feststellen, ob sich eine Neuanschaffung für Sie lohnt, und ab wann sich die Kosten eines neuen Geräts amortisieren.
Beispielrechnung: Ein alter Kühlschrank verbraucht 300 kWh/100 Euro im Jahr; ein neues Modell in der gleichen Größe nur rund 95 kWh/33 Euro. Kostet der neue Kühlschrank günstige 200 Euro, hat sich der Kaufpreis nach drei Jahren wieder eingespielt – und Sie machen ab diesem Zeitpunkt 'Gewinn'.
Wenn Ihr Kühlschrank über ein EU-Energielabel verfügt, müssen Sie nicht mal ein Strommessgerät bemühen. Auf dem Label ist der standardisierte Stromverbrauch in kWh/Jahr angegeben – das ist der Wert, den Sie brauchen, um die Energiekosten Ihres Geräts berechnen und vergleichen zu können. Auch Produktdatenblatt oder Hersteller können Auskunft über den jährlichen Stromverbrauch geben, obwohl die Messung vor Ort natürlich am zuverlässigsten ist.
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Kosten: rund 10 bis 15 Euro für ein Strommessgerät
- Kosten für Neugeräte: sehr variabel
- Geschätzte Ersparnis: schnell über 100 Euro im Jahr
Tipp: Auch bei kleineren Elektrogeräten können schnell Einsparungen zu holen sein, vor allem, wenn sie in die Jahre gekommen sind oder gar über einen Trafo verfügen, der ständig am Stromnetz hängt. Faustregel: Wenn ein Gerät ausgeschaltet ist und sich das Netzteil trotzdem warm anfühlt, wird laufend Strom verbraucht (sofern das Netzteil nicht gerade in der Sonne liegt).
Bonustipp: Kühlschrank herunterregeln
Auf welche Temperatur ist der Kühlschrank eingestellt? Die meisten sind zu kalt. Dabei sind sieben Grad Innentemperatur ausreichend: Die erreichen Sie aber schon mit einem niedrigen Reglerwert zwischen 1 und 2. Wenn Ihr Gerät nur ein Grad kälter eingestellt ist, steigert das den Stromverbrauch schon um rund sechs Prozent.
Auch die Temperatur vieler Gefrierschränke lässt sich anpassen. Empfohlen werden dort ‑18 Grad Celsius. Ist die Gefriertruhe kälter, steigt vor allem der Stromverbrauch, die Haltbarkeit der Lebensmittel aber nur bedingt …
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