Der Verlust von Mooren und Torfkörpern in Niedersachsen ist durch die Trockenheit der vergangenen Jahre stärker als gedacht. Das geht aus ersten Erkenntnissen der "Potenzialstudie Moore in Niedersachsen" hervor, die Anfang nächsten Jahres erscheinen soll.
Nach Angaben des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz soll die Studie eine Grundlage schaffen, um künftig in niedersächsischen Moorgebieten zielgerichtet und effektiv Maßnahmen zu verwirklichen. Erste Ideen für regionale Ansätze würden bereits mit Verantwortlichen aus der Landwirtschaft, von Umweltverbänden, Kommunen und Wasserwirtschaft besprochen.
Nasse Moore können viel Kohlendioxid speichern
Eine Arbeitsgruppe vom Umwelt- und Landwirtschaftsministerium entwickle zudem bis Ende des Jahres ein Konzept für die Gründung einer Landesmoorgesellschaft, heißt es aus dem Ministerium. Im Rahmen des Projekts wird seit mehr als zehn Jahren an Maßnahmen für die Gebiete Helstorfer, Bissendorfer, Otternhagener und Schwarzes Moor gearbeitet.
Moore speichern große Mengen des Klimagases Kohlendioxid und spielen deshalb eine wichtige Rolle beim Klimaschutz. Diese Speicherfunktion erfüllen sie aber nur, wenn sie nass sind – trockengelegte und trockengefallene Moore geben sehr viel Kohlendioxid an die Atmosphäre ab. Niedersachsen ist das Bundesland mit dem größten Mooranteil: 14 Prozent der Landesfläche. Rund 11.000 Hektar Moorfläche wurden oder werden laut Ministerium wiedervernässt. Hinzu kommen den Angaben nach noch etwa 21.000 Hektar ehemalige Torfabbauflächen, die seit 1945 wiedervernässt wurden oder noch wiederzuvernässen sind.
Nur fünf Prozent der Moorflächen sind nach Schätzungen von BUND Niedersachsen hierzulande intakt. Die Umweltorganisation fordert verbindliche Fristen, Gelder und mehr Personal für den Schutz der Moore. "Die Wiedervernässung von Mooren ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss gemeinsam mit der Landwirtschaft, der Wasserwirtschaft und der Bevölkerung vor Ort gelingen", forderte der BUND Niedersachsen.
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