Besonders bei jüngeren Katzen ist schnell mal ein Malheur passiert. Glück hat, wer schnell mit dem Aufwischen hinterherkommt und Kachel- oder Parkettböden hat, die sich einigermaßen rückstands- und geruchsfrei säubern lassen.
Erfahrungsgemäß bevorzugen Katze oder Kater zum Wasserlassen natürlich keineswegs den putzfreundlichen Badezimmerboden. Sie suchen sich – wie auch in der freien Natur – lieber eine weiche und geschützte Stelle für ihr Geschäft. So finden sich die gefürchteten Flecken besonders gerne auf Teppichböden, Fellen oder Teppichen, auf Sofas und Sesseln oder auch mal auf der Matratze, der Bettdecke oder dem (Kopf-)Kissen.
Katzenurin riecht stark nach Ammoniak
Das Problem: Wenn die Flüssigkeit in die Textilien einzieht, kann sich der Geruch von Katzenurin dort festsetzen und so schnell nicht wieder verfliegen. Der Gestank entsteht übrigens vor allem, weil Bakterien den Harnstoff und das Eiweiß, die in Katzenurin enthalten sind, in beißend riechendes Ammoniak umwandeln.
Doch mit einigen Hausmitteln oder Produkten aus dem Tierbedarf können Sie störende Gerüche wieder recht gut unter Kontrolle bekommen.
Wenn Sie einen noch frischen Urinfleck entdeckt haben, gehen Sie am besten in drei Schritten vor:
1. Urin aufnehmen
Entfernen Sie die Flüssigkeit zunächst so schnell und so gründlich wie möglich. Dazu helfen Küchenkrepp, ein Lappen oder ein altes Handtuch. Wenn sich Textilien (wie Sofabezüge) entfernen lassen, ziehen Sie sie schnellstmöglich ab und geben Sie sie in die Waschmaschine.
2. Fleck feucht auswaschen
Dann gilt es, die betroffene Stelle mit möglichst neutraler Seife und einem nassen Lappen noch einmal gesondert auszuwaschen, um so viel Urin wie möglich aus dem Stoff zu entfernen.
3. Anschließend 'neutralisieren'
Als Drittes wenden Sie ein Mittel an, das helfen soll, den Geruch zu neutralisieren, der eventuell zurückbleiben könnte. Dazu bieten sich beispielsweise Essigreiniger oder auch verdünnte Essigessenz (d.h. Haushaltessig) an. Nutzen Sie alternativ einen speziellen Reiniger aus dem Tierhandel (siehe unten).
Katzenurin-Geruch entfernen mit Hausmitteln
Sie sollten alle schärferen Reinigungsmittel und Produkte (wie Essigreiniger) unbedingt zunächst an einer möglichst wenig sichtbaren Stelle ausprobieren, bevor Sie sie auf einem Stoff oder Teppich anwenden. Sonst besteht die Gefahr, das Material dauerhaft zu verfärben oder zu beschädigen.
Reiniger dürfen kein Ammoniak enthalten – es kommt nämlich auch in Katzenurin vor und ermuntert die Katze unter Umständen, sich in Zukunft erneut an der falschen Stelle niederzulassen.
Katzenklo stinkt: Wie Sie vorgehen
Auch das Katzenklo kann sich mit der Zeit zur Quelle unerfreulicher Gerüche entwickeln. Und das nicht nur, weil manche Katze beim Benutzen ihrer Toilette versehentlich übers Ziel hinausschießt. Sondern einfach, weil Material und Umgebung mit der Zeit ebenfalls Toilettengerüche annehmen – was sich nur verhindern lässt, indem man jedes kleinere und größere Geschäft zügig nach dem Entstehen "aufsammelt" und entsorgt.
Das einfachste Mittel ist hier eine gründliche Reinigung des Katzenklos sowie der näheren Umgebung des Orts, an dem es aufgestellt ist. Denn Sie müssen davon ausgehen, dass Urinspritzer auch hin und wieder ihren Weg aus der Toilette hinaus finden, besonders, wenn es sich um ein offenes Katzenklo handelt. Auch kann die Katze nach dem Geschäft versehentlich verschmutztes Streu, Kot oder Harn an ihren Pfoten nach draußen tragen.
Katzenklo säubern: Schritt für Schritt
Um das Katzenklo gründlich zu reinigen, …
- entfernen Sie zunächst sämtliche Streu (in der Regel entsorgen Sie Katzenstreu im Restmüll)
- und spülen Sie das Kunststoff-Klo anschließend gründlich ab, z.B. in der Badewanne oder Dusche. Wenn die Toilette einen Deckel hat, reinigen Sie unbedingt auch diesen.
- Anschließend können Sie das Katzenklo mit warmem Wasser, einem Schwamm und einem möglichst neutralen Reiniger feucht auswischen.
- Die Toilette anschließend noch einmal gründlich unter fließendem Wasser abspülen.
- Wischen Sie auch Boden und Wände rund um den Aufstellort mit einem milden Reinigungsmittel feucht ab.
Verwenden Sie beim Reinigen des Katzenklos ausschließlich milde Substanzen, da Katzen sehr geruchsempfindlich sind. Es besteht die Gefahr, dass Ihre Katze das Klohäuschen nicht mehr annimmt, wenn ihr der Duft des Reinigungsmittels nicht zusagt.
Tipp: Experten empfehlen, vor dem Befüllen mit neuer Streu eine Lage Backnatron auf den Boden des Klos zu geben. Es soll zusätzlich helfen, störende Gerüche zu binden. Allerdings ist auch mit einer Extralage Natron wenig geholfen, wenn die eigentliche Streu den Uringeruch nicht gut bindet. Wir haben dazu 2022 zahlreiche Katzenstreu-Produkte getestet – im Fokus stand auch die Geruchsbindung.
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Mittel aus dem Tiermarkt gegen Katzenurin-Geruch
Tiermärkte bzw. Fachgeschäfte für Heimtierbedarf bieten darüber hinaus spezielle Sprays an, die Katzengerüche besonders effektiv entfernen sollen. Die Sprays enthalten sowohl Duftstoffe, die unangenehme Gerüche überdecken, als auch Wirkstoffe, um den Urinduft zu binden. Einige Produkte können auch genutzt werden, um die Katzentoilette auszuspritzen – was allerdings nicht alle Katzen mögen.
Andere Sprays werden in die Luft gesprüht, über dem Katzenstreu ausgebracht oder direkt auf Oberflächen wie Teppichen, Polstern oder Kissen angewendet. Auch hier gilt: Wenn es sich um farbige Textilien handelt, sollten Sie den Reiniger zunächst an einer möglichst unsichtbaren Stelle ausprobieren, um sicherzustellen, dass er das Material nicht ausbleicht oder beschädigt.
Mittel aus der Drogerie gegen Katzenurin
Im Drogeriemarkt werden auch sogenannte Geruchsneutralisierer, Geruchs-Entferner oder Textilerfrischer angeboten, die auf betroffene Stellen aufgebracht werden können. Sie sollen die übelriechenden Substanzen sowohl neutralisieren als auch geruchlich überdecken.
Aber: In manchen dieser Mittel können Duftstoffe enthalten sein, die Allergien auslösen. Auch ist nicht jedes Produkt für den Einsatz in der Nähe von Tieren geeignet.