Verbrauchermonitor: Viele Befragte wissen wenig über PFAS

Autor: Nora Braatz | Kategorie: Freizeit und Technik | 10.07.2024

Die Chemikalien PFAS kommen in vielen Alltagsprodukten, wie Funktionskleidung, vor
Foto: Cavan-Images/Shutterstock

Die Chemikalien PFAS kommen in vielen Alltagsprodukten, wie Funktionskleidung, vor und werden mit möglichen Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht. Trotz der potenziellen Gefahren sind PFAS einer Umfrage zufolge einigen Menschen bisher unbekannt.

PFAS sind per- und polyfluorierte Chemikalien, auch bekannt als "Ewigkeitschemikalien". Dabei handelt es sich um langlebige, industriell hergestellte Verbindungen, die sich in Umwelt und Organismen anreichern können. Eingesetzt werden sie aufgrund ihrer nützlichen Eigenschaften. Da sie wasser-, fett- und schmutzabweisend sind, sind PFAS Bestandteil von Alltagsprodukten wie Coffee-to-go-Bechern, Funktionskleidung und beschichteten Pfannen.

Obwohl Verbraucherschützer und Institute in der Vergangenheit auf mögliche Gesundheitsrisiken öffentlich hingewiesen haben, sind vielen Menschen PFAS weiterhin unbekannt. Der Verbrauchermonitor des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigt, dass sechs von zehn Befragten noch nichts von PFAS gehört haben.

Das ist der Verbrauchermonitor des BfR

Der Verbrauchermonitor des BfR ist eine halbjährliche, repräsentative Umfrage, die die Einschätzung und Meinung der Gesellschaft zu spezifischen Themen erfasst. Diesmal untersuchte das Institut zum ersten Mal die öffentliche Meinung zu PFAS in Alltagsprodukten. Dabei erfragte das BfR unter anderem, wie gut Menschen über bestimmte Themen informiert sind und wie sie die Sicherheit von Lebensmitteln und anderen Produkten einschätzen.

So viel wissen Menschen über PFAS

Über die Hälfte der Befragten, nämlich 61 Prozent, gaben in der Untersuchung an, noch nie von PFAS gehört zu haben. Nur 10 Prozent fühlten sich über PFAS informiert. Da diese Chemikalien für viele Menschen unbekannt waren, zeigte sich die Mehrheit auch nicht beunruhigt über die damit verbundenen Risiken.

Darüber sind Menschen informiert und beunruhigt

Ähnlich unbekannt waren für mehr als die Hälfte der Befragten die Themen verschluckte Knopfzellen (Batterien) und Campylobacter (Keim) in Lebensmitteln. Diese Themen rangierten am Ende der Liste der Themen, über die sich die Verbraucher bisher am wenigsten Informationen angeeignet hatten.

Dagegen haben 95 Prozent der Befragten bereits von den Themen Mikroplastik in Lebensmitteln und E-Zigaretten schon einmal gehört. Der Existenz von genetisch veränderten Lebensmitteln waren sich 93 Prozent der Menschen bewusst, 92 Prozent der Befragten, wussten, dass es Antibiotikaresistenzen gibt.

Zu den Themen, über die sich die Befragten am meisten informiert fühlten, gehörte "Lebensmittelhygiene zu Hause" mit 60 Prozent. Über Antibiotikaresistenzen gaben 38 Prozent der Befragten an, sich gut auszukennen, gefolgt von Mikroplastik in Lebensmitteln mit 37 Prozent. Am wenigsten aufgeklärt fühlten sich die Befragten über verschluckte Knopfzellen, nämlich nur 13 Prozent. Über Campylobacter (ein Lebensmittelkeim) waren es lediglich acht Prozent.

Als größtes gesundheitliches Risiko für Verbraucher sahen die Befragten allgemein unerwünschte Stoffe, Kunststoffe sowie bestimmte Nährstoffe wie Zucker, Fett und Salz. Das geringste Risiko sahen die Befragten in Hygienemängeln, Fleischkonsum und allgemeinen Klima- und Umweltbelastungen. Der BfR-Präsident Professor Andreas Hensel leitet aus diesen Ergebnissen ab, dass ",menschengemachte‘ Risiken für gefährlicher gehalten als natürliche".

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