Man nimmt es sich vor, tut es dann aber doch nicht: 48 Prozent der Menschen wünschen sich ökologisch verträgliche Urlaubsreisen, sogar 62 Prozent wollen sozialverträglicher Urlaub machen. Nur 11 Prozent der gebuchten Reisen waren 2023 allerdings Reiseangebote mit Nachhaltigkeitskennzeichnung. Das geht aus dem Nachfragemonitor "Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen" hervor.
Jährlich befragt die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. dafür über 7.000 Menschen ab 14 Jahren zu ihrem Reiseverhalten. Seit drei Jahren wird das Projekt finanziell vom Bundesumweltministerium unterstützt.
Kein ausschlaggebender Faktor
Nur bei drei Prozent der Reisen war Nachhaltigkeit 2023 demnach ausschlaggebend bei der Reiseentscheidung. Bei 17 Prozent war das Thema zumindest ein Aspekt von mehreren, die die Entscheidung am Ende beeinflusst haben. CO₂-Kompensationsmöglichkeiten wurden im letzten Jahr nur bei fünf Prozent aller Urlaube genutzt.
Mehr Flüge als je zuvor
Insgesamt 121 Milliarden Kilometer legten die Befragten vergangenes Jahr für die Anreise zu ihren Urlaubsorten mit verschiedenen Verkehrsmitteln zurück. Im Durchschnitt war allein die Anreise 1.877 Kilometer lang und damit rund 243 Kilometer länger als im Jahr zuvor. Geflogen wurde mehr denn je.
Der Anteil der Flugreisen lag bei rund 47 Prozent und erreichte damit einen Höchstwert. Mehr als 95 Milliarden Kilometer legten die Befragten insgesamt mit dem Flugzeug zurück. Mit klimafreundlicheren Alternativen wie Bus und Bahn waren es nur rund vier Milliarden Kilometer.
Nachhaltig muss nicht teurer sein
Die Befragung zeigte auch, dass nachhaltigeres Reisen nicht unbedingt teurer sein muss. Die Personen, für die Nachhaltigkeit der ausschlaggebende Faktor für den Urlaub war, zahlten unterdurchschnittlich wenig. Das lag aber vor allem auch daran, dass sie kürzere Reisewege zurückgelegt haben.
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