Über 2000 Produkte haben wir im Jahr 2021 gründlich unter die Lupe genommen. Mehr als 80 neue Tests sind über das Jahr verteilt erschienen. Die Highlights haben wir hier als "Best of" für Sie zusammengefasst. Insgesamt lassen wir 24 Tests Revue passieren. Los geht es mit dem Toastbrot- und Lippenpflegetest.
- Wir kritisierten besonders oft Verunreinigungen mit Mineralöl. Das betrifft zum Beispiel Toastbrote, Lippenbalsame und Baby-Milchpulver.
- In einigen Produkten, etwa in Spaghetti und Kichererbsen, fanden wir Spuren besonders bedenklicher Pestizide wie Glyphosat.
- Manche Produkte, darunter Babybrei, enthielten Furane. Diese Stoffe wurden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als möglicherweise krebserregend eingestuft.
Toastbrot-Test: Mineralöl als Hauptproblem
Toastbrot darf in vielen Haushalten zum Frühstück nicht fehlen. Wir haben 20 Vollkorn-, Körner- und Dinkeltoastbrote auf Schadstoffe untersuchen lassen. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Produkte sind empfehlenswert. Manche Toastbrote waren jedoch mit Mineralöl verunreinigt. Es stammte möglicherweise vom Schmierfett der Maschinen, in denen die Teige hergestellt wurden.
So stießen wir in einigen Produkten auf Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH). Diese reichern sich im Fettgewebe und in der Leber, Milz sowie in den Lymphknoten an, mit noch bisher unbekannten Folgen.
In einem Bio-Toastbrot fanden wir zusätzlich aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Das Problem: Unter diesen Substanzen können sich krebserregende und erbgutschädigende Verbindungen befinden. Zudem enthielt das Produkt aus unserer Sicht zu viel Salz; es fiel somit mit "ungenügend" durch.
Was wir außerdem kritisierten und welche Produkte "sehr gut" sind, können Sie hier kostenlos nachlesen: Toastbrot-Test: Einige mit Mineralöl belastet – Ergebnisse gratis abrufbar.
Lippenpflege-Test: Bekannte Marken fielen durch
In kühleren Monaten gehören Lippenpflegestifte oft zum stetigen Begleiter. Aber unser Test hat gezeigt, dass nicht alle Produkte frei von Schadstoffen sind. Zwar schnitten elf von 20 Lippenbalsamen im Test mit "sehr gut" ab. Fünf fielen jedoch durch. Gerade bekannte Marken gehörten zu den Testverlierern.
Manche Lippenpflegestifte basierten auf Paraffinen, synthetischen Fetten auf Mineralölbasis. Kein Wunder also, dass wir in einigen Produkten Mineralölbestandteile fanden – und das in nicht geringen Mengen.
Besonders bedenklich: In einigen Produkten steckten aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Unter ihnen können sich, wie bereits erwähnt, krebserregende und erbgutschädigende Substanzen befinden. Wir empfehlen, lieber zu Naturkosmetikprodukten greifen: Darin sind mineralölbasierte Fette und Wachse tabu.
Mehr dazu lesen Sie hier: Lippenpflege-Test: Mit einigen Stiften cremen Sie Mineralöl auf die Lippen.
Spaghetti-Test: In mehr als der Hälfte steckte Glyphosat
Spaghetti sind bei Jung und Alt beliebt und kommen wohl das ganze Jahr über auf den Tisch. Wir haben die beliebten Nudeln ins Labor geschickt – und festgestellt: In mehr als die Hälfte der Produkte steckte Glyphosat.
Der Einsatz dieses Spritzgiftes wird schon seit Jahren diskutiert. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat das Pestizid als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen eingestuft. Die Europäische Chemikalienagentur (Echa) sieht das nicht so. Glyphosat könne aber beim Aufbringen auf dem Feld schwere Augenschäden verursachen und sei giftig für Wasserorganismen.
Zwar sind die sehr geringen Spurengehalte in den Spaghetti nicht akut gefährlich. Wie schädlich Glyphosat aber für Menschen ist, die das Gift auf dem Feld spritzen, steht auf einem anderen Blatt. Zudem gefährdet das "Total-Herbizid" die biologische Vielfalt.
In der EU sind glyphosathaltige Mittel noch bis Ende 2023 zugelassen. Ob es aber tatsächlich zum Verbot kommt, ist offen. Im Spaghetti-Test kritisierten wir zudem Belastungen mit Mineralöl und Schimmelpilzgift. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie hier: Spaghetti im Test: Glyphosat in über der Hälfte der Produkte.
Mascara-Test: Giftiges Arsen in zwei Produkten
Ohne Wimperntusche mögen einige Frauen gar nicht erst aus dem Haus gehen. Umso ärgerlicher ist es, dass manche Produkte bedenkliche Stoffe enthalten. So ist unser Mascara-Test enttäuschend ausgefallen: Acht von 18 Mascaras fielen durch.
Zwei Wimpterntuschen fielen besonders negativ auf: In ihnen hat das von uns beauftragte Labor erhöhte Mengen an Arsen entdeckt. Arsen ist hochgiftig und krebserregend. Zwar verbietet die EU das Schwermetall grundsätzlich in Kosmetik. Es wird jedoch in Mengen toleriert, die in der Herstellung als "technisch nicht vermeidbar" gelten.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat hierfür Richtwerte ermittelt. Beide getesteten Mascaras lagen oberhalb dieser Schwelle.
Außerdem waren einige Mascaras im Test mit Mineralöl verunreinigt – genauer gesagt, mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH). Unter ihnen können sich auch krebserregende bzw. erbgutschädigende Substanzen befinden.
Daneben kritisierten wir unter anderem bedenkliche Konservierer und allergieauslösende Stoffe. Nur sechs Produkte bekamen die Bestnote "sehr gut". Mehr dazu lesen sie hier: Mascara im Test: Giftiges Arsen entdeckt – Mineralöl ist auch ein Problem.
Veggie-Hack-Test: Mineralöl in fast allen Packungen
Veganes Hackfleisch ist nicht nur hip, sondern auch gesund – könnte man meinen. Aber unser Test hat gezeigt: Zahlreiche Produkte im Handel sind mit Mineralöl verunreinigt. Wir haben 19 Mal veganes Hack und ein Mal vegetarisches Hackfleisch eingekauft und ins Labor geschickt.
Das Resultat: Mineralöl steckte in fast allen Packungen. In einigen fanden wir gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH). Über sie ist bekannt, dass sie sich vor allem im menschlichen Fettgewebe und der Leber anreichern. MOSH haben in Tierversuchen zu Organschäden geführt. Wie sie sich aber auf den menschlichen Körper auswirken, ist noch unklar.
Außerdem enthielten viele der hoch verarbeiteten, untersuchten Produkte zu viel Salz oder umstrittene Zusatzstoffe. Somit fiel gut ein Drittel des Veggie-Hacks im Test durch. Nur vier Marken sind mit "gut" empfehlenswert.
Mizellenwasser-Test: Viele Produkte überzeugten
Besser fiel unser Mizellenwasser-Test aus. Hierfür ließen wir 25 dieser Produkte zur Gesichtsreinigung unter die Lupe nehmen. Das Ergebnis: 19 Mal vergaben wir die Note "sehr gut".
Ein Mizellenwasser fiel durch den Test: Darin haben die von uns beauftragten Laborexperten den Konservierungsstoff Polyaminoporopyl Biguanide (PHMB) nachgewiesen. Das Problem: Im Rahmen der europäischen Chemikaliengesetzgebung wurde PHMB in Kategorie 2 – kann vermutlich Krebs erzeugen – eingestuft. Deswegen hat ein solcher Stoff aus unserer Sicht nichts in Kosmetika zu suchen.
Daneben kritisierten wir im Mizellenwasser-Test Butylhydroxytoluol, das in Verdacht steht, wie ein Hormon zu wirken, und PEG-Verbindungen, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. Mehr dazu lesen sie hier: Mizellenwasser im Test: Wie gut sind Bioderma, Garnier & Co.?
Glasreiniger-Test: Flüssiger Kunststoff in vielen Flaschen
Glasreiniger bringen Fenster, Spiegel oder Duschkabinen wieder zum Strahlen. Doch unser Glasreiniger-Test hat gezeigt, dass viele Produkte nicht unbedingt gut für die Umwelt sind: In der Hälfte der geprüften Glasreiniger steckten synthetische Polymere – flüssige Kunststoffe. Das Problem: Sie kommen über den Regen oder das Abwasser in die Umwelt, wo sie sich teils nur schwer abbauen.
Es gab aber noch ein weiteres Umweltproblem: Mehr als ein Drittel der untersuchten Glasreiniger steckte in Flaschen ohne Rezyklatanteile. Die Verpackungen dieser Produkte bestanden also nicht aus recycelten, sondern aus frischen Kunststoffen.
Außerdem stießen wir auf zwei Problemstoffe: Lilial und Aminoethanol. Bei Lilial handelt es sich um einen bedenklichen Duftstoff, der sich in Tierversuchen als fortpflanzungsschädigend erwiesen hat. Aminoethanol ist ein umstrittenes Lösemittel, das die Atemwege reizen kann.
Sechs Glasreiniger schnitten mit "sehr gut" ab. Ein Produkt fiel aber mit "mangelhaft" durch. Mehr zum Test erfahren Sie hier: Glasreiniger im Test: Wieso sie der Umwelt häufig schaden.
Kichererbsen-Test: Glyphosat als Problem
Kirchererbsen gelten als regelrechtes Superfood: Sie liefern reichlich Eisen, Zink und hochwertiges pflanzliches Eiweiß. Zudem unterstützen die Ballaststoffe aus Kichererbsen die Darmgesundheit und damit das Immunsystem. Aber wie gut sind die Produkte im Handel?
Wir haben uns die Produkte angesehen. Immerhin: Die meisten Kichererbsen im Test bekamen die Bestnote "sehr gut". Allerdings hat das von uns beauftragte Labor in manchen Produkten Glyphosat nachgewiesen. Weshalb wir das Spritzgift kritisieren, haben wir bereits im obrigen Abschnitt "Spaghetti-Test" erläutert.
In einem Produkt im Kichererbsen-Test steckte nicht nur Glyphosat, sondern auch das Unkrautvernichtungsmittel 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D). Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) bewertet den Stoff als möglicherweise krebserregend, die Europäische Chemikalienagentur (Echa) unter anderem als gewässergefährdend.
Hyaluron-Seren-Test: Fünf Seren sind "sehr gut"
Die Kosmetikindustrie feiert Hyaluron-Seren als regelrechtes Nonplusultra. Sie sollen für eine fische, glatte sowie jünger wirkende Haut sorgen. Aber was taugen die Produkte wirklich?
Wir haben 20 Seren überprüft, die vor allem damit werben, mit Hyaluronsäure Feuchtigkeit in die Haut zu bringen. Das Ergebnis: Nur fünf Produkte sind mit "sehr gut" empfehlenswert. In ihnen steckten keine bedenkliche Inhaltsstoffe und sie machten keine überzogenen Versprechungen hinsichtlich eines Verjüngungseffektes.
Drei Hyaluron-Seren im Test fielen durch. Wir bemängelten etwa PEG-Verbindungen und Stoffe, die als allergieauslösend gelten. Kritik gab es auch für Silikone: Sie können in die Umwelt gelangen und dort bauen sie sich nur langsam wieder ab.
>>Weiterlesen: Hyaluronsäure: Wie Feuchtigkeitsseren wirken und welche Risiken sie bergen.
Passierte Tomaten-Test: Schimmelpilzgifte verhagelten Testurteile
In der Küche lassen sich passierte Tomaten vielfältig einsetzen. Doch sind sie auch frei von Problemstoffen? Wir haben Gläser und Dosen ins Labor geschickt. Die gute Nachricht zuerst: 17 Produkte schnitten mit der Bestnote "sehr gut" ab.
Allerdings: In jeder fünften Passata haben wir Schimmelpilzgifte gefunden. Somit wurden bei ihrer Herstellung schimmelige Tomaten verarbeitet. Das war vor allem bei Bio-Marken der Fall.
Die gefundenen Schimmelpilzgifte – Alternariol (AOH) und Tenuazonsäure (TEA) – gehörten zu den Alternariatoxinen. Sie bergen ein Gesundheitsrisiko: Alternariol hat in Zellstudien das Erbgut geschädigt. Tenuazonsäure (TEA) hemmte wiederum in Tierversuchen die Bildung körpereigener Proteine; dies könnte zu Organschäden führen.
Verpflichtende gesetzliche Grenzwerte für Alternariatoxine sind bisher nicht geplant. Darüber hinaus fanden die Laborexperten Spuren von Pestiziden. Mehr dazu Sie hier: Passierte Tomaten: Schimmelige Tomaten in jeder fünften Passata.
Sonnencreme-Test: Bedenklicher UV-Filter sogte für Punktabzüge
Ob beim Wandern, Radeln oder Schwimmen: Ist es heiß, wird Sonnencreme zur Pflicht. Wir haben auch dieses Jahr wieder Sonnencreme getestet – viermal konnten wir die Bestnote "sehr gut" vergeben. In manchen Produkten steckten aber Problemstoffe.
Dazu zählte insbesondere Benzophenon. Dabei handelt es sich um ein Zerfallsprodukt des UV-Filters Octocrylen, das als wahrscheinlich krebserregend gilt. In unserem Sonnencreme-Test hatten alle sieben Produkte, die diesen UV-Filter enthalten, Benzophenon gebildet – und das zumindest einmal in einer vergleichsweise hohen Menge.
Das wissenschaftliche Beratergremium der EU (SCCS) bewertet Benzophenon in Produkten mit Octocrylen als "gefährliche Verunreinigung", die beobachtet und nicht über den "Spurenbereich" hinausgehen sollte. Allerdings hält das Gremium Octocrylen in den erlaubten Höchstmengen in Sonnencremes für sicher.
Wir empfehlen aber, vorsichtshalber auf Sonnencremes mit Octocrylen zu verzichten, da es Hinweise für hormonelle Wirkungen aus Laborversuchen gibt und das Problem mit Benzophenon in den Fokus geraten ist.
Im Sonnencreme-Test kritisierten wir außerdem weitere Problemstoffe.
Baby-Milchpulver-Test: Mineralöl in vielen Produkten
Manche Mütter können oder möchten ihr Baby nicht stillen. Für diese Frauen steht eine Vielzahl an industriell hergestellter Säuglingsmilch zur Wahl. Aber sind alle für das Kleinkind empfehlenswert? Wir haben 16 Milchpulver im Labor überprüft.
Immerhin: Seit dem Säuglingsmilch-Test im Jahr 2019 hat sich etwas getan – die Belastungen mit Mineralölbestandteilen sind gesunken. Aber: Zwei Drittel der Babymilchpulver waren weiterhin mit Mineralöl verunreinigt. Darin haben wir Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) gefunden. Diese sammeln sich im Körper in Organen wie der Leber an, mit noch ungewissen Folgen.
In einem Produkt sind wir sogar auf aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) gestoßen, eine Stoffgruppe, unter denen sich auch krebserregende bzw. erbgutschädigende Substanzen befinden können.
Ein getestetes Milchpulver war mit Glycidylfettsäureestern belastet. Der Gehalt lag zwar unterhalb des gesetzlichen Grenzwertes. Wir werteten das trotzdem ab. Denn sie können im Körper Glycidol freisetzen, das von der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) als wahrscheinlich krebserregend eingestuft wurde.
Zudem bemängelten wir in einem Produkt Desinfektionsmittelrückstände. Insgesamt haben zwei Pre-Nahrungen im Test die Bestnote "sehr gut" bekommen. Mehr dazu lesen Sie hier: Pre-Nahrung im Test: Baby-Milchpulver häufig mit Mineralöl belastet.
Mineralwasser-Test: Chromat, Uran und Bor als Probleme
Spritziges Mineralwasser ist ein beliebter Durstlöscher. Wir haben uns Wässer aus Regionen in ganz Deutschland genauer angesehen. Insgesamt vergaben wir 25-mal die Note "sehr gut".
Manche Mineralwässer im Test enthielten aber vergleichsweise viel Chromat (Chrom VI), Uran oder Bor. Das Problem von Chromat: Es wurde unter anderem in der EU-Chemikalienverordnung als krebserregend eingestuft. Dass die festgestellten Mengen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, ist zwar unwahrscheinlich. Wir empfehlen aber, chromatfreie Produkte zu kaufen.
Uran und Bor kommen in Boden und Gesteinsschichten vor. Bei Uran handelt es sich um ein leicht radioaktives Schwermetall. In geringen Konzentrationen steht die chemische Toxizität gegenüber der Strahlenwirkung im Fokus. Bor hingegen ist ein giftiges Halbmetall. In Tierstudien hat es eine entwicklungs- und fortpflanzungsschädliche Wirkung gezeigt.
Zudem stießen wir in einigen Mineralwässern im Test auf Pestizid-Rückstände. Diese gelangten wohl durch die Landwirtschaft ins Wasser. Viele Produkte mit tadellosen Inhaltsstoffen bekamen allerdings schlechtere Zeugnisse, da sie in PET-Einwegflaschen und nicht in PET-Mehrwegflaschen abgefüllt wurden. Sie stellen eine Umweltsünde dar: Sie werden geschreddert und nicht wiederverwendet.
Color-Shampoo-Test: Nur wenige Shampoos tun der Kopfhaut gut
Shampoos für gefärbtes Haar sollen dafür sorgen, dass die Farbe möglichst lange hält. In unserem Test schnitten jedoch nur drei von 20 Produkten mit der Bestnote "sehr gut" ab. Fünf Shampoos fielen mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch.
Kritisch sahen wir es, dass ein Großteil der Produkte auf das Tensid Sodium Laureth Sulfate (SLES) setzte. Wir beanstanden es, weil es zu den PEG-Verbindungen gehört, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. Dabei sind mildere Tenside die bessere Wahl. Denn: Je milder die Tenside, desto angenehmer sind sie für die Kopfhaut – und desto weniger wäscht sich eine Farbe aus.
Außerdem enthielt mehr als die Hälfte der geprüften Color-Shampoos im Test Silikone. Diese sollen das Haar geschmeidig machen, können aber das Haar auf Dauer stumpf wirken lassen. Zudem sind sie ein Umweltproblem, da sie sich teils nur schwer wieder abbauen.
Kritik gab es unter anderem auch für synthetischen Duftstoffe: Sie verbreiten sich in der Umwelt und reichern sich im menschlichen Fettgewebe an.
Außerdem enttäuschend: Viele Hersteller machten vollmundige Farbschutzversprechen, lieferten uns aber – bis auf eine Ausnahme – keine unabhängigen Studien dafür.
Tomatenmark-Test: Schimmelpilzgifte in jedem zweiten Produkt
Schimmelpilzgifte waren auch im Tomatenmark-Test ein Problem. Genauer gesagt, steckten sie in rund der Hälfte der geprüften Produkte.
Es handelte sich, wie bei den passierten Tomaten im Test, um Alternariatoxine, konkret um Alternariol (AOH) und Tenuazonsäure (TEA). Beide stellen aus bereits genannten Gründen ein mögliches Gesundheitsrisiko dar. Ausgerechnet in drei Bio-Produkten waren die Gehalte am höchsten.
Außerdem enthielten manche Produkte Spuren der besonders bedenklichen Pestizide Chlorfenapyr, Imidacloprid und Dimethomorph. Die ersten beiden Spritzmittel sind bienentoxisch, das dritte steht im Verdacht, die menschliche Fortpflanzung zu beeinträchtigen.
Erfreulich war aber, dass fast alle verarbeiteten Tomaten in den untersuchten Produkten tatsächlich aus Italien stammten. Das hat unsere Isotopenanalyse gezeigt, sowie die Lieferkettenbelege der Hersteller. Insgesamt sieben Tomatenmark-Produkte im Test erhielten die Bestnote "sehr gut".
Feta-Test: Lieferketten oft nicht vollständig transparent
Feta und Schafskäse sind aus der griechischen Küche nicht wegzudenken. Wir haben uns 41 Produkte genauer angesehen – darunter 34 Original Feta und sieben andere Salzlakenkäse vorwiegend aus Schafsmilch. Das Ergebnis: Die Hälfte der Produkte sind mit "gut" oder "sehr gut" empfehlenswert. Zwei Käse bekamen die Note "mangelhaft".
Zu den Mängeln zählten bakterielle Belastungen. So war das von uns beauftragte Labor in einem Produkt auf Kolibakterien gestoßen. Diese Darmkeime können zu Lebensmittelvergiftungen und schweren Infektionen führen. In zwei Fällen entdeckten wir Enterobakterien. Von ihnen geht zwar keine akute Gesundheitsgefahr aus, dennoch sollten die Hersteller auf eine bessere Hygiene achten.
In manchen Produkten fanden wir wiederum Reste des Reinigungsmittels Trichlormethan – besser bekannt als Chloroform. Es kann vermutlich Krebs erzeugen und Leber sowie Nieren schädigen.
Daneben steckte in einigen Fetas Mineralöl: Die Laborexperten entdeckten gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH). Diese reichern sich im Fettgewebe und in der Leber, Milz sowie in den Lymphknoten an, die Folgen sind noch unbekannt.
Darüber hinaus baten wir die Hersteller, uns ihre Lieferketten offen zu legen – dieser Bitte kamen nur acht Anbieter mit glaubhaften Belegen nach. Mehr dazu lesen Sie hier: Feta und Schafskäse im Test: So steht es um Tierwohl und Inhaltsstoffe.
Kräutertee-Test: Verbotenes Spritzgift entdeckt
Eine Tasse Kräutertee ist für viele Menschen eine Wohltat. Wie sieht es aber mit möglichen Schadstoffen aus? Wir haben verschiedene Kräuterteemischungen in verschiedenen Laboren analysieren lassen. Immerhin: Mehr als die Hälfte der Kräutertees im Test erhielten die Note "sehr gut".
Einige Produkte fielen jedoch negativ auf. Insbesondere gab es Probleme mit Pestizidrückständen. So stießen wir auf das besonders bedenkliche Insektizid Chlorpyrifos, das seit April 2020 in der EU nicht mehr angewendet werden darf. Aus gutem Grund: Es steht im Verdacht, das Erbgut und die neurologische Entwicklung negativ zu beeinflussen. Zudem wirkt es stark bienentoxisch.
Außerdem entdeckten wir Spuren des krebsverdächtigen Spritzgiftes Glyphosat. Für Minuspunkte sorgten auch Pflanzengifte: Die Laborexperten wiesen sie in Mengen nach, die wir als "erhöht" bzw. "stark erhöht" abwerteten. Einige Kräutermischungen fielen durch.
>>Weiterlesen: Kräutertee-Test: Pflanzengifte und verbotenes Spritzmittel gefunden.
Erdnüsse-Test: 16 Produkte schnitten "sehr gut" ab
Erdnüsse sind beliebter Knabbersnacks. Es handelt sich zwar um echte Kalorienbomben, aber viele Produkte sind frei von Schadstoffen. Das hat unser Erdnüsse-Test gezeigt. Wir haben 21 geröstete und gesalzene Erdnussmarken im Labor untersuchen lassen.
16 Produkte erhielten die Bestnote "sehr gut". Nur in drei Fällen hatten wir etwas in puncto Inhaltsstoffe zu beanstanden: Diese Erdnüsse enthielten Bestandteile von Mineralöl, genau gesagt, gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH). Diese sammeln sich in menschlichen Organen wie der Leber an; noch unklar ist aber, inwiefern das langfristige Folgen für die Gesundheit hat.
Außerdem gab es unter anderem Kritik an der Verpackung. Die Ergebnisse unseres Erdnüsse-Tests können Sie hier gratis nachlesen: Erdnuss-Test gratis abrufbar: So schneiden Ültje, Pittjes & Co. ab.
Babybrei-Test: Krebsverdächtiges Furan gefunden
Will das Baby etwas vom Essen der Erwachsenen abhaben, ist es bereit für die Beikost. Wir haben Gemüsefleischbreie ins Labor geschickt. Das Resultat: In jedem Glas steckt der Stoff Furan, der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als möglicherweise krebserregend eingestuft wurde.
Aus diesem Grund bekam nicht ein einziges Babybrei im Test die Note "sehr gut". Ein paar Gläschen sind dennoch mit "gut" empfehlenswert, denn in ihnen sind die Furangehalte sehr niedrig. Es gab aber auch Produkte, die durch den Test fielen.
Woher stammte das Furan? Es entsteht beim Erhitzen von Gemüse. Bei der industriellen Herstellung sammelt sich Furan bei der Sterilisation der Fertigbreie an; im Produktionsprozess ist das derzeit noch nicht vermeidbar. Es gibt auch noch keinen offiziellen Grenzwert.
Übrigens ist keine der festgestellten Belastungen akut gefährlich. Noch weniger wäre aber noch besser. Denn: In Tierversuchen führte die langfristige Aufnahme von Furan zu Leberschäden, hohe Dosen führten zu Leberkrebs.
Mehr dazu lesen Sie hier: Babybrei im Test: Krebsverdächtiger Stoff Furan entdeckt.
Hautcreme-Test: Labor fand unerfreuliche Substanzen
In der kühleren Jahreszeit wird die Haut trocken und rissig. Hautcremes werden dann umso wichtiger. Wir haben sogenannte Allzweckcremes getestet. Die gute Nachricht: 13 Produkte – günstige und teurere – sind "sehr gut".
In einigen Hautcremes fanden wir jedoch unerfreuliche Mineralölbestandteile: aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Das ist eine Gruppe von Substanzen, unter denen sich krebserregende bzw. erbgutschädigende Verbindungen finden können.
Woher sie kamen, war klar: aus den Paraffinen. Sie sind Überbleibsel aus dem Erdöl, aus dem diese Fette ursprünglich hergestellt wurden.
Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gehe nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand kein Risiko der Aufnahme von MOAH über die Haut aus. Doch in unseren Augen sind noch nicht alle Fragen hinreichend geklärt.
Außer den Fettschadstoffen stießen wir aber noch auf andere Problemstoffe. Mehr dazu lesen Sie hier: Hautcreme-Test: Bekannte Marken mit Mineralöl verunreinigt.
Margarine-Test: In jedem Produkt steckte Mineralöl
Margarine wird in einigen Haushalten häufig auf die Brote geschmiert. Wir haben 20 Produkte ins Labor geschickt. Außerdem wollten wir von den Herstellern wissen, ob sie ihre verwendeten tropischen Fette wie Palmöl aus nachhaltigem Anbau beziehen. Das Ergebnis war ernüchternd: Die wenigsten Hersteller konnten in beiden Punkten überzeugen.
In allen überprüften Magarinen steckte Mineralöl. Konkret stießen wir auf Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH), deren Gehalte wir meistens als "erhöht" oder sogar "stark erhöht" bewerten. MOSH reichern sich im Fettgewebe und in der Leber, Milz sowie in den Lymphknoten an, mit noch bislang unbekannten Folgen.
Ein Bio-Produkt enthielt sogar zusätzlich besonders schädliche Mineralölbestandteile: Aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), unter denen sich auch krebserregende oder krebsverdächtige Substanzen befinden können.
Auch enttäuschend: Nur sechs Hersteller haben uns ihre Lieferkette vollständig belegt und uns gezeigt, dass sie Verantwortung für einen soziale und ökologischen Anbau übernehmen. Etliche Anbieter verweigerten Einblicke in die Lieferkette komplett.
Das Fazit: Nur zwei Produkte sind mit "gut" empfehlenswert. Sechs Margarinen fielen mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. Mehr zum Test erfahren Sie hier: Margarine-Test: Mineralöl und Palmöl als Probleme – Hersteller sind gefragt.
Hafermilch-Test: Kritik an Phosphat- und Vitaminzusätzen
Hafermilch ist eine beliebte Alternative zu Kuhmilch und hat eine gute Klimabilanz. Aber sind die Produkte auch schadstofffrei? Wir haben 32 Haferdrinks ins Labor geschickt. Die Bilanz: Die Mehrheit ist empfehlenswert.
Kritik gab es trotzdem: In einzelnen Produkten wurde etwa Calcium in Form von Phosphaten zugesetzt. Der Zusatz von Calcium an sich ist in Ordnung: Insbesondere Veganer können davon profitieren, denn reine Hafermilch ist keine Calciumquelle. Phosphathaltige Zusatzstoffe kritisieren wir aber, denn große Mengen davon können den Nieren schaden.
Fragwürdig finden wir auch Vitaminzusätze. So setzen die Anbieter einiger Haferdrinks im Test ihren Produkten Vitamin B2 (Riboflavin) und Vitamin D zu. Wir finden: Das ist überflüssig. Veganer benötigen bei einer gesunden, ausgewogenen Ernährung keine Ergänzung damit.
Räucherlachs-Test: Nur ein Lachs erhielt die Bestnote
Räucherlachs wird oft und gern gegessen. Wie sieht es aber mit Schadstoffen und dem Tierwohl aus? Wir haben 20 Produkte getestet, darunter Räucherlachs aus Aquakultur (also Zuchtlachs) und geräucherten Wildlachs.
Erfreulich: Die Inhaltsstoffe der meisten Räucherlachs-Produkte waren in Ordnung. Allerdings enthielten ein paar Wildlachs-Produkte relativ viele Nematoden – abgestorbene kleine Würmer. Die sind zwar eklig, aber gesundheitlich unproblematisch.
Zudem schickten wir den Herstellern Fragebögen zu Tierwohl, Ökologie und Fischfang. Die meisten Anbieter für Räucherlachs aus Aquakulturen belegten uns ihre Lieferketten vollständig. Das sehen wir als gutes Zeichen.
Eine wirklich artgerechte Haltung des Wanderfisches in Zuchtbetrieben gilt zwar als unmöglich, aber innerhalb der Aquakulturen gibt es große Unterschiede. Wir empfehlen, Wildlachs zu kaufen: Dieser hatte ein artgerechteres Leben.
Viele geprüften Räucherlachs-Produkte rochen und schmeckten übrigens zum Verfallsdatum nicht mehr so appetitlich. Wir raten daher, den Lachs vor dem Verfallsdatum zu essen. Insgesamt bekam nur ein Räucherlachs die Bestnote "sehr gut". Fünf weitere Produkte erhielten die Note "gut". Mehr zum Test lesen Sie hier: Räucherlachs von Aldi, Lidl & Co. Im Test: Nur einer ist "sehr gut".
Elekro-Zahnbürsten-Test: Drei Geräte sind "sehr gut"
Elektrische Zahnbürsten sollen besser für die Zähne sein – darauf deuten Studien hin. Aber welche Produkte sind empfehlenswert? Wir haben 15 Schallzahnbürsten und Rotationszahnbürsten prüfen lassen. Das Resultat: Nur ein Drittel der Produkte konnte uns überzeugen. Nur für drei Geräte vergaben wir die Note "sehr gut".
Die Gründe für das schlechte Abschneiden mancher Elektro-Zahnbürsten: Einige Borsten könnten das Zahnfleisch reizen. Zudem waren nicht alle Akkus dem neuesten Stand der Technik. Außerdem machten manche Akkus recht schnell schlapp.
Kritik gab es auch wegen der Schadstoffe: Das beauftragte Labor fand in der Kabelummantelung von zwei elektrischen Zahnbürsten das giftige Halbmetall Antimon in einem Gehalt, den wir abwerten.
Außerdem fanden wir häufig Brom auf der Platine. Es deutete auf bromierte Flammschutzmittel hin. Das Problem mit Antimon und Brom: Die beiden Substanzen sind vor allem schädlich für die Umwelt.
Eine Zahnbürste fiel sogar durch den Test, weil sie gegen das Produktsicherheitsgesetzt verstieß: Auf dem in China hergestellten Gerät waren der Name und die Adresse einer deutschen Firma aufgedruckt, die gar nicht der Inverkehrbringer ist. Mehr zum Test erfahren Sie hier: Elektrische Zahnbürsten im Test: Das taugen Oral-B, Philips & Co.
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