Wertvoller Dünger: Wie Sie Kompost im Winter selber machen

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 23.12.2024

Gartenabfälle im Winter? So kompostiert man richtig!
Foto: Shutterstock / William Edge

Auch wenn die Temperaturen im Winter sinken, muss man auf die Herstellung von wertvollem Kompost nicht verzichten. Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie den Kompostierungsprozess auch in der kalten Jahreszeit in Gang halten.

Der Winter ist da und während der Garten seine wohlverdiente Winterruhe hält, fragen sich viele Hobbygärtner, was mit dem Kompost passiert. Kann man auch bei Minusgraden kompostieren? Die Antwort ist ein klares Ja. Mit ein paar Anpassungen und Tricks lässt sich der Kompostierungsprozess auch in der kalten Jahreszeit aufrechthalten und wertvoller Dünger für das nächste Frühjahr gewinnen.

Kompostieren bei Frost: 5 Tipps für die Winterkompostierung

Er macht den Boden fruchtbarer, beschleunigt das Wachstum und kann den Ertrag steigern: Organischer Dünger ist ein beliebter Gartenhelfer. Wer im Winter kompostiert, hat im Frühjahr bereits fertigen Kompost zur Verfügung und kann direkt mit der Gartenarbeit beginnen.

Die kalte Jahreszeit bringt aber auch Herausforderungen für die Kompostierung mit sich: Im Winter fällt mehr braunes (kohlenstoffreiches) als grünes (stickstoffreiches) Material an, was zu einem Ungleichgewicht im Komposthaufen führen kann. Je niedriger die Temperaturen im Winter sind, desto weniger aktiv sind die Mikroorganismen, was den Kompostierungsprozess verlangsamt. Außerdem können Schnee und Regen den Kompost durchnässen, während Frost zum Durchfrieren des Haufens führen kann.

#1: Den Kompost umsetzen

Vor dem Winter ist es ratsam, den Kompost einmal umzusetzen. Dies hat mehrere Vorteile:

  • Bessere Durchmischung: Durch das Umsetzen werden die verschiedenen Materialien im Kompost besser vermischt, was zu einem gleichmäßigeren Verrottungsprozess führt.
  • Verbesserte Belüftung: Beim Umsetzen wird der Kompost aufgelockert und mit Sauerstoff angereichert, was die Aktivität der Mikroorganismen fördert.
  • Geringere Schimmelgefahr: Durch die bessere Durchlüftung und den Abtransport von überschüssiger Feuchtigkeit wird die Gefahr von Fäulnisprozessen und Schimmelbildung im Winter verringert.
Organische Abfälle dürfen meist auf den Kompost – doch auch hier gibt es Ausnahmen: Essensreste, Haustierkot und gekaufte Schnittblumen dürfen nicht kompostiert werden.
Organische Abfälle dürfen meist auf den Kompost – doch auch hier gibt es Ausnahmen: Essensreste, Haustierkot und gekaufte Schnittblumen dürfen nicht kompostiert werden. (Foto: Shutterstock / hurricanehank)

#2: Die richtige Materialmischung

Das A und O der Kompostierung ist die richtige Mischung der Materialien. Im Idealfall sollte der Kompost zu gleichen Teilen aus grünen und braunen Materialien bestehen.

Grüne Materialien sind reich an Stickstoff und liefern den Mikroorganismen wichtige Nährstoffe. Dazu gehören:

  • Küchenabfälle (Obst- und Gemüsereste, Kaffee- und Teefilter, Eierschalen)
  • Rasenschnitt
  • Grünschnitt

Braune Materialien sind kohlenstoffreich und sorgen für eine lockere Struktur und gute Durchlüftung des Komposts. Dazu gehören:

  • Gehölzschnitt
  • trockenes Laub
  • Stroh
  • Papier und Pappe (in kleinen Stücken)

Da im Winter mehr braunes Material anfällt, sollte darauf geachtet werden, dass der Kompost nicht zu trocken wird. Überschüssiges braunes Material kann in Säcken gelagert und nach und nach zusammen mit den grünen Küchenabfällen auf den Kompost gegeben werden.

Achtung: Nicht alle Gartenabfälle sind zum Kompostieren geeignet. Kranke Pflanzenreste gehören in den Hausmüll, um die Verbreitung von Krankheitserregern im Garten zu vermeiden.

#3: Kompost vor Kälte schützen

Um die Wärme im Kompost zu halten, sollte man den Komposthaufen abdecken. Geeignet sind luftdurchlässige Materialien wie Pappkartons, Laub oder Strohmatten. Folien sind ungeeignet, da sie die Sauerstoffzufuhr behindern und den Kompost luftdicht verschließen.

#4: Kompostbeschleuniger sinnvoll einsetzen

Kompostbeschleuniger können den Verrottungsprozess beschleunigen. Wichtig ist jedoch, dass der Komposthaufen die richtige Zusammensetzung und den richtigen Feuchtigkeitsgrad hat. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Pflanzen durch den Kompostbeschleuniger nicht überdüngt werden.

#5: Kompostieren in Thermokompostern und Wurmkisten

Thermokomposter sind speziell für die Kompostierung bei kalten Temperaturen konzipiert. Sie sind besser isoliert und halten die Wärme im Inneren, sodass der Verrottungsprozess auch im Winter weitergeht.

Wurmkisten eignen sich ebenfalls für die Kompostierung im Winter, sollten aber an einem geschützten Ort aufgestellt werden, um die Würmer vor Frost zu schützen.

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