- Facebook und andere soziale Medien sammeln Daten ihrer Nutzer und werten diese aus.
- Das Unternehmen ist an die DSGVO gebunden, mitunter wegen der engen Verbindungen zu Whatsapp hagelt es aber immer wieder Kritik.
- Ein sicheres Passwort sowie angepasste Sicherheits- und Privatsphäreeinstellungen erhöhen den Datenschutz bei Facebook.
Fragen Sie sich auch manchmal, warum Sie auf Facebook immer nur Werbung für Sneaker angezeigt bekommen? Oder wieso Sie auf Veranstaltungen hingewiesen werden, die bald in Ihrer Stadt stattfinden, die Sie bislang aber nicht kannten oder besucht haben? Das liegt daran, dass Facebook und andere soziale Medien Daten sammeln und auswerten – und das sind nicht nur die Daten, die Sie bewusst mit Ihren Kontakten teilen.
Datenschutz in den sozialen Medien
Grundsätzlich gilt: Facebook und alle anderen sozialen Netzwerke sammeln Daten ihrer Nutzer und analysieren sie – zum Beispiel für personalisierte Werbung. Dabei ist es wichtig zu wissen: Zu Facebook und seinem Messenger gehören auch Instagram und Whatsapp.
Seit 2018 gilt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die den Datenschutz in Deutschland einheitlich regelt. Sie soll Verbraucher besser gegen Datenmissbrauch schützen. Auch Facebook ist an die DSGVO gebunden, steht aber immer wieder wegen Datenschutzbedenken in der Kritik. Zuletzt sorgten sich Datenschützer wegen der neuen Nutzungsbedingungen bei WhatsApp und der engen Verbindung zum Facebook-Netzwerk.
Welche Daten sammelt Facebook und wofür?
Facebook sammelt nicht nur Daten, die Sie bewusst mit anderen teilen (zum Beispiel ein Urlaubsfoto von einem bestimmten Ort), sondern trackt unter anderem auch automatisch mit, welche Posts Sie liken, teilen und lesen.
Zu den erhobenen persönlichen Daten zählen:
- Name, Geburtsdatum, Wohnort
- Alter und Geschlecht
- E-Mailadresse und Telefonnummer
Zusätzlich können Sie bei Facebook Fotos und Videos hochladen, eigene Beiträge verfassen und die von anderen teilen, sich mit Kontakten "befreunden", Gruppen beitreten und an Veranstaltungen teilnehmen. All diese Aktivitäten kann das Unternehmen speichern und analysieren. Auch, wie oft, wann und wie lange Sie Facebook nutzen, kann ausgelesen werden.
Ebenso wertet die Plattform die Kommunikation zwischen seinen Nutzern aus. Die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen. Der oberste Zweck, für den die gesammelten Daten genutzt werden, ist die Personalisierung.
Facebook möchte seinen Benutzern Werbung und Vorschläge ausspielen, die möglichst gut zu der jeweiligen Person passen. Folgt man beispielsweise vielen Modemarken und teilt deren Posts, bekommt man ziemlich sicher häufiger Werbung dieser Labels und generell Werbung für Mode angezeigt als andere Nutzer.
Daten auf Facebook besser schützen
Aus den oben aufgelisteten personenbezogenen Daten, die Facebook sammelt, wird klar, dass Sie sich in Ihren Kontoeinstellungen genau anschauen sollten, was Sie Facebook erlauben und was davon Sie vielleicht gerne einschränken möchten. Wir haben folgende Tipps zum Datenschutz auf Facebook:
1. Sicheres Passwort
Damit Unbefugte keinen Zugriff auf Ihr Facebook-Konto und damit auf Ihre Einstellungen und persönlichen Daten haben, sollten Sie als erstes ein sicheres Passwort für Ihr Konto vergeben. Ein Passwort gilt dann als sicher, wenn es mindestens zehn Zeichen, Groß- und Kleinbuchstaben, eine Ziffer sowie ein Sonderzeichen enthält. Mehr Zeichen erhöhen den Passwortschutz, Namen oder Geburtsdaten sollten Sie besser nicht verwenden. Außerdem sollten Sie für jedes Profil bzw. jede Plattform ein eigenes Kennwort festlegen.
Tipp: Wer sich nicht so viele verschiedene Passwörter merken möchte, kann einen Passwort-Manager installieren. Dort speichern Sie Zugänge samt Passwörtern ab und müssen sich nur noch ein sicheres Masterpasswort merken.
2. Privatsphäre-Einstellungen
In Ihrem Profil können Sie unter "Einstellungen und Privatsphäre" und dort im Bereich "Privatsphäre" festlegen, wer Ihre Beiträge sehen und kommentieren darf, wer Ihre "Freunde" sieht und wer mit Ihnen Kontakt aufnehmen darf.
Hier finden Sie auch die Option "Privatsphäre-Check", die Ihnen anzeigt, wer sieht, was Sie posten. Sie können festlegen, welche Personengruppen Ihre Kontaktdaten, Ihren Geburtstag oder Ihren Beziehungsstatus sehen können. Diese Einstellungen können Sie jederzeit anpassen und zusätzlich eine Erinnerung hierzu aktivieren. Denn Sie sollten Ihre Privatsphäre-Einstellungen regelmäßig prüfen, um den Überblick nicht zu verlieren.
Tipp: Sie können sich ein Aktivitätenprotokoll (unter "Einstellungen und Privatsphäre") herunterladen, in dem alle Ihre bisherigen Aktivitäten aufgelistet sind, diese überprüfen und gegebenenfalls anpassen oder löschen.
Wichtig zu wissen: Einige Angaben bei Facebook sind immer öffentlich, das heißt Sie können nicht einschränken, wer diese Informationen sehen kann und wer nicht. Zu den öffentlichen Informationen gehören:
- Name, Profilbild und Titelbild
- Nutzername und Nutzer-ID
- Geschlecht
- Altersgruppe
- Netzwerke (zum Beispiel die Schule oder den Arbeitgeber)
- Sprache und Land
Facebook erklärt, dass die Benutzer mithilfe dieser Angaben leichter miteinander in Kontakt treten können. Allerdings müssen Sie nicht verpflichtend alle Angaben ausfüllen, Ausbildung und Arbeitgeber beispielsweise sind freiwillige Angaben. Facebook gibt an, dass diese öffentlichen Informationen mit der Person in Verbindung gebracht werden können, auch außerhalb von Facebook.
Tipp: Sie können die "Überprüfen"-Funktion aktivieren und damit festlegen, dass Sie Markierungen und Erwähnungen erst zustimmen müssen. So haben Sie die Kontrolle, welcher Ihrer Kontakte Sie verlinkt und unter welchen Beiträgen.
3. Werbung anpassen
Neben den Einstellungen zur Privatsphäre können Sie auch festlegen, welche Werbung Sie sehen möchten. Facebook spielt Werbeanzeigen individuell aus; das heißt die Plattform speichert die Präferenzen seiner Nutzer und nutzt sie für die Werbesteuerung. Unter "Einstellungen" können Sie die Werbeanzeigen-Einstellungen ändern. Dort können Sie auch ausschließen, dass Facebook Informationen nutzt, die auf Aktivitäten auf Webseiten oder Apps außerhalb von Facebook basieren.
Tipp: Statt die Facebook-App am Handy zu installieren, besser über den Browser einloggen und auch wieder ausloggen. So umgehen Sie, dass Sie dauerhaft in Facebook angemeldet sind und die App hat auf Ihrem Smartphone keine umfangreichen Berechtigungen.
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