Warmer März: So helfen Sie Igeln, die zu früh aus dem Winterschlaf erwachen

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 12.03.2025

Zu früh aus dem Winterschlaf erwacht: Tipps, um Igeln jetzt zu helfen
Foto: Shutterstock/atsurkan

Wenn Igel vor Ende März aus ihrem Winterschlaf aufwachen und herumlaufen, ist das für sie zu früh. Schuld könnte die milde Witterung sein. Solche "Frühaufsteher" können Sie unterstützen und ihnen mit dem richtigen Futter helfen.

Ist denn schon Frühling? Wenn die Temperaturen im Februar ungewöhnlich warm sind, bekommen Igel den Eindruck, der Winter sei schon vorüber. Die milde Witterung lässt die Tiere aus dem Winterschlaf aufwachen und auf der Suche nach Futter durch unsere Gärten ziehen. In diesem Fall können Sie die Igel kurzfristig unterstützen.

Mildes Wetter stört den Winterschlaf der Igel 

Bei mildem Winterwetter ist es nicht ungewöhnlich, dass die Tiere während ihres Winterschlafs immer mal wieder kurz aufwachen. Meist bleiben sie in diesen Wachphasen in ihrem Winterquartier und schlafen nach einiger Zeit von selbst wieder ein.

Anders sieht es aber aus, wenn sie vollständig wach werden: Wenn Körpertemperatur, Kreislauf, Atmung und Herzschlag wieder "hochfahren", kostet das den Igel viel Energie. Die Igel machen sich dann auf die Suche nach Futter, das im Winter aber kaum zu finden ist.

Aus dem Winterschlaf aufgewacht: Kurzzeitig Füttern ist sinnvoll 

Wenn ein Igel häufig aufwacht oder sogar richtig wach wird, besteht die Gefahr, dass er seine Fettreserve vorzeitig aufbraucht und den Winter nicht überlebt. Deshalb ist es wichtig, dass Sie bei warmem Winter wachen Igeln, die umherlaufen, Futter anbieten.

"Fällt die Durchschnittstemperatur unter 4 Grad und der Igel erscheint weiterhin am Futternapf, stoppen Sie bitte die Zufütterung, damit der Igel wieder in den Winterschlaf fällt", rät das Igelzentrum Zürich (IZZ). Normalerweise wachen Igel zwischen Ende März und Mitte April endgültig aus dem Winterschlaf auf.

Womit kann ich Igel füttern?

Die Tiere haben nach dem Aufwachen zunächst großen Durst. Eine flache Schale mit frischem Wasser im Garten ist eine einfache und wirksame Hilfe, empfehlen der BUND Naturschutz und Pro Igel, die beim Thema Igel zusammenarbeiten.

Als Futter eignet sich hochwertiges Katzenfutter aus der Dose, am besten mit einem hohen Fleischanteil. Auch ungewürztes Rührei, gekochtes Geflügelfleisch oder durchgegartes Hackfleisch werden von Igeln gerne gefressen und gut vertragen, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND). Dazu ein flaches Schälchen mit Wasser, mehr brauchen Igel nicht.

Geben Sie Igeln auf keinen Fall Milch zu trinken. "Der darin enthaltene Milchzucker ist für sie unverdaulich und sie bekommen Durchfall. Schlimmstenfalls verlieren sie dadurch so viel Flüssigkeit, dass sie austrocknen und sterben", so der BUND. "Auf den Speiseplan der Stacheltiere gehören auf keinen Fall Essensreste, Süßes oder Gewürztes."

"Wichtig ist, das Futter an einem geschützten Ort aufzustellen, damit es den Igeln zugutekommt und nicht von anderen Tieren wie Katzen gefressen wird. Schon eine auf den Kopf gestellte Holzkiste, mit einem Stein beschwert und einem eingesägten Eingang von 10x10 cm, schützt das Futter vor Regen und der Igel kann in Ruhe seine Mahlzeit einnehmen", erklärt die Igelexpertin Heike Phillips von Pro Igel.

Mit der Gartenarbeit noch ein bisschen warten

Gartenarbeit im Frühjahr ist problematisch für den Igel. "Vor allem das Aufräumen von Laub- und Reisighaufen oder Holzlagerplätzen kann dazu führen, dass Igel aufgescheucht werden und ihren Unterschlupf verlieren. Unsere große Bitte an die Bevölkerung: Lassen Sie die Gartenarbeiten noch ein wenig ruhen. Die Igel brauchen diese Verstecke dringend", erklärt die Igel-Expertin Martina Gehret vom BUND Naturschutz.

Weiterlesen auf oekotest.de: