Zitrone aus Zitronenkern ziehen: So einfach züchten Sie ein eigenes Bäumchen

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 28.03.2024

Zitrone aus Kern ziehen: So züchten Sie einen eigenen Zitronenbaum
Foto: Shutterstock/Ivan Semenovych

Um ein Zitronenbäumchen selbst zu ziehen, benötigen Sie nicht viel mehr als Zitronenkerne und Anzuchterde. Wie aus einem kleinen Kern mit Liebe und Geduld ein hübscher Baum wird, erfahren Sie hier.

Zitronen sind lecker und gesund – und ein Zitronenbäumchen mit seinen immergrünen Blättern und seinem zitrusfrischen Duft ist eine schöne Dekoration für die Wohnung oder sorgt im Sommer auf dem Balkon oder der Terrasse für Urlaubsfeeling. Warum also nicht selbst einen Zitronenbaum ziehen?

Ein Zitronenbäumchen (citrus limon) zu züchten, ist gar nicht schwierig. Ob es später auch wirklich Blüten und Früchte bilden wird, ist allerdings nicht gewiss. Für Hobbygärtner und Kinder ist die Aufzucht eines Zitronenbaums aber in jedem Fall ein spannendes Experiment, das auch meist problemlos gelingt.

Zitronenbaum selbst ziehen aus Kernen – so geht's

Sie benötigen:

  • Zitronenkerne – diese sollten so frisch wie möglich sein und von einer reifen, gesunden Bio-Zitrone stammen (hier werden die Früchte nicht bestrahlt und sind keimfähig)
  • torffreie Anzuchterde
  • etwas Sand
  • Anzuchtschale mit Abdeckung (alternativ ein Minigewächshaus oder ein Topf, der abgedeckt wird)

Anleitung:

  1. Zitrone aufschneiden und Kerne entfernen.
  2. Zitronenkerne waschen und das anhaftende Fruchtfleisch abspülen. So verhindern Sie, dass der Kern beim Keimen zu schimmeln beginnt.
  3. Die dicksten Kerne für die Zitronenbaumzucht aussuchen – sie entwickeln den stärksten Keim.
  4. Anzuchterde mit etwas Sand mischen.
  5. Kerne 1 bis 2 Zentimeter tief in die Erde drücken. Der Abstand zwischen den Kernen sollte mindestens drei Zentimeter betragen.
  6. Mit etwas Erde bedecken und vorsichtig gießen, am besten mit einer Sprühflasche.
  7. Die Anzuchtschale an einen hellen, warmen Ort stellen und die Erde feucht (aber nicht nass) halten.
  8. Täglich die Abdeckung abheben und lüften, damit sich kein Schimmel bildet.
Das Zitronenbäumchen benötigt viel Licht und Wärme, aber keine direkte Sonne.
Das Zitronenbäumchen benötigt viel Licht und Wärme, aber keine direkte Sonne. (Foto: Shutterstock/iobann)

Die ersten Keime zeigen sich meist nach zwei bis vier Wochen. Sobald sich zwei Keimblätter gebildet haben, die Pflanzen in Töpfe vereinzeln. Zitronen bilden lange Pfahlwurzeln aus, deshalb sollten die Töpfe nicht zu klein sein. Wichtig ist jetzt – und übrigens auch in den nächstens Jahren – ein heller, warmer Standort ohne direkte Sonne.

Nach den Eisheiligen dürfen die kleinen Pflanzen im Freien weiter wachsen – aber unbedingt an einem geschützten und windstillen Standort.

Tipp: Wer möchte, kann die Samen vorquellen lassen und so die Keimung beschleunigen. Dazu die Kerne ein bis zwei Tage in ein Glas mit frischem Wasser legen.

Eigene Zitronen ernten

Ab einem Alter von sechs bis acht Jahren bildet der Zitronenbaum aus Eigenzucht die ersten kleinen, weißen Blüten und dann hoffentlich auch fruchtig-saure Früchte.

Bitte bedenken: Auch wenn ein gesunder Zitronenbaum heranwächst, kann es passieren, dass er keine Blüten ausbildet und keine Früchte trägt – viele Kerne sind steril und nicht in der Lage, Blüten hervorzubringen. Leider werden Sie das erst nach vielen Jahren merken. Hier hilft nur: Immer mehrere Kerne auf einmal einpflanzen.

Und auch wenn der Baum keine Früchte tragen sollte: Eine schöne Pflanze ist der mit Liebe und Geduld gepflegte Zitronenbaum in jedem Fall.

Pflege des Zitronenbaums

  • Die sonnen- und wärmeliebende Zitrone benötigt einen hellen Standort. Im Zweifel können Sie mit einer Pflanzenlampe nachhelfen.
  • Im ersten Jahr ist Düngen nicht notwendig. Danach freut sich das Bäumchen im Sommer über regelmäßige Zitrusdünger-Gaben. Im Winter sollten Sie ihn nicht düngen.
  • Die Erde, in der der Baum wurzelt, sollte durchlässig und leicht sauer sein – optimal ist eine Mischung aus torffreier Gartenerde, Kompost und Sand.
  • Zitronenbäume mögen kein hartes, kalkhaltiges Wasser. Zum Gießen eignet sich am besten Regenwasser.
Der Zitronenbaum sollte alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden.
Der Zitronenbaum sollte alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. (Foto: Shutterstock/Andrey Zhar)

Zitronenbaum über Stecklinge vermehren

Haben Sie bereits einen Zitronenbaum, können Sie die Pflanze über Stecklinge vermehren. Sollte die Mutterpflanze blühen und Früchte tragen, hat auch ihr Nachwuchs gute Chancen, für eine gute Zitronenernte zu sorgen.

  • Für die Stecklingsvermehrung einen einjährigen Zweig abschneiden, der bereits verholzt.
  • Schneiden Sie für die Stecklinge 10 bis 15 Zentimeter lange Stücke ab und entfernen Sie alle Blätter bis auf das oberste Blattpaar. Die Schnittstelle können Sie optional in Bewurzelungspulver (gibt's im Gartenfachhandel) tauchen. Der Hormoncocktail hilft den Trieben dabei, schneller Wurzeln auszubilden.
  • In Anzuchterde stecken, mit einer schützenden Folie abdecken und an einen hellen, warmen Platz stellen. Nach ungefähr sechs Wochen hat der Steckling Wurzeln gebildet.

Gut zu wissen: Zitronenbäume sind nicht winterhart und müssen drinnen überwintert werden:

Orangen-, Mandarinen- und Grapefruitbaum aus Kernen

Die Anleitung fürs Ziehen eines Zitronenbaums lässt sich problemlos auf Orangen-, Mandarinen-, Grapefruit- oder Limettenkerne übertragen.

Bei Orangen und Mandarinen müssen Sie allerdings darauf achten, eine Sorte zu finden, die überhaupt Kerne hat. Generell gilt: Aus den größten Kernen entwickeln sich meist die stärksten Triebe.

Das Vorgehen ist aber dasselbe: Aus den reifen Früchten werden Kerne entnommen und in ein Erde-Sand-Gemisch gepflanzt. Zitruspflanzen benötigen allesamt einen warmen und hellen Standort. Wird regelmäßig gegossen, zeigen sich nach einigen Wochen die ersten, grünen Triebspitzen.

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