Kunden werden bei Riester-Renten oft lückenhaft, kaum verständlich und manchmal sogar fehlerhaft über angebotene Verträge informiert, kritisierte ÖKO-TEST bei Untersuchung der Riester-Renten vom Versicherer im Juni 2011. Leserzuschriften belegen jedoch, dass diese Praxis nicht nur bei den Angeboten, sondern auch während des Vertragsverlaufs immer öfter zu beobachten ist. So musste ein Leser bei der Asstel Lebensversicherung sage und schreibe fast drei Monate lang auf Antwort warten, als er wissen wollte, warum in seiner jährlichen Standmitteilung zur Riester-Rente die gesetzlichen Zulagen noch nicht enthalten waren. Anderthalb Monate vor Rentenbeginn wollte er dann wissen, welche Auszahlvarianten in seinem Fall möglich sind. Die Antwort auf diese Frage blieb ihm die Asstel sogar komplett schuldig.
Ähnlich bittere Erfahrungen sammelte ein Riester-Sparer bei der Sparkasse Günzburg-Krumbach. Er wollte von dem Geldinstitut wissen, wie teuer sein Riester-Banksparplan in der Auszahlphase kommt. Insbesondere wollte er wissen, wie viel Geld bei dem Riester-Auszahlplan vom angesparten Kapital später für die Restrente ab 85 abgezwackt wird. Das konnte oder wollte die Bank ihm aber nicht mitteilen. Weil er erst in 16 Jahren in Rente gehen wird, sei es "zum derzeitigen Zeitpunkt sehr schwierig, eine fundierte, verbindliche Aussage zu den Kosten zu treffen", so die Sparkasse. Um seinem "Wunsch nach Informationen" trotzdem nachzukommen, schickten sie dem Kunden eine Beispielrechnung für eine ungeförderte Sofortrente ihres Verbund-Partners. Da seien Kosten drin genannt, so die Bank. Das Problem: Mit einem Riester-Auszahlplan hat die gelieferte Beispielrechnung nichts zu tun. Deshalb lassen sich die Kostenangaben nicht vergleichen. Auch das ist eine Möglichkeit, darüber hinwegzutäuschen, dass die Restrente ab 85 in der Praxis extrem teuer kommt, wie ÖKO-TEST bei seiner Untersuchung der Riester-Banksparpläne im Juli 2011 feststellte.