Impfpriorisierung endet: Wie bekomme ich einen Impftermin?

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 07.06.2021

Sie müssen nicht zum Impfdrängler werden, aber mit diesen Tipps klappt es vielleicht schneller mit einem Impftermin.
Foto: Shutterstock / Studio Romantic

Die Corona-Impfungen laufen auf Hochtouren – doch leider sind Impftermine noch immer Mangelware. Absolutes No-Go sind Impfdrängler, die sich mit falschen Angaben und Tricksereien einen Impftermin erschleichen. Es gibt aber auch durchaus Tipps, mit denen Sie mit ein bisschen Glück schneller einen Termin für die Corona-Impfung bekommen.

  • Ab dem 7. Juni fällt in ganz Deutschland die Impf-Priorisierung. Mit dem Ende der Priorisierung dürfen sich alle Impfwilligen über zwölf Jahren unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste impfen lassen.
  • Einige Bundesländer halten bei der Impfung in den Impfzentren weiterhin an der Priorisierung fest.
  • Geduld ist weiterhin gefragt: Noch immer gibt es zu wenig Impfstoff für alle Menschen, die sich gegen Covid-19 impfen lassen möchten. Derzeit wird der Impfstoff vor allem für Zweitimpfungen benötigt.
  • Wer einen Impftermin möchte, sollte sich beim Hausarzt und im zuständigen Impfzentrum auf die Liste setzen lassen. Inzwischen bieten auch Fachärzte Corona-Impfungen an.

Dieser Artikel wird regelmäßig aktualisiert. Letztes Update: 7. Juni 2021

Inzwischen wurden knapp 46% der Deutschen mindestens einmal geimpft, insgesamt wurden knapp 55 Millionen Impfdosen verabreicht. Gut 21 Prozent der Deutschen sind vollständig geimpft. Und auch für alle anderen, die wollen, rückt die Corona-Impfung langsam, aber sicher näher. Nichtsdestotrotz ist derzeit der Impfstoff knapp und freie Termine für die Covid-19-Impfung Mangelware. Hier erfahren Sie, wie Sie schneller zu einem Impftermin kommen. Ohne ein bisschen Glück und viel Geduld wird es jedoch nicht gehen. 

Corona-Impfung beim Hausarzt

Lassen Sie sich bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin auf die Impfliste setzen. Derzeit klingelt das Telefon in den Hausarztpraxen fast pausenlos – deshalb macht es Sinn, auf der Webseite Ihres Arztes zu schauen, ob er oder sie dort über die Anmelde-Modalitäten informiert. So helfen Sie mit, das Praxispersonal ein bisschen zu entlasten.

Tipps für einen schnelleren Termin:

  • Wenn Sie in Praxisnähe wohnen und gegebenenfalls schnell vor Ort sein können, fragen Sie Ihren Arzt, ob er eine Liste mit Patienten führt, die er abends schnell kontaktieren kann, sollten Impfdosen übrig bleiben oder Patienten ihren Termin nicht wahrnehmen.
  • Überlegen Sie, ob Sie in den letzten Jahren bei einem anderen Hausarzt waren und lassen Sie sich auch dort auf die Liste setzen.

Gut zu wissen: Eine parallele Anmeldung beim Hausarzt und beim Impfzentrum ist nicht nur erlaubt, sondern wird sogar empfohlen.

No-Go: Rufen Sie auf gar keinen Fall täglich in der Praxis an und fragen Sie nach dem Stand der Dinge. Diesen Ansturm kann keine Praxis verkraften.

Corona-Impftermin beim Facharzt 

Inzwischen impfen nicht nur die Haus-, sondern auch einige Fachärzte. Es kann sich durchaus lohnen, beim Kinderarzt Ihrer Kinder, beim Frauenarzt oder einem anderen Facharzt nach Impfterminen zu fragen. Den meisten Fachärzten stehen derzeit allerdings nur wenige Impfdosen zur Verfügung.

Impftermin übers Impfzentrum

Da die Impfungen durch die einzelnen Bundesländer organisiert werden, ist die Anmeldung bei den Impfzentren nicht einheitlich geregelt. Informationen finden Sie hier.

No-Go: Machen Sie auf gar keinen Fall falsche Angaben, um schneller an einen Impftermin zu gelangen. Das ist nicht nur unsozial gegenüber allen anderen, sondern auch verboten. Für jeden Haken, den Sie bei der Anmeldung machen, benötigen Sie beim Impftermin selbst einen Nachweis (Bescheinigung vom Arbeitgeber, Kontaktpersonen, Facharzt etc.).

Ab 7. Juni entfällt in ganz Deutschland die Impf-Priorisierung – und zwar nicht nur bei Hausärzten, sondern auch in den Impfzentren. Aber: "Auch nach dem 7. Juni werden nicht alle Impfwilligen umgehend eine Impfung erhalten", erklärt das Gesundheits-Ministerium.

Neue Webseite ermöglicht schnelleren Impftermin

Sofort-impfen.de: So bekommen Sie schneller einen Impftermin.
Sofort-impfen.de: So bekommen Sie schneller einen Impftermin. (Foto: sofortimpfen.de)

Eine neue Webseite soll die Logistik beim Impfen verbessern und verhindern, dass übrig gebliebene Impfdosen weggeworfen werden. Auf der Online-Plattform sofort-impfen.de werden Impfwillige und Ärzte, die Impfstoff übrig haben, zusammengebracht.

Hier kann sich jeder kostenlos registrieren, eingegeben muss er oder sie nur die Mail-Adresse und die Postleitzahl, weitere Angaben sind nicht nötig. Hat ein Arzt aus demselben Postleitzahlen-Bereich eine Impfdosis übrig, kann er über das Portal Kontakt mit dem impfwilligen Patienten aufnehmen. 

Die Webseite, die als ehrenamtliches Projekt geführt und durch Spenden finanziert wird, existiert erst seit wenigen Tagen und muss noch gefüllt werden.

Tipp: Für die Bundesländer Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen können Impfwillige unter impfterminradar.de schauen, ob derzeit Impftermine frei sind.

Schneller zum Impftermin mit AstraZeneca

Der AstraZeneca-Impfstoff wird wegen eventuellen Nebenwirkungen von der Ständigen Impfkommission (STIKO) nur noch Menschen über 60 Jahren empfohlen. Aber auch Jüngere dürfen sich auf eigenen Wunsch mit dem Impfstoff impfen lassen. Seit dem 6. Mai gilt hier keine Priorisierung mehr.

Inzwischen wird der Impfstoff von AstraZeneca nicht mehr in den Impfzentren, sondern nur noch von den niedergelassenen Ärzten verimpft. Dort muss eine Beratung durch den behandelnden Arzt stattfinden.

Tipp: Wenn Sie sich mit AstraZeneca impfen lassen möchten, können Sie das Ihren Hausarzt wissen lassen – in vielen Fällen bekommen Sie dann deutlich schneller einen Impftermin.

Impftermin beim Betriebsarzt 

Ab Juni dürfen auch Betriebsärzte gegen Corona impfen. Fragen Sie bei Ihrem Arbeitgeber nach, ob hier Impfungen geplant sind.

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