Dieser Artikel wird regelmäßig aktualisiert. Letztes Update: 20. Juli 2022
In häusliche Isolation müssen "Personen, bei denen eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 mittels positivem Antigen-Schnelltest oder PCR-Test nachgewiesen wurde." Das gilt für Erwachsene wie auch für Kinder.
Quarantäne-Regeln für Kinder und Jugendliche
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät (Stand 01.06.2022):
"Gerade wenn Kinder in Quarantäne sind, ist es jedoch wichtig, verhältnismäßig und mit Augenmaß vorzugehen. Denn die häusliche Quarantäne stellt für Kinder eine besonders große Herausforderung dar. Nicht immer können beispielsweise die Abstandsregeln konsequent umgesetzt werden. Kinder in Quarantäne brauchen die Fürsorge und Zuwendung ihrer Eltern oder anderer familiärer Bezugspersonen. Es sollte versucht werden, die Hygieneregeln so gut es geht einzuhalten und individuelle Lösungen für die Situation zu finden. Es ist wichtig, dass die Maßnahmen kindgerecht und lebensnah sind."
Lassen Sie Ihr Kind in jedem Fall auf eine Corona-Infektion testen. Welche Art von Corona-Test wann Sinn macht, kann der Kinderarzt am besten einschätzen. Für eine regelmäßige Kontrolle eignen sich Selbsttests für zu Hause.
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Kind in Quarantäne – dürfen bzw. müssen Eltern zu Hause bleiben?
Fällt der Corona-Test des eigenen Kindes positiv aus, muss das Kind in Isolation. Was ist in diesem Fall mit den Eltern? Müssen sie ebenfalls in Quarantäne? Bekommen sie ihren Lohn weiterhin bezahlt?
Die Regeln rund um die Quarantäne haben sich im Lauf der Corona-Pandemie mehrmals geändert. Derzeit (Stand 08. Juni 2022) gilt: "Personen, die beispielsweise im Haushalt oder in der Schule Kontakt zu einer mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizierten Person hatten, wird dringend empfohlen, für fünf Tage zu Hause zu bleiben und selbständig Kontakte zu anderen zu reduzieren. Insbesondere Kontakte zu Risikogruppen für einen schweren Verlauf einer Corona-Infektion sollten vermieden werden. Dabei gilt als erster voller Tag der Quarantäne der Tag nach dem letzten Kontakt zu der infizierten Person."
Für die Details der Quarantäneregeln an Schulen und in Kitas sind die Länder verantwortlich, hier finden Sie weiterführende Links für die einzelnen Bundesländer.
Was ist der Unterschied zwischen Quarantäne und Isolation?
- Von einer Isolierung wird immer dann gesprochen, wenn eine Person mit dem Coronavirus infiziert ist, sprich das Ergebnis eines PCR- oder Schnelltests positiv ausgefallen ist.
- Eine Quarantäne ist immer dann erforderlich, wenn nicht sicher ist, ob sich eine Person mit Corona angesteckt hat, zum Beispiel nach Kontakt zu einer infizierten Person oder nach der Rückkehr aus einem Hochrisikogebiet.
Bekomme ich meinen Lohn, wenn mein Kind in Quarantäne ist?
Wenn das Kind in Quarantäne oder Isolation ist, stellt sich für Eltern die Frage, ob sie für die Zeit der Betreuung weiterhin Lohn bekommen. Ja, hierzu gibt es eine rechtliche Regelung.
"Für erwerbstätige Personen, die wegen der Betreuung ihrer Kinder vorübergehend nicht arbeiten können, gibt es einen Entschädigungsanspruch", so das Bundesgesundheitsministerium.
Eltern, die wegen Kita- oder Schulschließungen oder einer Quarantäneverordnung aufgrund der Corona-Pandemie ihre Kinder betreuen müssen, können dafür im Jahr 2022 Kinderkrankengeld beziehen. Pro Elternteil gibt es 30 Tage für jedes Kind im Jahr 2022, für Alleinerziehende 60.
- Der Anspruch besteht für gesetzlich Krankenversicherte und kann über die Krankenkassen geltend gemacht werden.
- Auch Eltern, deren Tätigkeit es ermöglichen würde, von Zuhause zu arbeiten, können die Freistellung und das neue "Corona-Kinderkrankengeld" in Anspruch nehmen.
Die Höhe der Entschädigung beträgt 67 Prozent des Netto-Verdienstausfalls.
Wichtig zu wissen: Die Regelung gilt nur, wenn das zu betreuende Kind jünger als zwölf Jahre ist.
Weitere Infos finden Sie beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Was ist während einer Quarantäne verboten?
Sollten Sie oder ein Angehöriger sich in Quarantäne oder Isolation befinden, ist Folgendes untersagt:
- die Wohnung ohne Zustimmung des Gesundheitsamtes zu verlassen,
- Besuch von Personen zu empfangen, die nicht zum Haushalt gehören,
Wer gegen die Quarantäneregeln verstößt, muss mit einer Geldstrafe rechnen. In schweren Fällen droht sogar eine Freiheitsstrafe.
Was tun, wenn ein Familienmitglied positiv ist?
Wenn ein Familienmitglied mit dem Coronavirus infiziert ist, lässt sich das Risiko einer Ansteckung innerhalb der Familie minimieren:
- Halten Sie sich möglichst in getrennten Räumen auf und meiden Sie Körperkontakt so weit wie möglich.
- Waschen Sie regelmäßig die Hände.
- Halten Sie sich an die Husten- und Niesetikette.
-
Lüften Sie regelmäßig.
- Verwenden Sie möglichst wenig Alltagsgegenstände gemeinsam.
- Verwenden Sie eigene Handtücher.
- Waschen Sie Wäsche und Bettwäsche regelmäßig.
- Desinfizieren Sie Türklinken, Lichtschalter, Klospülung und Ablageflächen regelmäßig.
- Bitten Sie Nachbarn oder Freunde, für Sie einzukaufen oder mit dem Hund Gassi zu gehen. Wenn das nicht möglich ist, wenden Sie sich an die Nachbarschaftshilfe oder kirchliche Organisationen.
Hinweis: Der Ratschlag, sich möglichst wenig im selben Zimmer aufzuhalten und Körperkontakt zu meiden, gilt natürlich nicht für Babys und Kleinkinder!
Corona: Wann muss mein Kind zum Arzt?
Kinder zeigen häufig gar keine oder nur leichte Symptome einer Corona-Infektion und brauchen keine medizinische Versorgung. Ähnlich wie bei Erwachsenen zählen Fieber und Husten zu den häufigsten Corona-Symptomen.
Hat Ihr Kind starke Symptome einer Atemwegsinfektion (Husten, Schnupfen, Fieber, Atemnot) sollten Sie einen Arzt konsultieren und fragen, ob Sie mit Ihrem Kind vorbeikommen sollen. Gehen Sie aber nicht einfach in die Praxis, sondern rufen Sie vorab an, um einen Termin zu vereinbaren.
An Wochenenden können Sie sich an den Ärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefon 116 117) wenden.
Sie sollten den Notarzt rufen, wenn Ihr Kind:
- Atemprobleme hat
- Schmerzen oder Druck im Brustkorb hat
- bläuliche Lippen hat
- starke Bauchschmerzen hat
- verwirrt ist.
So können Sie Ihrem Kind in Quarantäne helfen
Kinder leiden besonders unter der Quarantäne und können oft nicht verstehen, warum sie nicht raus dürfen und auf Treffen mit Freunden verzichten müssen.
- Versuchen Sie, für Ihr Kind da zu sein und stützen Sie es mit Zuwendung und Geduld.
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die aktuelle Situation und beruhigen Sie es, wenn es Angst hat.
- Sorgen Sie für einen strukturierten Tagesablauf mit festen Schlaf- und Essenszeiten. Das gibt Sicherheit und Halt.
- Achten Sie darauf, dass sich Ihr Kind ausgewogen ernährt und trotz des Verbots die Wohnung zu verlassen, genug Bewegung hat. Auch indoor sind kleine Ballspiele, Seilspringen und Gymnastik auf einer Turnmatte möglich.
- Versuchen Sie, die Mediennutzungszeiten bei Ihrem Quarantäne-Kind nicht allzusehr ausufern zu lassen.
- Ermöglichen Sie Ihrem Kind regelmäßig Kontakt zu Freunden oder Klassenkameraden übers Telefon oder Internet.
- Gehen Sie selbst möglichst gelassen und zuversichtlich mit der schwierigen und ungewohnten Situation um.
Tipps gegen Langeweile, wenn das Kind in Quarantäne ist
Hier finden Sie Tipps gegen Langeweile in der Corona-Quarantäne:
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Schleim selber machen: So einfach geht's
Weitere Infos, wie Sie den Familienalltag in Coronazeiten gestalten können, gibt es bei Kindergesundheit.de.
Kind in Quarantäne, Eltern auch?
Wenn quasi der Worstcase eintritt und sowohl das Kind als auch die Eltern in Quarantäne sind, sind Sie bei Erledigungen und Einkäufen auf Hilfe von Nachbarn oder Bekannten angewiesen. Oder Sie lassen sich von einem Online-Supermarkt beliefern. Wir stellen die acht wichtigsten Online-Supermärkte vor und geben Tipps, wie Sie sinnvoll und sicher bestellen.
Solange alle gesund und munter sind, heißt es jetzt: Die Nerven und gute Laune behalten. Spiele spielen, Fotoalben durchblättern, neue Rezepte ausprobieren, ausmisten, lesen – und mal ohne schlechtes Gewissen den Fernseher anschalten sind Dinge, die die Langweile vertreiben.
Sollten Sie gesundheitliche Probleme haben, wenden Sie sich telefonisch an Ihren Hausarzt oder den Ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der 116 117, der rund um die Uhr zu erreichen ist.