Corona-Pandemie: Höheres Risiko für Sonnenbrand wegen sauberer Luft?

Autor: Lena Pritzl | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 08.05.2020

Durch die Corona-Krise ist die Luft mit weniger Feinstaub belastet – steigt durch die saubere Luft die Sonnenbrandgefahr?
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Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht – die Corona-Pandemie stellt unseren Alltag weiter auf den Kopf. Positiv allerdings: Die CO2-Emissionen gingen in der Corona-Krise deutlich zurück. Hat die sauberere Luft aber womöglich Auswirkungen auf die UV-Strahlung – und damit auf die Sonnenbrandgefahr?

  • Durch die Corona-Krise haben Auto- und Flugverkehr deutlich nachgelassen.
  • Die geringere Schadstoffbelastung sorgt vorübergehend auch für sauberere Luft.
  • Weniger Feinstaub bedeutet jedoch eine intensivere Sonneneinstrahlung – die Sonnenbrand-Gefahr steigt.

Durch die wochenlangen Ausgangsbeschränkungen, die Kontaktverbote und die Tatsache, dass viele Arbeitnehmer im Homeoffice arbeiten, herrscht auf den Straßen deutlich weniger Verkehr. Die Corona-Pandemie sorgt zudem weltweit für stillstehende Fabriken und stark eingeschränkten Flugverkehr. Die Folge: deutlich weniger Emissionen und eine geringere Feinstaubbelastung.

Aktuell weniger Schadstoffe in der Luft

Dass die Luft derzeit deutlich sauberer ist als sonst, belegen unter anderem Satellitenaufnahmen aus zahlreichen Ländern, die eine geringere Schadstoffbelastung mit Stickstoffdioxid nachweisen. Laut Umweltbundesamt handelt es sich dabei jedoch um eine Momentaufnahme: Da Auto- und Flugverkehr bald wieder zunehmen könnten, wird auch die Schadstoffbelastung wieder steigen.

Erhöhtes Risiko für Sonnenbrand bei sauberer Luft?

Die derzeit geringere Feinstaubbelastung sorgt für sauberere Luft. Gleichzeitig steigt dadurch die UV-Strahlung. Denn die Feinstaub- und Rußpartikel streuen das direkte Sonnenlicht inklusive UV-Strahlung und nehmen einen Teil davon auf. Durch die geringeren Feinstaubwerte kann die UV-Strahlung jetzt ungehinderter auf die Erde treffen.

Da unsere Haut im Frühjahr noch nicht an die Sonne gewöhnt ist, ist sie zurzeit besonders empfindlich. Ein Sonnenschutzmittel sollte daher für jeden Pflicht sein, der sich in den kommenden Wochen an sonnigen Tagen länger ins Freie begibt.

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Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) rät bereits seit Ende März dazu, auf ausreichenden Sonnenschutz zu achten. Auch im eigenen Garten und Balkon ist Sonnenschutz wichtig. Vor allem Kinder sollten die pralle Sonne meiden und eine Kopfbedeckung tragen.

Zudem weist das BfS entschieden zurück, dass eine intensive UV-Strahlung zu einer (schnelleren) Heilung des Coronavirus beitragen könne. Dabei handelt es sich um Fake-News. Wer krank ist, sollte sich nicht in der prallen Sonne aufhalten – egal bei welcher Erkrankung.

Auch die Ozonbelastung ist hoch

Trotz des Regens in den letzten Tagen haben wir in Deutschland zurzeit einen milden Frühling mit viel Sonne. Die warmen Temperaturen und die intensive Sonneneinstrahlung sorgen für erhöhte Ozonwerte.

Eine hohe Ozonbelastung kann zu Reizungen der Schleimhäute und Augen führen. Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass etwa 10 bis 15 % der Bevölkerung besonders empfindlich auf Ozon reagieren.

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