Mit der Corona-Notbremse wurden die Regeln fürs Einkaufen verschärft. Ab einer Inzidenz von 100 dürfen Lebensmittelhändler, Drogerien und Gartenmärkte jetzt weniger Kunden ins Geschäft lassen. Das hat bereits an den ersten Tagen zu langen Schlängen vor den Läden gefährt.
Wann sind die besten Einkaufszeiten?
Wer die Möglichkeit hat, sollte am besten antizyklisch zum Einkaufen gehen – das heißt: Stoßzeiten meiden und die Tage nutzen, an denen sich weniger Menschen in und vor den Geschäften drängen.
- Am Dienstag und Mittwoch ist gewöhnlich weniger los als kurz vor oder nach dem Wochenende.
- Am Freitagnachmittag und am Samstag ist in Supermärkten am meisten los.
- Die besten Einkaufszeiten sind laut Handelsverband Lebensmittel (BVLH) der späte Vormittag, der frühe Nachmittag sowie die Randzeiten morgens und abends.
Corona-Notbremse: Regeln fürs Einkaufen
- Supermärkte, Discounter, Drogeriemärkte, Reformhäuser, Apotheken, Getränkemärkte, Wäschereien, Reinigungen, Sanitätshäuser, Babyfachmärkte, Optiker, Hörakustiker, Tankstellen, Kioske, Buchhandlungen, Blumenfachgeschäfte, Tierfuttermärkte und Gartenmärkte bleiben geöffnet.
- Hier gelten allerdings neue Zugangsbegrenzungen: Auf den ersten 800 Quadratmetern Verkaufsfläche dürfen sich nicht mehr als 40 Kunden aufhalten, für jede weitere 40 Quadratmeter kommt ein Kunde hinzu.
Für den übrigen Einzelhandel gilt:
- Bei einer Inzidenz zwischen 100 und 150: Terminshopping mit negativem Testergebnis und Maske.
- Bei einer Inzidenz über 150: nur Click and Collect
Achtung: In einigen Bundesländern wie zum Beispiel Bayern gelten strengere Regeln fürs Einkaufen.
Kann man sich beim Einkaufen infizieren?
Die Sorge, sich beim Einkaufen oder an anderen Stellen im öffentlichen Raum mit dem Virus zu infizieren, ist nach wie vor groß. Denn beim Einkaufen treffen wir auf viele Menschen, die wir nicht kennen, und es ist durchaus möglich, dass wir im Supermarkt oder bei der Post auf infizierte Menschen treffen.
Beim Einkaufen kommt man kaum umhin, den Einkaufswagen, die Griffe von Kühlschränken und Tiefkühltruhen oder auch Geld beziehungsweise das Kartenlesegerät zu berühren. Wir sagen Ihnen, was Sie beim Einkaufen beachten sollten, um sich bestmöglich zu schützen.
Coronavirus kann einige Tage auf Oberflächen überleben
Eine Studie deutscher Wissenschafter (veröffentlicht im Journal of Hospital Infection) hat sich mit der Lebensdauer von SARS-CoV-2 und anderen Coronaviren auf verschiedenen Oberflächen beschäftig. Demnach überleben die Viren bei 20 Grad auf Stahl zwei Tage, auf Holz vier Tage und auf Metall, Plastik und Keramik fünf Tage.
Die Überlebensdauer ist dabei stark von der Umgebungstemperatur abhängig: Die Studienergebnisse zeigen, dass die Raumtemperatur die ungünstigste Umgebung für diese Art von Viren ist. Sowohl bei höheren (30 Grad) als auch bei niedrigeren Temperaturen (4 Grad) überlebten die Viren deutlich länger.
Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gibt es bislang keinen Fall, in dem nachgewiesen wurde, dass das Coronavirus über kontaminierte Oberflächen auf Menschen übertragen wurde und es dadurch zu einer Infektion kam.
Gesundheitsexperten gehen zudem davon aus, dass die Virusmenge im Alltag deutlich kleiner ist als bei Tests im Labor. So gibt auch der Virologe Christian Drosten in seinem Podcast zu bedenken, dass wir im Alltag meist nur sehr geringen Mengen des Virus begegnen.
Laut den US-amerikanischen Centers of Disease and Prevention (CDC) besteht allerdings eine geringe Gefahr, wenn man sich nach dem Berühren einer kontaminierten Fläche sofort im Gesicht berührt.
Corona: Hygiene-Regeln im Supermarkt
- Erstellen Sie einen Einkaufsplan, und überlegen Sie genau, was Sie die nächsten Tage benötigen. So müssen Sie nicht jeden Tag aufs Neue losziehen.
- Kaufen Sie nicht zu Stoßzeiten ein. Um die Mittagszeit und kurz nach Feierabend sind die Läden meistens besonders voll.
- Halten Sie, sofern möglich, den empfohlenen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern ein.
- Bringen Sie eine eigene Tasche mit.
- Nehmen Sie unverpacktes Obst und Gemüse nur in die Hand, wenn Sie es kaufen wollen.
- Auf Riechtests bei frischem Obst sollten Sie vorsichtshalber verzichten.
- Fassen Sie sich während und nach dem Einkaufen nicht ins Gesicht, bis sie Ihre Hände gründlich gewaschen haben.
- Desinfizieren Sie nach Möglichkeit Ihre Hände, wenn Sie den Einkaufswagen zurückgestellt haben. So vermeiden Sie es, Viren auf das Lenkrad des Autos oder den Fahrradlenker zu übertragen.
- Zu Hause sollten Sie als Erstes Ihre Hände gründlich waschen.
- Doppelt hält besser: Waschen Sie die Hände nach dem Ausräumen der Einkaufstaschen am besten nochmals.
- Waschen Sie Obst und Gemüse gründlich vor dem Verzehr.
Wir beantworten Ihnen wichtige Fragen zum Schutz vor dem Coronavirus:
Was ist beim Tragen des Mundschutzes wichtig?
Damit sie das Risiko einer Ansteckung senkt, muss die Maske richtig aufgesetzt, aufbewahrt und gereinigt werden. Andernfalls bringt sie mehr Risiko als Nutzen. Hier finden Sie die wichtigsten Tipps und Hinweise zum Aufsetzen, Tragen und Aufbewahren der Maske.
Sind Einmal-Handschuhe hilfreich?
Ja und nein. Auch Handschuhe helfen nur unter der Voraussetzung, dass man sich mit ihnen nicht ins Gesicht fasst, nachdem man eine kontaminierte Fläche berührt hat. Allerdings halten die ungewohnten Handschuhe an den Händen eher davon ab, sich unbewusst an Nase, Mund oder Augen zu berühren.
Wenn Sie Einmal-Handschuhe verwenden: Berühren Sie beim Ausziehen nicht die Außenseite der Handschuhe, und werfen Sie sie nach Gebrauch direkt in den Mülleimer. Hier finden Sie detailierte Infos zu Einmalhandschuhen beim Einkaufen.
Kann das Coronavirus über Lebensmittel übertragen werden?
Bei importierten Waren (egal ob Lebensmittel oder Gegenstände) ist eine Infektion "unwahrscheinlich", so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) rät: "Obwohl eine Übertragung des Virus über kontaminierte Lebensmittel oder importierte Produkte unwahrscheinlich ist, sollten beim Umgang mit diesen die allgemeinen Regeln der Hygiene des Alltags wie regelmäßiges Händewaschen und die Hygieneregeln bei der Zubereitung von Lebensmitteln beachtet werden. Da die Viren hitzeempfindlich sind, kann das Infektionsrisiko durch das Erhitzen von Lebensmitteln zusätzlich weiter verringert werden."
Kann das Coronavirus über Geld übertragen werden?
In den meisten Läden heißt es mittlerweile: "Bitte mit Karte bezahlen". Der Verzicht auf Bargeld soll Kunden und Verkäufer schützen. Denn rein theoretisch ist es möglich, sich über Banknoten mit dem Coronavirus zu infizieren. Ob die Virusmenge auf Geldnoten und Münzen für eine Infektion überhaupt ausreicht, ist aber unklar. Virologen gehen davon aus, dass Geld kein besonderes Ansteckungsrisiko darstellt.
Und auch wer mit Karte bezahlt, kommt um Berührungen nicht umhin: Er muss die Geheimnummer eingeben oder mit einem Stift oder dem Finger unterschreiben. Nur beim vollständig kontaktlosen Bezahlen mit Karte oder Smartphone können keine Viren oder Bakterien übertragen werden.
So schaffen Sie es, seltener in den Supermarkt zu gehen
Je seltener Sie einkaufen gehen, umso geringer ist die Zahl der Kontakte. Mit diesen Tipps reduzieren Sie die Zahl Ihrer Einkäufe:
1. Speiseplan erstellen
Erstellen Sie ein- oder zweimal wöchentlich einen Speiseplan und notieren Sie alle Zutaten, die Sie dafür kaufen müssen auf einer Einkaufliste – entweder traditionell auf Papier oder elektronisch übers Handy (Apps wie Bring!, Die Einkaufsliste oder Listonic helfen beim Führen der Einkaufsliste). Welche Lebensmittel Sie wie häufig auf den Speiseplan setzen sollten, zeigt Ihnen die Ernährungspyramide, beziehungsweise die Vegane Ernährungspyramide.
2. Ordnen Sie Ihre Vorräte
Werfen Sie mal wieder einen kritischen Blick in Ihre Vorratskammer oder den Schrank mit den Vorräten: Was sollte dringend verbraucht werden? Was ist schon lange abgelaufen? Und von welchen Produkten möchten Sie derzeit mehr zu Hause haben? Hier erfahren Sie, mit welchen Vorräten Sie gut durch eine eventuelle Corona-Quarantäne kommen.
Je genauer Sie wissen, was Sie vorrätig haben, desto geringer, dass Sie in letzter Sekunde doch nochmals in den Supermarkt müssen, weil der Reis aufgebraucht ist.
3. Produkte für ein ausbaufähiges Lieblingsessen
In jedem Haushalt gibt es ein Essen, das unkompliziert ist, das alle mögen und das ohne viele frische Zutaten auskommt. Achten Sie darauf, dass Sie diese Produkte immer daheim haben. Auch so vermeiden Sie, nochmals extra losziehen zu müssen, wenn sich zum Beispiel der Speiseplan nicht einhalten lässt oder ein Freund noch zum Essen bleibt.
4. Lagern Sie Ihre Vorräte richtig
Wer Vorräte richtig lagert, hat länger etwas davon. Hier erfahren Sie, wie Sie
- Kartoffeln lagern
- Äpfel lagern
- Brot aufbewahren
- Den Kühlschrank richtig einräumen
- Lebensmittel auffrischen
5. Lebensmittel online bestellen
Lebensmittel im Internet zu bestellen war für viele keine echte Alternative zum Gang in den Supermarkt – bis die Corona-Pandemie kam. Die gestiegenen Infektionszahlen und der aktuelle Shutdown bescheren den Lebensmittel-Lieferdiensten erneut zahlreiche Kunden. Wir stellen die acht wichtigsten Online-Supermärkte vor und geben Tipps, wie Sie sinnvoll und sicher bestellen: