Die nächste Hitzewelle, ein zu langer Spaziergang in zu engen Schuhen oder eine Marathonschicht am Schreibtisch: Geschwollene Füße können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Unangenehm sind der Druck und das Pochen in den Beinen allemal – und hübsch anzusehen sind die eigenen dicken Füße auch nicht gerade.
Wir zeigen, welche einfachen Mittel gegen angeschwollene Füße und schwere Beine helfen können – und erklären, wann es Zeit ist, besser beim Arzt vorbeizusehen.
Vor allem wenn die Temperaturen steigen, bekommen es viele Menschen mit störenden Schwellungen an Füßen, Fesseln und Unterschenkeln zu tun. Der Grund: Durch die Hitze erweitern sich die Blutgefäße, wodurch Lymphflüssigkeit in das umliegende Gewebe gedrückt wird – was sich wiederum in Form unangenehmer Schwellungen bemerkbar macht.
Die Schwerkraft sorgt dafür, dass sich der Flüssigkeitsstau besonders an Füßen, Knöcheln und Beinen bemerkbar macht, aber auch die Hände können bei Hitze anschwellen. Ein Druckgefühl, möglicherweise leichte Stiche, ein Pochen sowie erhöhte Berührungsempfindlichkeit an den betroffenen Stellen sind die Folge.
Geschwollene Füße: Zu viel Hitze – oder zu viel sitzen?
Aber nicht immer sind hohe Temperaturen an geschwollenen Füßen schuld: Auch wenn wir zu lange sitzen oder stehen, kann es zu schweren Beinen kommen. Die Ursache ist hier aber eine andere: Längeres Stillsitzen oder -stehen hat nämlich zur Folge, dass sich der Blutfluss und die Flüssigkeitsbewegung im gesamten Körper verlangsamt. Schließlich sind auch die Muskeln – mit ihrem Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung – dafür zuständig, die Blutzirkulation in Gang zu halten, nicht nur das Herz allein.
Bleibt diese "Muskelpumpe" längere Zeit aus, übernimmt auch hier die Schwerkraft – und sorgt dafür, dass sich Lymphe und Blut in den unteren Extremitäten ansammeln und rückstauen. Und dort für unangenehme Schwellungen sorgen.
Ein dritter Grund, warum die Füße, Fesseln & Co. anschwellen können: ungewohnt hohe Beanspruchung, beispielsweise durch ausgiebigen Sport oder eine lange Wanderung. In der Folge werden die Füße zunächst stärker durchblutet; gegebenenfalls sammelt der Körper auch noch Lymphe in den Füßen an, um Druck abzufedern (ähnlich wie bei einer Blasenbildung).
Kommen dann auch noch "Engstellen" – durch einen zu schmalen Sockenbund oder unpassende Schuhe – hinzu, können die Flüssigkeiten nicht mehr ausreichend abfließen: Der Fuß schwillt an.
Das hilft gegen geschwollene Füße
In allen drei Fällen ist leicht Abhilfe zu schaffen: Blut und Lymphe müssen wieder aus den Beinen in Richtung Oberkörper abfließen können, damit die Füße abschwellen. Dafür lässt man am besten Biologie und Physik für sich arbeiten. Heißt konkret:
1. Ist es den Füßen zu heiß, ist Abkühlung angesagt. Dabei hilft ein kühles Fußbad oder das gezielte kalte Abduschen von Füßen, Unterschenkeln und Knöcheln. In der Folge kontrahieren die Blutgefäße und die Beine schwellen ab.
2. Den gleichen Effekt hat ein kalter Knieguss nach Kneipp: Dazu mit dem rechten Bein beginnen und den Wasserstrahl an der Rückseite des Beins vom kleinen Zeh über die Wade zur Kniekehle führen. Dort Wasserstrahl fünf Sekunden kreisen lassen, anschließend über die Innenseite des Unterschenkels wieder hinab zur Ferse wandern.
Danach ist die Vorderseite dran: Dort den Strahl wieder vom kleinen Zeh übers Schienbein zum Knie führen, kurz kreisen lassen, dann an der Beininnenseite abwärts. Anschließend Fußsohle abgießen – und alles am linken Bein wiederholen. Zuletzt abtrocknen und (wenn man Kneipp folgen will) warme Socken anziehen.
Bewegung lindert geschwollene Füße
3. Sind langes Stehen oder Sitzen – also Bewegungsmangel – an geschwollenen Füßen schuld, müssen Sie die "Muskelpumpe" wieder arbeiten lassen, um die Flüssigkeit abzutransportieren. Bewegung ist angesagt, vor allem für die Beine, die Sie anschließend bequem hochlegen können. Übertreiben müssen Sie es dabei nicht, schließlich sind Ihre Füße vermutlich schon gequält genug.
Bereits ein kleiner Spaziergang sollte Erleichterung schaffen. Die dazugehörige Faustregel gegen dicke Füße lautet: Lieber laufen oder liegen als sitzen oder stehen.
4. Auch folgende Übung hilft, für die es nicht viel braucht: Legen Sie sich in einer ruhigen Minute auf den Rücken und fahren Sie dann (mindestens 30 Sekunden lang) mit den Beinen Fahrrad in der Luft.
Eine andere Option: den Fuß kreisen lassen. Heben Sie dazu ein Bein an und lassen Sie den Fuß aus dem Sprunggelenk heraus nach außen und innen kreisen.
5. Flache und bequeme Schuhe entlasten die Beinvenen an heißen Tagen – im Gegensatz zu Schuhen mit hohen Absätzen. Ebenfalls keine schlechte Idee: Öfter mal die Schuhe ausziehen und einige Minuten barfuß laufen.
6. Sind die Füße speziell vom Wandern oder Joggen angeschwollen, wurden sie ungewohnt stark belastet. Hier helfen Cremes oder kühlende Wickel – vor allem aber Ruhe, damit das Blut wieder im ganzen Körper zirkulieren und die Beine sich erholen können.
7. Immer hilfreich gegen geschwollene Füße: die Schwerkraft in Richtung des Herzens arbeiten lassen. Dazu ganz einfach die Beine hochlegen. Nachts bietet es sich unter Umständen an, die Beine im Bett etwas höher zu lagern als den Kopf.
Wann es Zeit ist, zum Arzt zu gehen
Wichtig: Gehen die Schwellungen an den Füßen auf keine der beschriebenen Weisen zurück, kehren die schweren Beine ständig wieder (auch ohne Hitze oder Bewegungsmangel) oder stellen sich noch andere Symptome ein sollten Sie zum Arzt gehen.
Denn: Es können auch ernsthafte Erkrankungen – wie Venenschwäche, Krampfadern, aber auch Herz- oder Nierenleiden – hinter geschwollenen Beinen und Füßen stecken, die von einem Fachmann untersucht werden müssen.
Mit Material von dpa.