Während sich die einen über warme Temperaturen freuen, plagt die anderen bereits so früh im Jahr der Heuschnupfen. Schon Mitte Februar stellte die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) an einigen Messstationen eine äußerst starke Belastung mit Erlenpollen fest.
Während dieser Phase überschritt das Aufkommen besonders im norddeutschen Tiefland alte Höchstmarken an mehreren Tagen hintereinander deutlich, so die PID. Nun normalisiere sich mit dem Abflauen der Erlenblüte die Situation für die Betroffenen aber immer mehr. Doch die nächsten Blüten stehen bereits in den Startlöchern.
Der Beginn der Blüte hat sich nach vorne verschoben
Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung könnte die Birke, die besonders viel Pollen auf einmal absondert, bereits in der letzten Märzdekade, und damit zehn Tage früher als sonst, ihren Auftritt haben – sofern das milde Wetter anhält und kein Kälteeinbruch mehr kommt. Der Beginn der Blüte habe sich bei vielen Pflanzen generell nach vorne verschoben: Die Erle sei heute im Durchschnitt 13 Tage, die Hasel sogar 15 Tage früher dran als noch vor 50 Jahren.
Die Ursache dafür ist der Klimawandel, der die Temperaturen ansteigen und die Pflanzen, die das warme Wetter zur Fortpflanzung nutzen, somit früher erblühen lässt. Außerdem habe sich europaweit insgesamt die Zeit, in der Pollen in der Luft sind, um etwa zwei Wochen verlängert. Die pollenfreie Periode zum Durchatmen wird damit immer kürzer, die Pein der Allergiker immer länger: Im Januar (und manchmal sogar schon zur Weihnachtszeit) beginnt es mit Hasel und Erle, kurz darauf blühen Esche und Birke, ab Mai sind die Gräser an der Reihe, und der Beifuß quält Betroffene mit seinen Pollen bis in den Herbst.
Die meisten Allergiker reagieren auf mehrere Pflanzen
Die "Hauptallergene", die 85 bis 90 Prozent aller Pollenallergien in Deutschland auslösen, sind der Blütenstaub von Erle, Hasel, Birke, Esche, Roggen, Gräser, Beifuß und Ambrosia. Etwa zwölf Millionen Menschen sind laut PDI von Heuschnupfen betroffen. Die meisten Allergiker reagieren dabei auf mehrere Pflanzen, die miteinander verwandt sind. Das Immunsystem zeigt sich dabei sensibel, wenn die eigentlich harmlosen Pollen in Kontakt mit den Schleimhäuten kommen – das führt zu den typischen Symptomen wie starkem Schnupfen, Niesanfällen und tränenden, geröteten Augen.
Betroffene sollten sich nicht zu lange auf blühenden Wiesen und Feldern aufhalten, die Fenster im Haus und im Auto tagsüber geschlossen halten und am besten nur spazieren gehen, nachdem es geregnet hat. Medikamente, die es in Form von Nasensprays, Tropfen oder Tabletten gibt, lindern die Beschwerden. Wir haben solche Allergiemittel getestet: Hier erfahren Sie, welche am besten bei Pollenflug helfen.
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