Der Luftqualitätsindex des Umweltbundesamts zeigt derzeit besonders hohe Emissionswerte für einige Regionen in Mitteldeutschland an. Das betrifft die Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin. Auch in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Hessen, Teilen Baden-Württembergs und Bayerns wird die Luftqualität an vielen Orten als schlecht bewertet. Doch nicht nur Deutschland, sondern große Teile Zentraleuropas sind von schlechter Luftqualität betroffen.
Im Winter mehr Feinstaub als im Sommer
Die Gründe dafür sind einfach: Grundsätzlich gibt es im Winter mehr Feinstaub als im Sommer. Das liegt daran, dass etwa Kamine mit Holz geheizt werden. Aber auch die Emissionen aus dem Straßenverkehr (aus dem Auspuff und vom Straßenabrieb) sind im Winter erhöht, beispielsweise weil mehr Leute das Auto nutzen.
Besonders die kleinen PM₂.₅-Feinstaubpartikel sind laut Umweltbundesamt schädlich für die Gesundheit. Denn diese könnten tiefer in die Atemwege eindringen und sogar über das Lungengewebe bis ins Blut gelangen. Feinstaub gilt als Auslöser für diverse Krankheiten wie Bluthochdruck und Asthma.
Wetterlage verschlimmert Situation
Dass der Feinstaub sich in Deutschland aber gerade so gut verteilt liege an der aktuellen Wetterlage: Es ist nahezu windstill und trocken, der Luftaustausch ist auf wenige hundert Meter eingeschränkt. Das sorge dafür, dass Schadstoffe wie Feinstaub und Stickstoffdioxid sich in den unteren Luftschichten ansammeln und dort eingeatmetet werden. Es komme zu keinem Luftaustausch.
Abhilfe schaffen würde ein Wetterwechsel mit Regen, Schnee und Wind. Dieser würde die mit Schadstoffen angereicherte Luft wieder mit schadstofffreien Luftmassen vermischen. Allerdings ist ein grundlegender Wetterwechsel laut Umweltbundesamt in den nächsten Tagen noch nicht in Sicht.
Etwas anderes sieht das Marcel Schmid vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Er prognostiziert, dass die Feinstaubbelastung in den nächsten Tagen sinkt: "Die Wetterlage stellt sich gerade um, und von Westen zieht ein Tiefdruckgebiet heran." Es würden Niederschläge aufkommen und die Luftmassen würden etwas durchgewirbelt, was die Situation entspannen würde.
Wer besser auf Sport im Freien verzichten sollte
Was sollte man angesichts der schlechten Luftqualität beachten? Checken Sie den Luftqualitätsindex für Ihre Region. Das Umweltbundesamt empfiehlt Menschen mit Vorerkrankungen auf anstrengende Aktivitäten im Freien, wie etwa Joggen, zu verzichten. Dies gilt für Vorerkrankte auch schon, wenn der Luftqualitätsindex eine "mäßige" Luftqualität anzeigt.
Zeigt der Luftqualitätsindex sehr schlechte Luft an, sollten auch fitte Menschen sportliche Aktivitäten an der frischen Luft vermeiden. Denn bei diesen atmet man viel schlechte Luft ein. Ein Spaziergang ist aber, so sagt das Umweltbundesamt, noch immer gesundheitlich unbedenklich.
Mit Material von dpa
Weiterlesen auf oekotest.de: