Derzeit steigen die Corona-Infektionen in Deutschland wieder an. Reisende kehren aus dem Urlaub zurück und in allen Bundesländern beginnt die Schule wieder oder der Unterricht läuft bereits. Umso wichtiger ist es, dass jeder die Maskenpflicht in Geschäften, im Nahverkehr und an vergleichbaren Orten einhält. So tragen alle Bürger dazu bei, dass sich das Coronavirus nicht weiter verbreitet.
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Stoffmaske richtig tragen
Um die Infektionen mit dem Coronavirus zu verringern, ist es wichtig, dass Sie Ihre Maske korrekt aufsetzen und richtig behandeln. Falsch angewendet kann eine Maske unter Umständen mehr Gefahr darstellen als Nutzen bringen.
Wenn Ihnen die Vorstellung hilft, stellen Sie sich Ihre Maske als ein "besonderes" Stück Stoff vor, das nur mit drei Orten in Berührung kommen sollte: mit Ihrem Gesicht, mit einem keimfreien Aufbewahrungs- oder Ablageort (mehr dazu unten) und mit der Waschmaschine. Andernfalls steigt die Gefahr, dass Keime von Ihren Händen oder von Oberflächen auf die Maske transportiert werden oder umgekehrt.
Was Sie beim Tragen Ihrer Maske beachten sollten
Hinweis: Wir beziehen uns in diesem Artikel auf Behelfsmasken aus Stoff, auch bekannt als Alltags-, DIY- oder Community-Masken. Dieser Beitrag bezieht sich ausdrücklich weder auf medizinische Einwegmasken, die nach dem einmaligen Tragen entsorgt werden sollen, noch auf FFP-Schutzmasken.
Die Maske muss korrekt geformt sein sowie fest und bequem sitzen
Masken sollten immer gut sitzen und den Mund- und Nasenbereich vollständig abdichten. Unten sollte die Maske übers Kinn gehen, oben bis zur Nasenwurzel reichen. Auch an den Seiten sollte die Maske dicht abschließen, denn durch Öffnungen oder Lücken können feuchte Atemluft und damit Viren entweichen. Auch wenn Ihre Maske rutscht oder sich verschiebt, hält sie nicht dicht.
Ihre Maske sollte fest sitzen, aber nicht zu straff. Wenn Ihre Maske unbequem ist oder zwickt, fassen Sie sich womöglich häufiger ins Gesicht, um den Sitz zu korrigieren. Damit steigt das Risiko, Viren an die Maske oder von der Maske auf die Haut zu transportieren.
Maske so wenig wie möglich berühren, vor allem nicht innen
Berühren Sie Ihre Maske wenn möglich nur mit gewaschenen Händen, und fassen Sie sie nur an den Haltebändern an. Peter Walger, Vorstandssprecher der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene, betont: "Die Innenseite muss geschützt sein."
Der Grund: Über Ihre Hände könnten fremde Viren ins Innere der Maske und damit unmittelbar an Mund und Nase transportiert werden. Umgekehrt ist das Maskeninnere der Hotspot, an dem sich Viren aus Ihrem Körper sammeln, sollten Sie selbst infiziert sein.
Aber: Auch auf der Außenseite der Maske können sich fremde und eigene Erreger sammeln, die zum Beispiel von innen durch die feucht werdende Maske dringen. Deshalb sollte auch das Maskenäußere nach Möglichkeit nicht berührt werden.
Maske ins Gesicht – oder an einen geschützten Ort
Am besten tragen Sie Ihre Maske korrekt sitzend über Mund und Nase oder bewahren Sie an einer Stelle auf, an der sie weder Viren aufnehmen noch verteilen kann. Ideal ist zum Beispiel eine kleine Plastiktüte. Weniger gut ist es, die Maske einfach im Inneren Ihrer Handtasche oder in einer Hosen- bzw. Jackentasche mitzuführen: Dort könnten sich bereits Keime befinden, die über Ihre Hände oder andere Gegenstände an diese Stellen gelangt sind.
Ebenfalls nicht ideal ist es, die Maske längere Zeit um den Hals zu tragen oder unter dem Kinn baumeln zu lassen, weil sich Viren so leichter verteilen können.
Maske nicht zu früh aufsetzen, zuvor Hände waschen
Wenn Sie Ihre Mund-Nasen-Bedeckung bereits daheim aufsetzen und etwa auf dem Weg zum Einkaufen im Gesicht behalten, kann die Maske schon durchfeuchtet sein, wenn Sie den Supermarkt erreichen. In diesem Fall bietet sie keinen Schutz mehr. Legen Sie Ihre Maske deshalb nach Möglichkeit erst an, kurz bevor Sie zum Beispiel in die U-Bahn hinuntergehen.
Waschen Sie sich außerdem, soweit möglich, gründlich die Hände, bevor Sie Ihre Maske anlegen, um keine Keime in Ihr Gesicht zu tragen.
Maske nicht zu lange tragen
Wechseln Sie Ihre Mund-Nasen-Bedeckung spätestens dann, wenn sie durch die Atemluft durchfeuchtet ist. Ist die Maske feucht, können Erreger den Stoff relativ ungehindert durchdringen. Als Merkegel gelten darüber hinaus drei bis vier Stunden Tragezeit der Maske am Stück. Nach dieser Zeit sollten Sie die Maske ebenfalls wechseln.
Im Idealfall führen Sie eine Ersatzmaske (in einem separaten Plastikbeutel) mit sich. Auch beim Sport sollten Sie die Maske wechseln.
Außerdem muss Ihre Maske nach dem Waschen bzw. Sterilisieren auch vollständig trocknen, bevor sie wieder getragen werden kann. Lesen Sie dazu auch: Mundschutz waschen: 4 Fehler, die Sie vermeiden sollten.
Maske geschützt und trocken aufbewahren
Sie sollten Ihre ungetragenen Masken trocken und geschützt aufbewahren – am besten an der Luft. Hängen Sie sie beispielsweise an einen Nagel oder Haken.
Wenn Sie Ihre Maske getragen haben, sollte diese möglichst schnell gereinigt werden. Da noch unklar ist, wie lange das Coronavirus auf Oberflächen überlebt, ist es nicht hygienisch, eine benutzte Maske einfach am nächsten Tag erneut anzuziehen. Mit jeder Verwendung wird die Maske stärker kontaminiert, bis sie schließlich mehr Risiko birgt als Nutzen bringt.
Deshalb ist es wichtig, dass Sie mehrere gut sitzende Masken besitzen. So können zwei Exemplare in der Waschmaschine sein, während Sie eine dritte Maske anwenden und eine vierte als Ersatz mitführen.
Atmen unter der Maske
Bevor Sie eine Maske zum ersten Mal verwenden, prüfen Sie, ob sie genügend Luft durchlässt, um das normale Atmen nicht zu stark zu behindern. Fest gewebte Stoffe sind zwar besser geeignet, weil sie mehr Tröpfchen abfangen. Sie dürfen sich unter der Maske aber nicht unwohl fühlen.
"Man kann die Durchlässigkeit überprüfen, indem man die Maske auf die Lippen legt und schaut, ob man gut durchatmen kann", rät Janne Vehreschild vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung. "Muss man hier kräftig pusten, damit Luft durchkommt, ist es sicherlich der falsche Stoff."
Auch wenn der Stoff ausreichend durchlässig ist, kann der subjektive Eindruck entstehen, dass Sie schlechter Luft bekommen - zum Beispiel beim Sport mit Maske. Schuld ist hier meist die Psyche. Stefan-Martin Brand, Direktor des Instituts für Sportmedizin an der Uniklinik Münster, erläutert: "Es ist sicherlich ein subjektives Empfinden, dass man mit Maske schlechter atmen kann. Es ist aber nicht wirklich so, dass weniger Sauerstoff ankommt."
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