- Medizinische Masken wie OP-Masken und FFP2-Masken sind Einmalprodukte, sie können nicht gewaschen werden. FFP2-Masken können Sie allerdings desinfizieren.
- Stoffmasken können Sie mehrmals verwenden, wichtig ist die richtige Hygiene. 60 bis 70 Grad Celsius genügen, um Coronaviren zu töten.
Der Mundschutz ist zum neuen Alltags-Accessoire geworden – und wird uns sicher noch einige Zeit begleiten. Je selbstverständlicher die Masken werden, umso nachlässiger werden viele Menschen im Umgang mit dem Mund-Nasen-Schutz. Einfach tragen und bis zum nächsten Gebrauch trocknen lassen, reicht nicht aus. Hygiene ist beim Tragen und Reinigen immens wichtig, nur so lässt sich das Infektionsrisiko mit dem Coronavirus minimieren.
Wie lange sich das Virus auf Stoff hält, ist noch nicht abschließend geklärt. Da Coronaviren aber auf bestimmten Oberflächen bis zu 72 Stunden überleben können, sollten Sie Ihre Stoffmaske nach Gebrauch sorgfältig trocknen lassen und dafür sorgen, dass sie beim nächsten Einsatz virenfrei ist. Inzwischen weiß man: Bei hohen Temperaturen sterben Coronaviren ab. Das einfachste Mittel, um Masken zu reinigen: Man erhitzt sie.
Einfachen Mund-Nasen-Schutz (MNS) reinigen?
Generell gilt: Die sogenannten OP-Masken sind eigentlich Einmalartikel und sollten nicht ewig verwendet werden. Sie müssen Sie aber auch nicht nach einmaligem Gebrauch wegwerfen. Solange die chirurgischen Masken nicht durchfeuchtet oder kaputt sind oder unangenehm riechen, dürfen Sie sie auch mehrfach verwenden.
>> Zum Weiterlesen: Mundschutz: Welche Maske soll ich kaufen?
Wichtig zu wissen: Je länger eine Maske getragen wird, desto weniger schützt sie.
FFP2-Maske reinigen
FFP2-Masken sind als Einmalprodukt gedacht, sie dürfen nicht in der Waschmaschine gewaschen werden. Auch eine Aufbereitung in der Mikrowelle, mit UV-Licht oder Desinfektionsmitteln ist keine gute Idee.
FFP2-Masken können aber im Backofen bei 80 Grad (Ober- und Unterhitze) für 60 Minuten desinfiziert werden, zeigt ein Forschungsprojektan der Fachhochschule Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Nähere Informationen dazu finden Sie hier:
FFP2-Maske immer gut trocknen lassen
Lassen Sie Ihre FFP2-Maske nach dem Tragen gründlich trocken. Hängen Sie sie am besten so auf, dass sie von allen Seiten gut trocknen kann. Hängen Sie die Maske dabei keinesfalls direkt über die Heizung, so die Warnung der FH Münster: "30 bis 40 Grad sind für viele Bakterien und Pilze in feuchten Masken optimale Wachstumsbedingungen."
Stoffmasken waschen und desinfizieren
Sie haben mehrere Möglichkeiten, Ihre Stoffmaske zu reinigen: Sie können sie waschen, im Backofen oder in der Mikrowelle erhitzen oder bei hohen Temperaturen bügeln. Mit Desinfektionsmitteln sollten Sie Ihre Schutzmaske nicht desinfizieren.
Welche Temperatur ist nötig, um Coronaviren zu töten?
Inzwischen empfehlen Experten einstimmig: 60 Grad in der Waschmaschine sind ausreichend, um die Maske zu reinigen.
Sollten Sie hierzu in den Medien widersprüchlichen Aussagen begegnet sein, hier die Erklärung: Im April sorgte eine Meldung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für Verwirrung. Demnach seien für die Wiederaufbereitung von Masken Temperaturen von 70 Grad nicht ausreichend, wie es unter anderem die Bundesregierung empfohlen hatte. Es sei wohl eine Reinigung bei 90 Grad über 90 Minuten bei trockener Hitze notwendig. Das ZDF-Magazin Frontal 21 hatte über die neuen Erkenntnisse berichtet.
Allerdings bezog sich die Aussage des BfArM auf professionelle FFP-Atemschutzmasken und nicht auf einfache Stoffmasken, erklärt der Infektiologe Peter Walger in einem Interview mit dem Spiegel. "Die einfachen Stoffmasken für den privaten Bereich reinigen Sie am besten in der Waschmaschine bei 60 Grad Celsius. Denn ab dieser Temperatur werden die Viren abgetötet".
Methode 1: Maske waschen
Wenn Sie Ihre Schutzmaske bei 60 Grad mit normalem Vollwaschmittel in der Waschmaschine waschen, ist sie danach garantiert virenfrei. Eco- und Sparprogramme sind nicht geeignet, hier sind die Temperaturen meist zu niedrig. Wenn Sie die Maske selbst nähen, wählen Sie deshalb einen Stoff, der problemlos bei hohen Temperaturen gewaschen werden kann.
Wenn Sie nicht warten wollen bis Sie die nächste Wäscheladung für die 60-Grad-Wäsche zusammen haben, können Sie die Maske auch von Hand waschen. Dazu die Maske in einen Topf legen. Wasser im Wasserkocher zum Kochen bringen und über die Maske leeren. Mindestens zehn Minuten einweichen, dann die Maske kalt auswaschen und trocknen lassen.
Methode 2: Maske im Backofen erhitzen
In seinem Podcast empfiehlt der Virologe Christian Drosten das Erhitzen bei 70 Grad im Backofen. Bei dieser Temperatur sterben Viren ab, das Material wird jedoch nicht beschädigt. 30 Minuten sollen genügen. Was Sie bei dieser Methode allerdings bedenken sollten: Speichelreste, Gerüche und Schmutzpartikel bleiben beim Erhitzen in der Maske hängen.
Methode 3: Maske bügeln
Auch Bügeln bei hohen Temperaturen tötet die Coronaviren. Bügeln Sie die Stoffmaske sorgfältig und erhitzen Sie dabei auch die Falten stark und lange. Auch diese Methode macht nur Sinn, um Viren zu töten. Schmutz und Speichelreste können Sie so nicht desinfizieren.
Methode 4: Maske in der Mikrowelle desinfizieren
Diese Methode ist schnell und unkompliziert – funktioniert aber nur bei Masken ohne metallische Elemente, also ohne Nasenbügel. Bei Metallteilen kann es zu Funkenschlag oder Blitzen kommen, die Maske und das Mikrowellengerät in Brand setzen können. Deshalb dürfen Masken mit Metallbügel auf keinen Fall in die Mikrowelle.
Achten Sie auch darauf, dass Sie keine Kunstfaserstoffe in die Mikrowelle legen, sie könnten schmelzen oder im schlimmsten Fall sogar Feuer fangen.
Legen Sie die Maske mit der Außenseite nach unten auf zwei Gefäße mit lauwarmem Wasser. In jedem Gefäß sollten ungefähr 50 Milliliter Wasser sein. US-Forscher haben herausgefunden, dass es für eine schonende Desinfektion genügt, die Maske in der Mikrowelle zwei Minuten lang bei 750 Watt zu erhitzen. Der Wasserdampf reinigt die Maske gründlich, ohne die Filterwirkung zu zerstören.
Vier Fehler, die Sie beim Tragen und Reinigen der Maske vermeiden sollten
1. Falsche Passform oder falscher Sitz der Maske
Masken sollten immer gut sitzen und an der Nasenwurzel und an den Seiten abdichten. Unten muss die Maske übers Kinn gehen und oben bis zur Nasenwurzel hochgezogen sein. Sind die Öffnungen zu groß, können hier Viren entweichen. Wenn die Maske nicht richtig sitzt, sondern rutscht oder zwickt, fasst man sich zwangsläufig ins Gesicht, um den Sitz zu korrigieren. Damit steigt aber das Risiko einer Infektion.
2. Maske zu früh abnehmen
Die Schutzmaske am besten nur mit gewaschenen Händen berühren – und nur an den Gummibändern. Wenn Sie vom Einkaufen kommen, sollten Sie die Maske erst abnehmen, nachdem Sie die Hände gewaschen haben.
3. Maske aufbewahren
Masken sollten Sie trocken aufbewahren – am besten an der Luft und nicht in einem geschlossenen Behältnis.
4. Maske darf nicht feucht sein
Bei durchgefeuchteten Masken ist der Schutz nicht mehr gewährleistet. Lassen Sie die Masken deshalb immer gut trocknen.
>> Mehr Infos dazu: Maske richtig tragen: Was Sie beim Aufsetzen, Tragen und Aufbewahren beachten müssen
Tipps, damit Ihre Maske auch wirklich schützt
- Achten Sie darauf, dass jede Maske immer nur von einer Person getragen wird und jeder in der Familie seine eigene Maske hat. Dazu am besten einfach am Band eine Markierung anbringen.
- Die gängigen Hygienevorschriften und der Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern sind auch mit Maske einzuhalten.
- Brillenträger setzen erst die Maske und dann die Brille auf.
- Defekte Masken mit Beschädigung sollte Sie nicht mehr verwenden.
- Am besten Sie haben mehrere Stoffmasken auf Vorrat. Dann können Sie benutzte Masken in Ruhe waschen und trocknen lassen und haben trotzdem eine saubere für den nächsten Einkauf parat.
Wenn Sie einen Mund- und Nasen-Schutz selber nähen oder basteln möchten: Das ist gar nicht so schwierig (hier erklären wir Ihnen, wie Sie auch als Näh-Anfänger eine einfache Maske nähen können). Der Vorteil einer Maske aus Stoff gegenüber einer einfachen Operationsmaske: Die DIY-Maske kann gewaschen und wiederverwendet werden.
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