Gesund abnehmen: 8 wichtige Einsichten, um langfristig Gewicht zu verlieren

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 16.01.2024

Gesund abnehmen: Gedanken, Impulse, Wahrheiten, zeitlose Erkenntnisse rund ums Abnehmen
Foto: Shutterstock/Alpa Prod

Wenn Diäten auf Dauer helfen würden, gäbe es nicht ständig neue. Wer wirklich abnehmen und dauerhaft schlanker bleiben will, muss seinen Lebensstil ändern. Dabei helfen einige grundlegende Erkenntnisse rund um Diäten und ein gesundes Abnehmen.

Es wäre doch – gerade jetzt zum Start ins neue Jahr – zu schön, wenn die Traumfigur so einfach zu erreichen wäre: Man reißt sich einfach ein paar Tage lang beim Essen ordentlich zusammen und wird nach der Crash-Diät mit seiner Traumfigur belohnt.

In Wahrheit ist es natürlich nicht so einfach, dauerhaft abzunehmen. Im Grunde ist die Sache so simpel wie ernüchternd: Dick wird, wer über längere Zeit mehr Kalorien zu sich nimmt, als sein Körper verbrennt. Diese überflüssigen Pfunde wieder loszuwerden, geht weder einfach noch schnell und mühelos.

Gesund abnehmen: Was bringen Diäten?

Kurzfristige Abnehmkuren, bei denen es anschließend genauso weitergeht wie vorher, bringen nichts – außer Frust, weil man früher oder später in der Jo-Jo-Falle landet. Für dauerhaften Erfolg ist ein langer Atem gefragt – sowohl bei der Ernährungsumstellung als auch bei der Bewegung.

Wer das im Hinterkopf behält, kann zum Einstieg durchaus eine Diät machen. Grundsätzlich ist zunächst auch jedes Programm geeignet, denn das Prinzip einer Diät beruht ja darauf, dem Körper weniger Kalorien zuzugestehen, als er verbrennen kann. Wer also auf welche Art auch immer Kalorien reduziert, nimmt erst einmal ab.

Die beste Diät ist die, die sich auch durchhalten lässt. Setzen Sie sich deshalb realistische Ziele.
Die beste Diät ist die, die sich auch durchhalten lässt. Setzen Sie sich deshalb realistische Ziele. (Foto: Shutterstock/Pormezz)

Alter, Gene & Co. spielen eine Rolle 

Wichtig zu wissen: Längst nicht allen Menschen wird es gelingen, so rank und schlank zu werden, wie sie es gern wären, weil Faktoren wie das Alter, die Gene oder der Hormonhaushalt das Gewicht mitbestimmen. Sie lassen sich nicht oder nur schwer beeinflussen.

Manche Menschen haben einfach einen niedrigen Grundumsatz. Sie verbrauchen folglich wenig Energie – mit der Folge, dass das Essen leicht ansetzt. Bei anderen ist der Stoffwechsel besonders aktiv, ihr Körper verbrennt mehr Kalorien in kürzerer Zeit oder er absorbiert Fette einfach nicht so gut. Die Gene bestimmen auch, ob jemand übermäßigen Appetit verspürt und wie groß sein Bewegungsdrang ist.

Gesund abnehmen? Crash-Diäten helfen nicht

Wer möchte, dass die Waage dauerhaft weniger anzeigt, der sollte, statt ein paar Tage oder Wochen eine Diät zu machen, besser seine Ernährung umstellen und sich mehr bewegen. Allerdings ist das deutlich anstrengender und fordert mehr Disziplin als eine Crash-Diät. Dafür aber ist der Erfolg dann andauernder.

Wichtige Erkenntnisse rund ums Abnehmen

Diese acht Wahrheiten und Einsichten sollten Sie kennen, um nachhaltig und gesund abnehmen zu können. Sie helfen Ihnen auch dabei, Ihre Fort- und Rückschritte sowie Ihre Ausgangssituation besser einschätzen zu können. 

Wer dauerhaft abnehmen will, muss seine Gewohnheiten auch dauerhaft umstellen.
Wer dauerhaft abnehmen will, muss seine Gewohnheiten auch dauerhaft umstellen. (Foto: Shutterstock/Freebird7977)

1. Der Körper hamstert ohne unser Zutun

Der Körper ist grundsätzlich darauf programmiert, Gewicht anzusetzen. Pfunde zu verlieren fällt ihm hingegen schwer. Bekommt er vorübergehend weniger Kalorien, als er braucht, stellt er auf "Notzeiten" um: Was er geboten bekommt, verwertet er dann besonders gut – und sobald man wieder mehr isst, setzt der Körper bereitwillig neue Fettreserven an. Schon sitzt man in der Jo-Jo-Falle, ohne etwas falsch gemacht zu haben.

Weiter unten erfahren Sie, was Sie tun können, um trotzdem Ihr Wunschgewicht zu halten.

2. Wir essen oft, ohne Hunger zu haben

Häufig verführen uns unsere Ernährungsgewohnheiten, mehr zu uns zu nehmen, als wir sollten. Viel öfter als echten Hunger haben wir beispielsweise einfach nur Appetit. Wenn etwas verführerisch duftet oder aussieht, können wir schlecht widerstehen – und nehmen so Extrakalorien zu uns.

Bekommen Sie beispielsweise etwas zu essen angeboten, hilft es deshalb, in sich hineinzuhören und sich zu fragen: Habe ich gerade überhaupt Hunger? Wenn nicht, sollten Sie ohne schlechtes Gewissen ablehnen.

Oft sind es auch unsere Gefühle, die zum Futtern verführen. Wir essen, weil es so gesellig ist, weil man sich etwas Gutes gönnen will, weil man sich langweilt oder Trost braucht. Letzteres kann dazu führen, dass das angestrebte Gewicht entweder gar nicht erreicht wird oder nicht gehalten werden kann. Das macht deutlich, warum Blitz- und Crash-Diäten so oft scheitern: Sie gehen glatt an den Bedürfnissen der Betroffenen vorbei.

    3. Das Problem mit hohen Östrogenwerten

    Frauen mit hohen Östrogenwerten haben öfter ein Übergewichtsproblem als Frauen mit einem niedrigeren Pegel. Östrogene fördern die Einlagerung von überschüssigem Fett im Bindegewebe. Und zwar genau da, wo frau es gar nicht gern hat: an Bauch, Hüfte, Po und Oberschenkeln.

    Zugleich hindert das Hormon den Körper daran, Fett abzubauen. Denn es hat die Aufgabe, auch in extremen Situationen – wie in der Schwangerschaft und Stillzeit oder auch bei Krankheiten – dafür zu sorgen, dass genügend Reserven da sind.

    Und: Je mehr Kilos der Körper mit sich herumschleppt, umso mehr Östrogene produziert er. Für Frauen mit hohen Östrogenwerten ist es also besonders schwierig, abzunehmen. Andere Hormone, die mit dem Gewicht zusammenhängen, sind etwa Leptin oder Ghrelin.

    4. Der Job wird schnell zur Figurfalle

    Am Schreibtisch kann man schnell einige Kilos zunehmen, wenn die Keksdose immer in Reichweite ist. Doch selbst im Job lässt es sich leichter leben, wenn bestimmte Regeln beherzigt werden:

    Frühstückspause: Ein Brot oder Sandwich aus Vollkorn mit magerem Käse, Kräuterquark und Grünzeug von zu Hause mitnehmen. Dazu Äpfel, Karotten und Gurken essen. Wer körperlich arbeitet, kann die Brotmenge verdoppeln.

    Mittagessen: Suppe oder Salat essen oder leichte Gerichte mit Reis und Gemüse wählen. Wenn man sich sein Menü selbst zusammenstellen kann, lieber bei gedünstetem Gemüse kräftig zugreifen und das Fleisch liegen lassen, wenn es fett aussieht. Um Frittiertes und Paniertes einen Bogen machen. Mit Soßen sparsam umgehen. Bonus: Damit werden nicht nur Kalorien gespart, auch die übliche Mittagsmüdigkeit bleibt aus.

    Schichtdienst: Wer gegen den Tagesrhythmus arbeitet, sollte versuchen, einen halbwegs normalen Essensrhythmus beizubehalten. Also während der Nachtschicht keine Salami-Pizza bestellen und mal eben nebenbei um die 1.000 Kalorien verputzen. Besser vor der Schicht am Abend etwas Frisches und Sättigendes wie Pasta mit Fisch oder Gemüsesuppe essen und für die Pause ein oder zwei Sandwiches mitnehmen. Sich nach der Arbeit nicht mit leerem Magen hinlegen, sondern zuerst eine Kleinigkeit frühstücken.

    5. Wie viel, wann und warum esse ich? 

    Wer schlanker werden und es bleiben will, kommt um eine Lebensstiländerung nicht herum. In Maßen, ausgewogen und gesund essen und sich regelmäßig bewegen: Das sind die wichtigsten Zutaten.

    Erforderlich ist eine Auseinandersetzung damit, wie viel, wann und warum man eigentlich isst. Wer ein paar Tage ohne zu schummeln alles notiert, was er zu sich nimmt, wird überrascht sein. Sehr viel wird nebenher verzehrt, beim Fernsehen zum Beispiel oder während der Arbeit. So füllt sich das Kalorienkonto, ohne dass man es überhaupt wahrnimmt.

    Beim gesunden Abnehmen sind Ehrlichkeit und Geduld gefragt. Denn genauso wenig, wie der Speck über Nacht gewachsen ist, verschwindet er von einem Tag auf den anderen. Wichtig sind realistische Ziele.

    6. Man kann sich selbst austricksen

    Wer einige einfache Regeln beim Essen beherzigt und konsequent umsetzt, kann sich und seinen Magen immer wieder ein wenig austricksen und dadurch schneller abnehmen:

    • Bewusst genießen: Die Mahlzeit hübsch anrichten und langsam essen. Das Sättigungsgefühl setzt nämlich erst nach etwa 20 Minuten ein. 
    • Auswahl verkleinern: Wer sich nur zwei unterschiedliche Lebensmittel gleichzeitig auf den Teller lädt, isst langsamer.
    • Mit dem Nachschlag warten: Auch wenn das Essen noch so lecker ist – bevor man ein zweites Mal zugreift, ein paar Minuten abwarten. Dann verschwindet die Lust auf den Nachschlag oft von selbst.
    • Kleine Teller nehmen: Studien belegen es: Je größer der Teller, desto mehr Essen lädt man sich automatisch auf und verputzt es auch.
    Wer richtig abnehmen möchte, muss sich regelmäßig bewegen.
    Wer richtig abnehmen möchte, muss sich regelmäßig bewegen. (Foto: Shutterstock/Morakot Kawinchan)
    • Leichte Alternativen wählen: Auf Dauer erzielt man eine große Wirkung, wenn man sich konsequent für das kalorienärmere Angebot entscheidet. Zum Beispiel: Salzkartoffeln statt Pommes frites, Thunfisch im eigenen Saft statt in Öl, Obstkuchen statt Cremetorte.
    • Faulheit ausnutzen: Wenn die Schokokekse in einer Schale auf dem Tisch stehen, greift man garantiert wiederholt zu. Besser: Man nimmt sich einen Keks und stellt die Packung wieder schön weit weg in den Schrank.
    • Softdrinks meiden: Gezuckerte Getränke gehören zu den größten Kalorienquellen. Wer konsequent Wasser oder Tee trinkt, kann seine Zuckerzufuhr auf diese Weise ganz einfach reduzieren.

    7. Gesundes Abnehmen geht nicht ohne Bewegung

    Anders essen allein reicht aber nicht. Wer gesund abnehmen will, muss sich auch mehr bewegen und – zumindest in Maßen – Sport treiben. Darin sind sich Experten einig. Bewegung wirkt gleich mehrfach positiv auf Körper und Gewicht: Zum einen verbrennt man durch Sport natürlich Kalorien. Doch das ist nicht mal das Wichtigste, denn Kalorien könnte man theoretisch ja auch beim Essen einsparen.

    Wesentlich ist vielmehr, dass sich durch Training Muskeln aufbauen, die auch dann Kalorien verbrauchen, wenn man nur entspannt auf dem Sofa liegt. Sportler verbrauchen auch ohne sonderlich viel Bewegung rund 300 Kalorien mehr pro Tag als Erwachsene mit wenig Muskelmasse.

    Wer körperlich aktiv ist, kann also mehr futtern, ohne anzusetzen. Wer eine Weile Diät gehalten hat und anschließend wieder mehr isst, kann durch Sport auch den berüchtigten Jo-Jo-Effekt in den Griff bekommen. Und nicht zu vergessen: Sport verbessert auch das Körpergefühl. 

    8. Wer zu viel will, gibt schneller auf

    Grundsätzlich sollte man sich am Anfang nicht zu viel vornehmen. Wer sich überlastet, verliert schnell die Lust. Aber wenn man erst einmal die Freude an der Bewegung entdeckt hat, ist das Schlimmste schon geschafft.

    Optimal ist es, mehr Bewegung im Alltag mit Sport zu kombinieren, um gesund abzunehmen. Keine Angst, das schaffen auch Untrainierte mit kleinen, aber regelmäßigen Trainingseinheiten.

    Ein Trick, um Sporttermine nicht sausen zu lassen: Verabreden Sie sich mit Freunden zu festen Terminen, um gemeinsam eine große Runde spazieren zu gehen oder an einem Fitnesskurs teilzunehmen. Auch indem man möglichst vielen Leuten von seinem Vorhaben erzählt, jetzt jeden zweiten Tag Laufen zu gehen, verschafft man sich selbst den nötigen Druck.

    Vorsicht: Bei Übergewichtigen können Herz, Kreislauf, Knochen und Gelenke vorbelastet sein. Deshalb ist es ratsam, medizinischen Rat einzuholen, welche Sportarten und welche Trainingsintensität sinnvoll sind.

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