Quarantäne und Isolation sollen andere Menschen vor einer möglichen Ansteckung schützen und verhindern, dass sich das Coronavirus weiter ausbreitet. Kurz gesagt bedeutet die Isolierung: Ich muss zu Hause bleiben. Daran hat sich auch im dritten Pandemiejahr nichts geändert. Verlassen dürfen Sie Ihre Wohnung nur für einen Corona-Test oder einen wichtigen Arztbesuch.
Das Bundesministerium für Gesundheit schreibt dazu auf seiner Internetseite ausdrücklich (in leichter Sprache):
- "Die Dauer der Isolierung beträgt 5 Tage. "
- "Sie müssen zu Hause bleiben.
- Sie dürfen nicht nach draußen gehen.
- Sie dürfen keinen direkten Kontakt zu anderen haben.
- Messen Sie regelmäßig Ihre Körper-Temperatur und beobachten Sie mögliche Krankheits-Anzeichen."
Darüber hinaus können die Bundesländer ihre Corona-Maßnahmen je nach Lage verschärfen. Bayern beispielsweise will seine Isolationsregeln "relativ bald" lockern, so Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Corona-infiziert: Darf ich spazieren gehen?
Wer sich in Quarantäne oder Isolation (mehr zu den Unterschieden weiter unten im Text) befindet, darf das Haus nicht verlassen. Das bedeutet: Auch wenn frische Luft und Bewegung guttun würden: Sie müssen während der Isolierung zu Hause bleiben – und dürfen damit (auch nicht am Abend) kurz und ohne Kontakt zu anderen Menschen spazieren gehen. Anders sieht es aus, wenn Sie einen eigenen Garten oder Balkon haben: Den dürfen Sie nutzen.
Darf ich in der Quarantäne schnell zum Einkaufen gehen?
Auch einkaufen gehört zu den Tätigkeiten, die während der Quarantäne tabu sind. Auch nicht "mal schnell" und mit FFP2-Maske. So können Sie sich behelfen:
- Bitten Sie nicht infizierte Familienmitglieder, Freunde oder Nachbarn, den Einkauf für Sie zu erledigen und die Einkäufe vor die Tür zu stellen.
- Im Notfall können Sie sich an die Nachbarschaftshilfe wenden, die im Übrigen auch unterstützt, wenn Menschen aufgrund ihres hohen Alters oder einer Vorerkrankung nicht mehr alleine einkaufen können oder Angst vor einer Ansteckung haben.
- Sie können sich Lebensmittel auch kontaktlos nach Hause liefern lassen. Wir haben dafür mehrere Online-Supermärkte für Sie unter die Lupe genommen.
>> Weitere Infos: Corona-Quarantäne: Tipps und Einkaufliste für den Notfall
Übrigens: In Mehrfamilienhäusern ist selbst der Gang zum Briefkasten im Hausflur nicht gestattet.
Darf ich in der Quarantäne Pakete oder eine bestellte Pizza entgegennehmen?
Die Regelung besagt: Besuch, der nicht zum eigenen Haushalt gehört, darf in der Quarantäne nicht empfangen werden.
Aber gerade, wenn man nicht selbst einkaufen kann, ist bestelltes Essen oft die Rettung in der Not. Wenn Sie während der Quarantäne beispielsweise eine Pizza bestellen möchten, sollten Sie den Lieferdienst unbedingt darüber informieren, dass Sie sich in Quarantäne befinden. Nutzen Sie am besten kontaktlose Angebote, bei denen Sie online bezahlen können. Lieferdienste müssen Pakete oder andere Lieferungen vor der Tür abstellen.
Darf ich während der Quarantäne Gassi gehen?
Quarantäne ist Quarantäne – die Antwort lautet auch hier klar: Nein. Bitten Sie Freunde oder Nachbarn, die täglichen Gassirunden zu übernehmen. Sie können auch überlegen, wer in Ihrer Nachbarschaft selbst einen Hund hat und Ihren Hund unkompliziert mitnehmen kann. Auch professionelle Gassigeher können helfen, die Quarantäne-Zeit zu überbrücken.
Wichtig: Der Gassigeher sollte Ihre Wohnung nicht betreten und sich die Hände waschen oder desinfizieren, nachdem er Kontakt mit Ihrem Hund oder der Leine hatte, so die Empfehlung des Deutschen Tierschutzbundes.
Wer einen eigenen Garten hat, darf diesen auch in der Quarantäne nutzen. Als Beschäftigung bieten sich hier Such- und Apportierspiele für den Hund an.
Wie lange dauern Quarantäne und Isolierung?
Die aktuelle Regelung (gültig seit 2.5.2022) besagt:
Personen, bei denen eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 mittels positivem Antigen-Schnelltest oder PCR-Test nachgewiesen wurde, müssen in Isolierung. Die Anordnung einer häuslichen Isolation besteht für fünf Tage - mit einem "dringend empfohlenen" negativen Test zum Abschluss.
- Als erster voller Tag der Isolierung zählt der Tag nach dem letzten Kontakt mit einer infizierten Person.
- Die Isolierung beginnt am Datum des Auftretens der Symptome. Bei asymptomatisch Infizierten – das heißt bei Infizierten, die keine Krankheitszeichen entwickeln – wird ab dem Tag gezählt, an dem ein positiver Corona-Test abgenommen wurde.
Personen, die beispielsweise im Haushalt oder in der Schule Kontakt zu einer mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizierten Person hatten, wird dringend empfohlen, für fünf Tage zu Hause zu bleiben und selbständig Kontakte zu anderen zu reduzieren.
Quarantäne und Isolation: die Unterschiede
Grundsätzlich wird zwischen Quarantäne und Isolierung unterschieden.
- Bei der Isolierung bzw. Isolation handelt es sich um eine behördlich angeordnete Maßnahme, die nur für Infizierte gilt, d.h. für Menschen, die durch einen Corona-Test positiv auf das Coronavirus getestet wurden.
- In Quarantäne sollen Personen, bei denen der Verdacht auf eine Infektion besteht, so lautet die Empfehlung. Zum Beispiel weil sie engen Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person hatten.
- Umgangssprachlich wird die Isolierung häufig als Quarantäne bezeichnet, so auch in diesem Artikel.
- Wichtig zu wissen: Die Isolierung bei einer Corona-Infektion ist ein Muss, bei den Regelungen zur Quarantäne handelt es sich um eine Empfehlung.
Dieser Artikel wird regelmäßig aktualisiert. Letztes Update: 31. Oktober 2022