Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) informiert über einen europaweiten Rückruf von Medikamenten mit dem Wirkstoff Ranitidin des Wirkstoffherstellers Saraca Laboratories Limited. Die Präparate stehen unter Verdacht, potentiell krebserregendes Nitrosamin zu enthalten. Auch der Wirkstoff weiterer Hersteller könnte betroffen sein, wie das BfArM mitteilte.
Der Wirkstoff Ranitidin wird gegen Sodbrennen, bei Refluxerkrankungen und zur Prophylaxe von Magengeschwüren verschrieben.
Magensäureblocker unter Krebsverdacht
In den zurückgerufenen Präparaten wurden Spuren der Substanz NDMA (N-Nitrosodimethylamin) nachgewiesen. Der festgestellte Stoff ist von der Internationalen Agentur für Krebsforschung der WHO und der EU als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft.
Wie schwerwiegend die Verunreinigung ist, konnte bislang nicht geklärt werden. "Bislang liegen noch nicht für alle ranitidinhaltigen Arzneimittel konkrete Erkenntnisse darüber vor, ob und in welchen Konzentrationen die Verunreinigung enthalten ist. Der Rückruf aller Chargen mit Wirkstoff des Herstellers Saraca Laboratories Limited erfolgt daher aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes bis zur Klärung des Sachverhaltes", so das BfArM. Ein akutes Patientenrisiko besteht laut dem Bundesinstitut nicht.
Diese Medikamente sind vom Rückruf betroffen
- Ranibeta 300, 50 und 100 Filmtabletten
- Ranitic® 75 mg akut bei Sodbrennen, 14 Filmtabletten, Ranitic® 150 mg und 300 mg, 20, 50 und 100 Filmtabletten
- Ranitidin 75 - 1 A Pharma, 10 und 14 Filmtabletten, Ranitidin 150 und 300 - 1 A Pharma, 20, 50 und 100 Filmtabletten
- Ranitidin AbZ 150 mg und 300 mg, 50 und 100 Filmtabletten
- Ranitidin-ratiopharm® 150 mg und 300 mg, 20, 50 und 100 Filmtabletten, Ranitidin-ratiopharm® 50 mg/5 ml, 5x5 ml Injektionslösung
- Ranidura® T 150 mg und 300 mg, 20, 50 und 100 Filmtabletten
Hier finden Sie die Liste der betroffenen Medikamente, die ständig aktualisiert wird.
Es gibt eine Reihe von alternativen Medikamenten, sprechen Sie dazu Ihren Arzt oder Apotheker an.
Quellen: U.S. Food and Drug Administration (FDA) / BfArM
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