Shisha-Bars: Stille Gefahr durch Kohlenmonoxid

Autor: Brigitte Rohm | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 16.02.2019

Shisha-Bars: Stille Gefahr durch Kohlenmonoxid
Foto: Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Anestiev

Wasserpfeifen sind mindestens genauso ungesund wie Zigaretten – und bergen sogar noch ein zusätzliches Risiko: Kohlenmonoxidvergiftungen. Hamburg will als erstes Bundesland per Gesetz besseren Schutz davor bieten.

Beim Shisharauchen schmeckt es fruchtig: nach zuckriger Melone, nach Apfel oder Kirsch. Wasserpfeifen erwecken dadurch den Eindruck, ein harmloser Genuss zu sein. Gerade auf viele Jugendliche üben sie eine große Anziehung aus: Entsprechende Bars, in denen man, umhüllt von süßen Duftwolken, gemeinsam Shishas raucht, sind häufig gut besucht. Doch der Konsum ist keineswegs ungefährlich – dessen sollten sich Raucher jeden Alters unbedingt bewusst sein.

Laut einer Broschüre für Jugendliche der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) sind Shishas ebenso schädlich wie Zigaretten – und machen genauso süchtig. Der Tabakrauch enthält Gifte wie Aldehyde und Nitrosamine. Durch das bei Wasserpfeifen charakteristische Verschwelen des Tabaks entstehen aus dem beigesetzten Sirup und Zucker zusätzlich krebserregende und schleimhautreizende Substanzen. Und es gibt noch weitere Gefahren.

Shisha-Bars: Es kommt immer wieder zu Vergiftungsfällen

Zum einen können über den Speichel am Mundstück, eine Wasserpfeife wird oft in der Gruppe geraucht, Infektionskrankheiten übertragen werden - darunter Herpes und Hepatitis. Das größte Risiko entsteht jedoch durch Verbrennung der Kohle auf dem Shisha-Kopf: freigesetztes Kohlenmonoxid. Bundesweit kommt es immer wieder zu Vergiftungsfällen in Shisha-Lokalen.

Jetzt will Hamburg als erstes Bundesland hart durchgreifen und den Betreibern künftig strenge Auflagen machen. "Die bundesweit zu beobachtenden Vergiftungsfälle in Shisha-Bars zeigen, dass Besucherinnen und Besucher solcher Einrichtungen erheblichen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Deshalb ist es erforderlich, verbindliche gesetzliche Vorgaben zu machen, damit Betreiber ihre Gäste in Zukunft besser vor gesundheitlichen Gefahren durch Kohlenmonoxid-Vergiftungen schützen", sagte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks.

Vergiftungserscheinungen durch Kohlenmonoxid

So sollen Shisha-Bars laut dem vom Senat beschlossenen Gesetzesentwurf zu guter Be- sowie Entlüftung und zu Warnmeldern verpflichtet werden: Der Maximalwert von Kohlenmonoxid im Raum liegt bei 35 Milligramm pro Kubikmeter. Die Funktion der installierten Anlagen muss jährlich nachgewiesen werden, Verstöße ziehen Bußgelder oder sogar Freiheitsstrafen nach sich. Nun muss die Bürgerschaft dem Gesetz noch zustimmen.

Das Tückische an Kohlenmonoxid (kurz: CO) ist, dass es sich um ein farbloses und geruchloses, aber lebensgefährliches Gas handelt. Im Körper verhindert es den Transport von Sauerstoff und führt so zu einer Art innerlichem Ersticken. Anfangssymptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel schreiben Betroffene oft dem Alkohol und Tabak zu. Später kann es durch die Vergiftung zu Bewusstlosigkeit und neurologischen Schäden wie Gedächtnisstörungen kommen – im schlimmsten Fall sogar zum Tod.

Zehn Nikotinersatzpräparate überprüft 

Nikotinersatzpräparate sollen dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Im Handel gibt es Nikotinkaugummis, Nikotionpflaster, Lutschtabletten und Inhalatoren. Wir haben zehn solcher rezeptfreien Mittel überprüft. Sind Sie empfehlenswert? Hier geht es zum Test:

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