Triclosan gehört zu den halogenorganischen Verbindungen und wirkt gegen eine Vielzahl von Bakterien und Keimen. Im Gesundheitswesen wird Triclosan seit langem zur Desinfektion von Haut und Wunden genutzt.
In der Vergangenheit wurde Triclosan aber auch zur Konservierung und Desinfektion in etlichen Alltagsprodukten eingesetzt, zum Beispiel in Reinigungsmitteln, Textilien, Schuhen – und Kosmetika. Zwar nicht in besonders hohen, sondern eher in niedrigen Konzentrationen, aber trotzdem mit verheerenden Folgen.
Triclosan macht Bakterien resistenter
Denn gerade dieser allgegenwärtige Einsatz des Bakterienhemmers führt wahrscheinlich dazu, dass Triclosan die Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika fördert. Und wenn solche wichtigen Medikamente unwirksam werden, kann das richtig gefährlich werden.
Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist in seinen Stellungnahmen (zuletzt 2006 und 2009) der Auffassung, dass der Einsatz von Triclosan auf das unbedingt notwendige Maß, also im medizinischen Bereich, beschränkt werden sollte. Immerhin sind auch gesundheitliche Schädigungen durch den Stoff nachgewiesen.
Es gibt also viele Gründe, Triclosan nicht mehr einzusetzen – ÖKO-TEST vertritt diese Auffassung seit vielen Jahren.
Triclosan steckt noch in vielen Produkten
Tatsächlich setzt allmählich ein Umdenken ein. Seit 2014 ist Triclosan in vielen Kosmetika, etwa in Aftershaves und Bodylotions, verboten. Zugelassen ist der umstrittene Bakterienkiller aber noch in Zahnpasta, Seife, Duschgel und Gesichtspuder sowie in Abdeckcremes und -stiften, Nagelmitteln, Deos und Mundwasser. 2019 fanden wir den umstrittenen Bakterienkiller Triclosan beispielsweise in der bekannten Zahncreme Colgate Total. Es gilt eine Höchstkonzentration von 0,3 %, in Mundwasser dürfen nur noch 0,2 % enthalten sein.
So hilft zurzeit nur der Blick auf die Inhaltsstoffliste von Kosmetika, auf der Triclosan aufgeführt sein muss. Besonders wenn das Produkt als "antibakteriell wirksam" beworben wird, ist Vorsicht angesagt. Meist steht der Stoff ziemlich weit hinten in der Deklaration, da nur noch geringe Mengen erlaubt sind. Naturkosmetik-Marken verzichteten schon immer auf den umstrittenen Bakterienkiller.
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