Viele Menschen duschen gerne täglich. Für die Haut ist das jedoch nicht zwingend von Vorteil: Zu lange, zu warme Brausebäder und viele konventionelle Pflegeprodukte greifen den natürlichen Säureschutzmantel der Haut an. Beim Duschen spülen wir deshalb nicht nur Keime, Schmutz und Hautschüppchen ab, sondern auch körpereigene Fette oder Mineralstoffe, die uns eigentlich schützen sollen.
Die Folge, wenn wir zu häufig, zu warm und zu lange duschen: trockene Haut und eine höhere Anfälligkeit für Rötungen, Juckreiz oder Ekzeme.
Wie oft duschen?
Auch wenn viele die tägliche Dusche am Morgen oder Abend nicht missen möchten, reicht es aus dermatologischer Sicht bei gesunder Haut grundsätzlich aus, nur zweimal die Woche zu duschen. Das Wasser darf dabei gerne nur lauwarm sein.
Gesicht, Intimbereich und Achselhöhlen sollte man trotzdem häufiger reinigen. Dafür reicht aber auch die Wäsche mit Waschlappen, Wasser und milder Seife aus. Bei der Intimpflege genügt auch nur warmes Wasser. Lesen Sie dazu auch: Intimpflege: Die wichtigsten Fragen zu Reinigung und Pflege.
Schweiß regelmäßig abwaschen
Und: Auch Menschen, die Sport treiben oder viel schwitzen, sollten den getrockneten Schweiß natürlich nicht nur zweimal in der Woche abwaschen, damit sich die Haut nicht wundreibt.
Wer gesunde Haut hat und es mit aggressiven Pflegeprodukten nicht übertreibt, kann auch täglich unter die Brause, ohne sich Sorgen um seine Haut machen zu müssen. Haut und Umwelt bedanken sich, wenn man die Duschzeit möglichst kurz und das Wasser möglichst kühl hält. Sieben bis neun Minuten gelten als ideal, vier reichen aber auch oft aus.
So oft duschen: Sparsames Einseifen reicht aus
Auch das richtige Einseifen wirkt sich auf die Hautgesundheit und damit auf die Frage aus, wie oft man duschen sollte. Die meisten Menschen verbrauchen zu viel Seife oder Duschgel. Gesunde Haut hat es nicht nötig, vollständig eingeschäumt zu werden. Nur Körperstellen, die Fette oder Gerüche produzieren (Füße und Achseln), sollte man einseifen. Schritt, Arme und Beine, Rücken, Bauch und Gesicht sind dagegen auch mit klarem Wasser zufrieden.
Wer Duschgel verwendet, hat die Wahl zwischen flüssigen und festen Produkten sowie zwischen konventioneller Kosmetik und zertifizierter Naturkosmetik. Festes Duschgel ist oft ergiebiger und schonender für die Umwelt. Echte Naturkosmetik (mit vertrauenswürdigen Siegeln) garantiert wiederum, dass Silikone, Mikroplastik, erdölbasierte Inhaltsstoffe, Parabene und viele andere problematische Inhaltsstoffe draußen bleiben müssen.
Wie oft Haare waschen?
Neben zu häufigem, zu heißem oder zu ausgiebigem Duschen ist es auch nicht nötig, sich täglich die Haare zu waschen. Denn: Auch hier sind zweimal pro Woche ausreichend, bei fettigen Haaren alle zwei Tage.
Der Grund: Die meisten Shampoos stören die natürliche Ölproduktion und Feuchtigkeitsbalance der Kopfhaut. Haare und Kopfhaut trocknen aus, weshalb die Kopfhaut zum Ausgleich mehr Fett produziert. Ein unnötiger Kreislauf entsteht, bei dem die Haare umso schneller verfetten, je mehr Shampoo verwendet wird. Diesen Kreislauf kann man nur unterbrechen, indem man die Kopfhaut – durch selteneres Waschen – wieder Schritt für Schritt daran gewöhnt, weniger Talg zu produzieren.
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