- Zecken halten sich bevorzugt im Gras, im Unterholz und in Büschen auf.
- Wenn Sie hohe Wiesen und Unterholz meiden sowie geschlossene Kleidung und feste Schuhe tragen, reduzieren Sie das Risiko, von einer Zecke gestochen zu werden.
- Einen 100-prozentigen Zeckenschutz gibt es jedoch nicht. Sollten Sie trotz aller Vorsicht gestochen werden, sollten Sie die Zecke schnell entfernen. Keine gute Idee sind der Einsatz von Öl, Klebstoff oder Alkohol. Auch das Herausdrehen ist nicht empfehlenswert.
Haben Sie keine Angst davor, eine Zecke zu entfernen, nachdem sie zugestochen – oder alltagssprachlicher, aber biologisch nicht korrekt: zugebissen – hat. Wenn Sie behutsam vorgehen und ein paar Tipps beachten, können Sie nichts falsch machen.
Gefährlich ist es hingegen, die Zecke in der Haut stecken zu lassen und nur zu warten, bis das Tier sich vollgesogen hat und von alleine wieder abfällt. Denn: Zecken können Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen.
Zecke entfernen – so machen Sie es richtig
1. Entfernen Sie die Zecke deshalb möglichst schnell. Bis es zu einer eventuellen Infektion mit Borreliose-Bakterien (Borrelien) kommt, vergehen zwischen zwölf und 24 Stunden. FSME-Viren können bereits kurz nach dem Stich weitergegeben werden.
2. Wichtig ist es vor allem, den Körper der Zecke beim Entfernen nicht zu (zer)quetschen, da sonst Krankheitserreger aus der Zecke ins Blut gelangen könnten.
3. Packen Sie die Zecke deshalb möglichst dicht über der Haut mit einer spitzen Pinzette, einer Zeckenkarte oder einem Zeckenhaken und ziehen Sie sie langsam heraus. Drehen sollte man besser lassen. Denn dann besteht das Risiko, dass das Mundwerkzeug der Zecke abbricht und in der Haut stecken bleibt.
4. Haben Sie kein Hilfsmittel zur Hand, können Sie die Zecke auch vorsichtig mit den Fingernägeln entfernen.
5. Danach sollten Sie die Einstichstelle desinfizieren.
6. Beobachten Sie die Hautstelle mehrere Wochen. Sollten Sie Veränderungen – wie zum Beispiel eine ringförmige Rötung (Wanderröte) rund um die Einstichstelle oder ein starkes Anschwellen – beobachten, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Eine kleine Rötung rund um die Einstichstelle ist anfangs möglich und noch nicht zwingend ein Hinweis auf eine eventuelle Borreliose-Infektion.
7. Gleiches gilt für Kinder: Wurde ein Kind gebissen, sollten Eltern darauf achten, ob eine Wanderröte entsteht: Es bildet sich eine rötlich-bläuliche Hautverfärbung an der Stichstelle, die sich nach und nach ringförmig ausbreitet und dabei Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern erreichen kann. Eine Wanderröte ist ein Anzeichen dafür, dass das Kind an Borreliose erkrankt ist, wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) mitteilt.
All das kann in den Tagen nach dem Zeckenstich, aber auch erst einige Wochen später passieren. Laut den Kinder- und Jugendärzten können weitere Symptome die Wanderröte begleiten, zum Beispiel Fieber, Muskel-, Gelenk- und Kopfschmerzen, Bindehautentzündungen und Magen-Darm-Beschwerden. Dann ist unbedingt ein Besuch in der Arztpraxis angesagt.
Zecke mit einer Pinzette entfernen – so geht's
Am besten lässt sich eine Zecke mit einer Pinzette greifen, deren Spitzen nach innen gewinkelt sind. Denn: Hat die Pinzette flache Spitzen, die parallel verlaufen, kann es passieren, dass man die Zecke beim Entfernen zusammendrückt. Mit der Folge, dass dadurch möglicherweise mehr Krankheitserreger - etwa von Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) – aus der Zecke heraus ins Blut gepresst werden.
Um die Zecke zu entfernen, sollte man die Pinzette so nah wie möglich an der Hautoberfläche ansetzen. Dabei greift man am besten das Mundstück der Zecke, nicht den vollgesogenen Körper. Hat man den Blutsauger erwischt, sollte man ihn langsam und gerade herausziehen.
Wohin mit der entfernten Zecke?
Wenn Sie die Zecke entfernt haben, sollten Sie das Tierchen nicht einfach in der Toilette herunterspülen. Die Spinnentiere sind extrem widerstandsfähig und überleben auch dort einige Zeit.
Machen Sie das Tier stattdessen möglichst rasch unschädlich, ohne dabei noch mal in direkten Kontakt mit ihm zu kommen. Wickeln Sie die Zecke beispielsweise in ein Blatt Klopapier, quetschen Sie sie kräftig mit einem Glas oder ähnlichem und entsorgen Sie sie erst dann über die Toilette.
Zecken entfernen: Welche Technik ist am besten?
Wer auf die Frage, wie sich Zecken am besten entfernen lassen, eine Lösung im Internet sucht, findet jede Menge unterschiedliche Tipps. Nicht alle sind hilfreich. Wichtig ist zu wissen:
- Die Zecke sollte nicht mit Öl, Klebstoff, Nagellack oder Alkohol behandelt werden. Im schlimmsten Fall wird das Risiko einer Krankheitsübertragung erhöht.
- Beim Herausdrehen der Zecke reißt der Stechrüssel häufig ab und bleibt stecken, deshalb ist auch diese Methode nicht empfehlenswert.
Was tun, wenn der Kopf der Zecke stecken bleibt?
Es kommt immer wieder vor, dass man die Zecke nicht ganz erwischt und ein kleiner Rest des Tieres in der Haut steckenbleibt. Dabei handelt es sich meist nicht um den Kopf, sondern um Teile des Stechapparats. Hier besteht keine weitere Infektionsgefahr mehr.
Versuchen Sie trotzdem, die Reste vorsichtig zu entfernen. Klappt das nicht, dürfen Sie den Rest der Zecke in der Haut stecken lassen. Meist kommt es dann zu einer leichten Entzündung, und Ihr Körper stößt die Fremdkörper von alleine wieder ab.
Mit Material der dpa.
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