Puzzles für Kleinkinder müssen hart im Nehmen sein. Kind muss die Teile durch die Gegend werfen und auch einmal reinbeißen können, ohne dass etwas kaputtgeht. Deshalb sind die ersten Puzzles oft aus Holz. Wer die Diskussion um Produktsicherheit verfolgt, weiß, dass es leider auch mit diesem kindgerechten Spielzeug aus natürlichem Grundmaterial immer wieder Probleme gibt. Warnungen vor Holzpuzzles tauchen zum Beispiel regelmäßig im Schnellwarnsystem der EU für gefährliche Konsumgüter (Rapex) auf.
Deshalb haben wir 19 dieser Spielzeuge mit bunten Motiven, eines davon eine Mischung aus Puzzle und Buch, in die Labore geschickt und gründlich auf Schadstoffe untersuchen lassen. Im Praxistest wurde geprüft, ob das Material so verarbeitet ist, dass keine Verletzungsgefahr besteht.
Das Testergebnis
Wirklich empfehlen können wir kein einziges Holzpuzzle. Entweder enthalten sie bedenkliche und umstrittene Inhaltsstoffe oder sie sind so schlampig verarbeitet, dass sie für kleine Kinder zum Sicherheitsrisiko werden können: Drei Puzzles enthalten verschluckbare Kleinteile.
Auf der Verpackung des SES Creative Bauernhoftiere 05366 und der Bino Puzzle-Uhr findet sich zwar ein Warnhinweis, dass die Produkte für Kinder unter 36 Monaten nicht geeignet seien. Doch der kann nur verwirren, da diese Puzzles mit Griffknöpfen für Kinder über 36 Monaten zu einfach sein dürften. Dass Hersteller sich um ihre Verantwortung drücken, das Spielzeug sicher genug für die junge Zielgruppe zu gestalten, ist nicht Sinn und Zweck von Warnhinweisen. Bei den Puzzles im Test, die von Schwierigkeitsgrad und Aufmachung her vor allem Kinder unter drei Jahren ansprechen, werten wir solch einen Warnhinweis deshalb unter "Weitere Mängel" ab. Außerdem messen wir sie an den besonderen Anforderungen der Spielzeugnorm EN 71-1 für Holzspielzeug für Kinder unter 36 Monaten. Dieser Teil der Norm legt nicht nur eine Mindestgröße der Teile fest, sondern auch, dass sich nach mehrmaligem Einweichen des verleimten Sperrholzes keine kleinen, wiederum verschluckbaren Teile lösen dürfen.
Weiterhin ein Problem bei vielen Produkten ist die hohe Formaldehydabgabe. Außerdem enthält die Mehrheit der Puzzles in der Lackschicht gesetzlich reglementierte oder andere bedenkliche Phthalate.