- Im Test: Schallzahnbürsten und Rotationszahnbürsten. Nur drei Geräte erreichen die Bestnote.
- Der Test zeigt: Akkuleistung und Borstenbeschaffenheit könnten bei einigen elektrischen Zahnbürsten besser sein.
- Auffällig: Eine Zahnbürste verstößt gegen das Produktsicherheitsgesetz. Sie fällt mit "ungenügend" durch.
In Deutschland putzt etwa jeder Zweite mit einer elektrischen Zahnbürste. Gut für die Zähne. Denn: Studien zufolge erzielen elektrische Zahnbürsten eine bessere Reinigungswirkung als Handzahnbürsten. Allerdings nur dann, wenn man genauso lange putzt. Durch die schnellen Schwing- und Rotationsbewegungen, die man per Hand kaum ausführen kann, reinigen die Borsten besonders gründlich.
Schallzahnbürste oder Rotationszahnbürste?
Ob eine elektrische Rotations- oder Schallzahnbürste bessere Ergebnisse erzielt, dazu konnten Studien bislang noch keinen signifikanten Vorteil nachweisen. Bei Schallzahnbürsten vibrieren ausschließlich die Borsten und nicht der gesamte Bürstenkopf.
Wegen der hochfrequenten Bewegungen muss man bei einer Schallzahnbürste weniger Druck erzeugen. Das kann die Zähne und vor allem das Zahnfleisch schonen. Schallzahnbürsten sind in der Regel etwas teurer als rotierend- oszillierende elektrische Zahnbürsten. Diese haben einen Nachteil: Sie sind relativ laut.
Beste elektrische Zahnbürsten: Drei sind Testsieger
Wir haben 15 Rotations- und Schallzahnbürsten überprüfen lassen. Drei Geräte erreichen im Gesamturteil die Bestnote. Die meisten sind Mittelmaß. Eine Zahnbürste rasselt sogar mit "ungenügend" durch den Test. Sie verstößt gegen das Produktsicherheitsgesetz.
Auf dem in China hergestellten Gerät sind der Name und die Adresse einer deutschen Firma aufgedruckt, die jedoch gar nicht der Inverkehrbringer ist. Das Produktsicherheitsgesetz fordert korrekten Namen und Kontaktanschrift auf der Verpackung. Sonst haben Kunden, Händler und Behörden keinen Ansprechpartner, wenn es Fragen zu Bedienung, Sicherheit oder Garantie gibt.
Oral-B, Philips und Co.: Elektrische Zahnbürsten im Test
Professor Martin Jung von der zahnheilkundlichen Abteilung der Uniklinik Gießen hat die elektrischen Zahnbürsten für uns geprüft. Alle Modelle haben für das Putzen geeignete kleine Köpfe mit abgerundeten Kanten. Auch ihre Bürstenfeldprofile eignen sich für effektives Putzen: Bei vielen sind die äußeren und inneren Borstenreihen unterschiedlich hoch (Bi-Level), etliche sind gewellt, manche schräg ausgerichtet – das ist gut.
Schlechter sieht es mit der Beschaffenheit der Borstenenden aus. Der Zahnmediziner begutachtete sie unter dem Rasterelektronenmikroskop und prüfte, ob sie genügend abgerundet sind. Wenn zu viele von ihnen Ecken, Spitzen oder Kanten haben, kann das das Zahnfleisch reizen oder schädigen.
Borsten können das Zahnfleisch reizen
Liegt der Anteil an akzeptablen Borsten bei über 70 Prozent, ist das aus unserer Sicht in Ordnung. Bei sieben elektrischen Zahnbürsten im Test liegt der Anteil an akzeptablen Borsten aber darunter. Das führt zu einer Note Abzug. Immerhin: Weniger als 50 Prozent akzeptable Borsten hat keine der geprüften elektrischen Zahnbürsten.
Bei einigen Borsten gibt es also Nachbesserungsbedarf und auch die Technik einiger elektrischer Zahnbürsten im Test lässt zu wünschen übrig. Die Leistung der Akkus hat Mängel.
Betriebszeiten einiger elektrischer Zahnbürsten zu kurz
Einige Produkte haben nach dem Aufladen eine Betriebszeit von weniger als 100 Minuten. Das ist im Vergleich zu kurz. Andere schaffen weit mehr, teilweise über 300 Minuten.
Zwei Produkte im Test haben zudem keine Ladekontrollleuchte, die anzeigt, wenn der Akku wieder vollgeladen ist. Das ist wenig verbraucherfreundlich.
Akkus entsprechen nicht modernem Technikstand
Fünf elektrische Zahnbürsten sind mit einem Akku auf Basis von Nickel-Metallhydrid (Ni-Mh) ausgestattet. Moderner Stand der Technik sind hochwertige Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion). Sie sind im Vergleich robuster und haben somit eine längere Lebensdauer.
Zudem gibt es bei ihnen keinen Memory-Effekt. Der tritt auf, wenn Nutzer ihre Nickel-Akkus häufiger nur teilweise wieder aufladen. Der Speicher dieser Akkus verliert mit der Zeit seine Power, ganz so, als ob er sich den Ladezustand merkt und sich daran anpasst.
Elektrische Zahnbürsten im Dauerbelastungstest
Den Dauerbelastungstest bestehen alle Produkte tadellos. Für den Test spannten die Laborexperten die Produkte in eine elektrisch betriebene Maschine ein und simulierten eine Nutzung über drei Jahre mit zwei Mal täglich zwei Minuten putzen.
Zahnbürste rutscht aus Hand: Eine sofort kaputt
Bei nassen Fingern kann einem eine Zahnbürste schnell aus der Hand rutschen und auf den Boden fallen. Ärgerlich, wenn sie dann gleich kaputt geht.
Im Praxislabor prüften die Experten, ob die Elektrogeräte Stürzen aus einem Meter Höhe auf einen Fliesenboden aushalten. Das erfreuliche Ergbenis: 14 Geräten bleiben heil. Nur bei einer sind nach dem Sturz Elektronik und Gehäuse defekt.
Schadstoffe als Problem für die Umwelt
In der Kabelummantelung von zwei elektrischen Zahnbürsten wies das beauftragte Labor das giftige Halbmetall Antimon in einem Gehalt nach, den ÖKO-TEST abwertet.
Brom auf der Platine, das auf bromierte Flammschutzmittel hindeutet, fand das Labor in fast zwei Dritteln der Produkte. Flammschutzmittel dienen dazu, die Entzündung brennbarer Materialien, wie Kunststoff, Textilien oder Holz, hinauszuzögern und die Flammenausbreitung zu verlangsamen. Einige dieser Mittel sind schwer abbaubar und reichern sich zum Teil in Lebewesen an. Die Substanzen sind vor allem für die Umwelt ein Problem.
Welche Zahnpasta ist die beste?
Für die Mundpflege gehört neben einer guten Zahnbürste auch die geeignete Zahnpasta. Wir haben 48 Zahnpasten für Erwachsenen getestet: 19 Produkte fielen mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. Kritisiert haben wir unter anderem Inhaltsstoffe wie Titandioxid, das aggressive Tensid Natriumlaurylsulfat und flüssiges Plastik. Ebenfalls unerwünscht: PEG-Verbindungen, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können.
Die gute Nachricht: Insgesamt 18 Zahnpasten schnitten mit Bestnote ab. Mehr dazu lesen Sie hier: Zahnpasta-Test: Immer noch Titandioxid in 13 von 48 Zahncremes
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