Ratgeber: Abstillen und umstellen

Allerlei über den Brei

Fragen und Antworten Kinderernährung | | Kategorie: Kinder und Familie | 05.04.2013

Ratgeber: Abstillen und umstellen

Nach dem vierten Monat können Babys den ersten Brei bekommen. Die Umstellung auf festere Nahrung klappt nicht immer problemlos, aber es gibt einige Tricks, wie man den kleinen Leckermäulern den Umstieg schmackhaft machen kann.

Wann sollten wir anfangen, die Milchmahlzeiten zu ersetzen, nach dem vierten oder sechsten Monat?

Das kommt auf das Kind an. "Wenn es nicht allergiegefährdet ist und nach dem vierten Monat zeigt, dass es etwas anderes als Muttermilch möchte, dann sollten Eltern ihm zusätzlich zu den Milchmahlzeiten Beikost geben", sagt Dr. Annett Hilbig vom Forschungsinstitut für Kinderernährung. Wenn es noch mit Muttermilch zufrieden ist, dann kann es noch weiter, bis zum Ende des sechsten Monats voll gestillt werden.

Wir Eltern sind beide Allergiker. Kann es vorteilhaft sein, wenn unser Kind schon im fünften Lebensmonat Beikost erhält?

Ja, das hat Vorteile und wird so auch empfohlen. Lange Zeit meinte man, langes Stillen und die späte Einführung der Beikost schütze vor Allergien. Doch die sogenannte GINI-Studie (German Infant Nutritional Intervention Study) zeigte, dass damit sogar ein höheres Risiko für die Entwicklung des Kleinkinderekzems verbunden ist. Dies war besonders deutlich zu erkennen, wenn das Kind Milch und Milchprodukte sowie Fisch und Hühnerei erst nach dem ersten Geburtstag erhielt.

Die Ernährungswissenschaftlerinnen Christiane Schäfer und Imke Reese vermuten in ihrem Buch Allergien vorbeugen, dass sich Säuglinge in der Zeit zwischen dem vierten und sechsten Monat besonders gut auf ihre Umwelt einstellen, so auch auf mögliche Allergene aus dem Essen. Sie leiten dies aus der Zöliakieforschung ab, die sich mit der Unverträglichkeit des Glutens in Getreide beschäftigt. Hier lässt sich ein "präventives Zeitfenster" genau in diesem Kindesalter nachweisen. Die frühzeitige Auseinandersetzung mit verschiedenen Lebensmitteln ist aus heutiger Sicht also ein Schutz vor Allergien.

Soll ich sofort komplett abstillen oder nach und nach einzelne Mahlzeiten wegfallen lassen?

Lassen Sie es ruhig angehen. Der Milchfluss lässt sich nicht - oder wenn, dann nur mithilfe von Medikamenten - von einem Tag auf den anderen stoppen, sondern muss langsam zurückgefahren werden. Das macht auch Sinn, weil sich das Baby erst an die festere Beikost gewöhnen muss. Ab dem fünften Lebensmonat wird darum zunächst eine Still- bzw. Flaschenmahlzeit durch eine Breimahlzeit ersetzt. Im sechsten Monat folgt dann die nächste feste Mahlzeit und im siebten die dritte. Als Faustregel gilt, dass mit jedem weiteren Lebensmonat eine Milchmahlzeit wegfällt und eine Breimahlzeit hinzukommt. Gucken Sie aber auch, wie das Baby mit dem neuen Essen klarkommt. "Weile" geht hier über "Eile".

Mit welcher Mahlzeit fange ich am besten an?

Das Forschungsinstitut für Kinderernährung rät, zunächst die Mittagsmilchmahlzeit gegen eine Breimahlzeit auszutauschen. Mittags seien Kinder meist wacher als am Morgen oder am Abend, sodass es mittags mit dem Füttern besser klappt.

Was gebe ich meinem Baby als Erstes zu essen?

Die erste festere Mahlzeit ist ein milder Gemüsebrei. Zunächst erhält das Bab...