Aktualisiert am 20.09.2013 | Spielsand wird in der Regel in Sand- und Kieswerken abgebaut, gesiebt und gereinigt. Sand und Kies sind Rohstoffe, die in Deutschland reichlich vorhanden sind. Baugewerbe und Industrie lassen sich meistens von einem Kieswerk in der unmittelbaren Umgebung beliefern.
Bei den speziell für private Sandkisten als Spielsand angepriesenen Portionen zu 10 bis 25 Kilogramm sieht das etwas anders aus. Hier geht es nicht nur um den Rohstoff, sondern die Anbieter betreiben auch Aufwand für eine ansprechende Verpackung und verlangen einen höheren Preis vom Verbraucher.
Spielsand im Test: Wie steht es um die Qualität?
Eine verbindliche Definition, welcher Sand als Spielsand bezeichnet werden darf, gibt es dabei nicht. Eine Norm für Spielplätze empfiehlt lediglich, dass der Sand Körner in der Größe bis zwei Millimeter sowie bindige Bestandteile enthalten soll. Wenn ein Anbieter seinen Sand erst einmal als Kinderspielsand bewirbt, gelten die gesetzlichen Vorgaben für Spielzeug.
Weil bei Kleinkindern auch mal das ein oder andere Sandtörtchen in den Mund wandert, ist selbstverständlich, dass Spielsand frei von Schmutz und Schadstoffen sein sollte. Wichtig ist, zu bedenken, dass der anfangs saubere Sand schnell "verseucht" werden kann, wenn etwa Katzen aus der Nachbarschaft die Sandkiste als Klo nutzen.
Wir wollten wissen, wie es um die Qualität von unbenutztem, neu gekauften Spielsand bestellt ist und haben zehn Produkte ins Labor geschickt, darunter auch ein Sand direkt aus dem Kieswerk und einer aus dem Baustoffhandel.
Spielsand im Test: Das Fazit
Das Testergebnis: In puncto Schadstoffe gibt es nichts zu bemängeln. Alle Produkte bestehen überwiegend aus Körnern in der empfohlenen Größe bis zwei Millimeter - darunter immer kleine Anteile feiner Körner im tonigen und schluffigen Größenbereich, die für die Bindigkeit des Sandes beim "Backen" zuständig sind.
Wenn es so nur in der Sandkiste bleiben könnte ... Alle Spielsandsorten zeigten sich frei von Fremdteilen wie Glasscherben oder Plastikstücken. Auch Pflanzenreste oder andere potenziell müffelnde organische Bestandteile waren kein Problem.
Mit Zitrusduft gegen Katzen?
Ein Spielsand im Test soll die Tiere dazu bewegen, einen Bogen um die Sandkiste zu machen. Wir haben beim Hersteller angefragt, wie das funktionieren soll. Der Sand werde mit "natürlichen Zitronenaromen" beduftet, deren Menge sich nur auf 0,017 Massenprozent belaufe. Die genaue Zusammensetzung will der Hersteller "aus Gründen der Geheimhaltung" nicht nennen.
Nach dem ÖKO-TEST-Laborergebnis ist der Sand zumindest frei von bekannten allergenen Duftstoffen. Auf Experimente mit Hunden und Katzen haben wir verzichtet. Die beste Methode bleibt, den Sandkasten abzudecken, solange er nicht benutzt wird.
Diesen Test haben wir bereits im ÖKO-TEST Magazin 4/2021 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für den Ratgeber Kleinkinder 15:2013 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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