Dazu gehören ein paar Klassiker: Jeans und eine weiße Bluse für den legeren Look, das kleine Schwarze, wenn es abends ins Theater geht, der Hosenanzug zum Betriebsausflug und eine Strickjacke für den kühlen Abend nach dem Sommerfest. Wir haben uns ein paar Modeklassiker vorgenommen, mit denen Sie nichts falsch machen können und für jede Gelegenheit gut ausstaffiert sind.
Basics für Damen – Inhaltsverzeichnis
- Jeans
- Trenchcoat
- Etuikleid
- Bleistiftrock
- Weiße Bluse
- Hosenanzug
- Marlene-Hose
- Blazer
- Barbour-Jacke
- Strickjacke
- Schwarze Pumps
- Kelly-Bag
- Turnschuhe & Sneaker
Mode-Basics: Die Jeans
Sie hängt in jedem Kleiderschrank und passt zu fast allen Gelegenheiten: Die Jeans ist wahrscheinlich die beliebteste Hose der Welt. Es gibt sie in unzähligen Formen und Farbschattierungen. Hochgekrempelt und mit High Heels kombiniert wird sie partytauglich. Mit Blazer und dunkler Färbung ist sie der adäquate Dresscode zum Businesslunch. Es ist eben ein ganz besonderer Stoff, aus dem die Jeans geschneidert werden: Denim. Blau sind seine Kettfäden, ungefärbt hell hingegen seine Schussfäden. Dadurch ergibt sich das abwechslungsreiche Muster, das keine Hose wie die andere wirken lässt und immer wieder anders auswäscht. Jede Jeans, die über längere Zeit getragen wird, entwickelt sich so zu einem Unikat. Vielleicht ist das der Grund, weshalb sich die Menschen weltweit nicht an dem blauen Stoff sattsehen.
Erfunden hat sie vor 140 Jahren, im Mai 1873, der Kaufmann Levi Strauss zusammen mit einem Schneider aus Reno. Von Strauss, der in San Francisco ein Textilgeschäft betrieb, stammte das Geld, vom Schneider Jacob Davis die Idee, die Taschen mit Nieten zu verstärken. Auf diese Weise taugten die Taschen der stabilen Baumwollhosen auch für Goldgräbereinsätze.
Beliebt ist das blaue Wunder bis heute, nicht nur weil eine gut sitzende enge Jeans einen sexy Hintern formt. Sondern auch, weil noch die teuerste Designerjeans einen Hauch von Freiheit und Abenteuer versprüht. Marlon Brando und James Dean machten die Blue Jeans im 20. Jahrhundert zur Rebellenkluft. Die 68er-Protestgeneration trug sie sowohl auf der Straße als auch auf der WG-Matratze. Selbst der Osten blieb keine jeansfreie Zone. Mitte der 70er-Jahre begann in der DDR die sozialistische Jeansproduktion. Einige Jahre zuvor waren Jugendliche noch von der Schule geflogen, wenn sie eine anhatten. Im 21. Jahrhundert schockt die Denimhose keinen mehr. Von der knallengen Röhre bis zu den Baggy Pants im XXL-Format ist alles möglich. Für viele ist eine Jeans nur echt, wenn sie kräftig blau mit Indigo gefärbt ist.
Die wahre Kreativleistung bei der Herstellung modischer Jeans ist nicht das Färben oder Nähen, sondern das Waschen. Dabei geht es den Hosen ganz schön ans Material – mit Steinen, Chlor oder Sand. Legendär die moonwashed Jeans der 80er-Jahre, an die wir uns heute mit Gruseln erinnern. Chlorgetränkte Bimssteine sorgten für scharfe Weiß-Blau-Kontraste im Stoff (auch als acidwashed Jeans bekannt). Farbe lassen auch bleached Jeans – früher mithilfe von Chlor, heute dagegen sorgt aus ökologischen Gründen Glucose für den ausgeblichenen Look. Die klassische stonewashed Jeans wird mit Bimssteinen gewaschen, dadurch wird der Stoff heller und weich. Noch weicher werden Jeans durch das Sandwash-Verfahren – dafür sorgen Waschgänge mit Sand oder besonders kleinen, ganz runden Bimssteinen. Sehen neue Jeans an Taschen, Knien und Oberschenkeln abgenutzt aus, sind sie "usedwashed": Dafür werden sie mit Kaliumpermanganat besprüht oder sandgestrahlt. Rundum gealtert und abgetragen sind Jeans im Vintage- Look. Um den Effekt zu erreichen, wird der Stoff gebürstet, gewaschen und gebleicht. Eine weitere Alternative ist die Sandstrahltechnik – für die Arbeiter ist sie allerdings eine gefährliche Methode, mit oft tödlichen Folgen, denn das Sandstrahlverfahren zerstört ihre Lungen. Bewusst zerrissen, zerschnitten und durchlöchert werden Jeans für den destroyed Look. Das sieht dann aus, als wäre man jahrelang mit seinem Lieblingsstück durch die Weltgeschichte getrampt.
Der Mythos Jeans funktioniert übrigens als Kitt zwischen den sozialen Schichten und verbindet Jung und Alt. Oder kennen Sie jemanden, der keine hat?
Damen-Basics: Der Trenchcoat
Sie passen zu Kleidern und Röcken genauso gut wie zu Jeans oder Stoffhosen: Trenchcoats sind lässige Begleiter für Männer und Frauen. Vor 100 Jahren hätte allerdings niemand gedacht, dass sie tatsächlich so lange in Mode bleiben werden, denn die Mäntel wurden im Ersten Weltkrieg populär – das englische Wort "trench" bedeutet Schützengraben. Das wetterbeständige Gewebe Garbadine hatte der englische Designer Burberry bereits um 1870 erfunden. Aus ihm ließ sich für damalige Verhältnisse wunderbare Outdoorkleidung fertigen. Während des Ersten Weltkrieges wurden speziell ausgerüstete Burberry- Mäntel aus diesem Material hergestellt, unter anderem mit den klassischen Ringen, um Granaten und Schwerter befestigen zu können. Nach dem Krieg fand der Trenchcoat mit seinem legeren Schnitt seinen Weg in die zivile Mode. Bis heute bietet Burberry den Klassiker an, in mittlerweile 60 verschiedenen Designs. Es gibt lange seidene, kurze aus Baumwolle und Seide oder mittellange aus Gabardine mit Ärmeln aus Pythonleder. Manche haben einen weiten Ausschnitt und lassen tief ins Dekolleté blicken. Andere Modelle sind aus englischer Spitze auf alten Maschinen gefertigt und mit handgenähten Schmucksteinen verziert. Sie kosten zwischen 500 bis 5.000 Euro.
So viel muss man natürlich nicht ausgeben. Das passende Stück aus 65 Prozent Polyester und 35 Prozent Baumwolle gibt es bei H&M schon für 39,95 Euro. Dieser taillierte Trenchcoat ist mit Schulterriegeln, Seitentaschen und einem Gürtel versehen. Geht auch. Eigentlich hat jede Modemarke so einen lässigen Mantel im Sortiment. Bei Zara ist er maulwurfsgrau und aus 100 Prozent Lyocell. Diese umweltverträglich hergestellte Viskosefaser wird aus Cellulose gewonnen und ist zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Der Stoff ist atmungsaktiv, saugfähig und angenehm zu tragen. Er hat einen seidenartigen Charakter. Von Mango gibt es ein beiges Modell mit schwarzen Kontrastborten, Schulterklappen und Riegeln an den Ärmelenden. Andere Hersteller hauchen den meist sandfarbenen Mänteln kräftig Farbe ein.
Egal ob pink, rot, blau, grün, weiß oder schwarz: Trenchcoats mit Knöpfen und Gürtel in den verschiedensten Designs sehen immer lässig aus. Dennoch verströmen sie mit ihrem spitzen Kragen und den meist großen Knöpfen, gerne doppelreihig, einen förmlichen, an eine Uniform erinnernden Charakter. Der Gürtel wird entweder locker geknotet oder mit einer Metall- oder Holzschnalle geschlossen. Manche Modelle sind mit Nieten oder Reißverschlüssen verziert. Etwas eleganter wirken Mäntel, die unterhalb der Körpermitte extra weit ausgestellt sind.
Auch die Jahreszeiten sind ihm relativ schnuppe: Gefüttert hält er im Winter warm, aus Viskose oder dünner Baumwolle schützt er im Frühjahr, Sommer und Herbst vor Windböen und leichtem Nieselregen. Wer einen Trenchcoat überzieht, ist im Grund immer gut geschützt und wirkt dennoch lässig-cool.
Basics für Damen: Das Etuikleid
Es ist oft schmal geschnitten, hat meist einen runden Ausschnitt und reicht in etwa bis zum Knie: Das schlichte Etuikleid kommt ganz ohne oder mit kurzen Ärmeln aus. Audrey Hepburn, Edith Piaf und Jacqueline Kennedy haben es in den 50er- und 60er-Jahren mit Stolz und langen Handschuhen getragen. Auch Perlenketten passen gut zu dem eleganten, zeitlosen Klassiker, der durch Accessoires wie Tücher oder Schmuck immer mal anders aussieht.
Coco Chanel hatte den schnörkellosen Einteiler 1926 erstmals präsentiert und gleich mehrere Tabus gebrochen: Viel zu kurz und schlicht schwarz sorgte es zunächst für leichte Empörung. Schwarz war zu dieser Zeit nur Trauerkleidung, aber kein schickes Kleid, das Frauen zu anderen Anlässen tragen sollten. Das änderte sich bald, denn in Hollywood stieg das kleine Schwarze zu einem beliebten Kleidungsstück für die Filmdiven der Schwarz-Weiß-Produktionen auf. Marylin Monroe und Brigitte Bardot trugen es in der Neckholder-Variante. In dem Streifen Frühstück bei Tiffany hat es Designer Hubert de Givenchy der Hauptfigur Holly Golightly mit einem ausgeprägten Chic wie auf den Leib geschneidert. Dieses besondere kleine Schwarze ist dann auch das teuerste Kleid der Welt geworden: Im Auktionshaus Christie’s wurde es von einem unbekannten Bieter für 600.000 Euro ersteigert.
Bis heute garantiert das Etuikleid einen stilvollen Auftritt. Es sieht verführerisch aus, verströmt eine sinnliche Stimmung und bleibt dennoch ein Kleidungsstück, in dem frau seriös und angezogen aussieht. Accessoires und kleine Änderungen machen es extrem wandlungsfähig: Es kann luxuriös und lässig sein, streng und schlicht, klassisch, aber auch modern. Die amerikanische First Lady Michelle Obama kombiniert das Kleid gerne mit kurzen Strick- oder Kastenjacken in leuchtenden Farben wie Gelb oder Lila. Das Dekolleté kann U-Boot-förmig, spitz oder oval sein. Es passt mit flachen Schuhen ins Büro, mit High Heels aber genauso gut zu festlichen Anlässen als Cocktailkleid.
Mittlerweile gibt es raffinierte Designvarianten: ein Rückenausschnitt etwa oder ein spitzer Kragen. Der Stoff, aus dem die Etuikleider sind, kann Baumwolle, Leinen, Seide oder Leder sein. Manche sind im unteren Teil etwas länger und spitz zulaufend, das wirkt eher streng, andere sind schwungvoll geschnitten und kommen lässiger daher. Immer wieder gab es Versuche, das kleine Schwarze weiß oder grau werden zu lassen. Aber im Grunde hat sich das Original nicht wirklich verdrängen lassen. Es steht nach wie vor auf einem Spitzenplatz der klassischen Allround-Kleidungsstücke und kommt einfach nicht aus der Mode.
Basics für Damen: Der Bleistiftrock
Er legt sich eng um die Taille und hat meist einen geraden Schnitt. Am Saum läuft er etwas spitz zu und umschmeichelt die Knie: der Bleistiftrock. Seinen Namen hat er durch die lange, schmale Form, so wie ein Bleistift eben. Es gibt ihn einzeln oder zusammen mit einer Jacke als Kostüm. Durch den engen Schnitt wird ein Ausfallschritt nahezu unmöglich. Auch auf eine Leiter zu steigen oder Rad zu fahren könnte etwas schwierig werden. Deshalb verpassen ihm viele Designer hinten oder an der Seite einen Schlitz.
Das Praktische an dem Rock: Er lässt sich wunderbar kombinieren. Mit Bluse und Pumps ist er businesstauglich, mit T-Shirt, Jeansjacke und Turnschuhen ein prima Freizeitoutfit. Selbst Stiefeletten und eine Lederjacke sehen gut dazu aus. Diese Röcke passen zu jeder Jahreszeit und zu fast allen Anlässen. Die klassische, knielange Variante kaschiert kräftige Oberschenkel, ein hoher Bund verlängert optisch die Beine und setzt die weiblichen Rundungen erst so richtig in Szene. Da macht es auch kaum etwas aus, dass sich mit ihm eher tippeln als laufen lässt. Hauptsache, er macht eine gute Figur!
Der französische Modedesigner Paul Poiret soll die Schlauchform übrigens bereits 1911 erschaffen haben. Selbst die Coca-Cola-Flasche, die kurze Zeit später auf den Markt kam, soll ihre Form von den Stiftröcken haben. Ein großer Fan war in den 50er-Jahren Christian Dior. Er erschuf mit der H-Linie eine neuartige Silhouette: schmale Schultern, eine noch schmälere Taille und dazu den engen Bleistiftrock, der in seiner Version kürzer war als sein Vorgänger.
Mode-Basics: Die weiße Bluse
Egal ob lang-, kurz- oder dreiviertelärmelig – eine weiße Bluse an sich ist schon wandlungsfähig und gehört zu den absoluten Basics. Sie kann fast alles sein: elegant, lässig, frech und sexy. Obwohl sie meist etwas unschuldig daher kommt, verpasst sie dem strengen Businesslook dennoch einen femininen Touch. Aufgeknöpft und mit einer peppigen Kette taugt sie ebenso gut für den Treff mit Kollegen und Freunden nach Feierabend. Sie sieht toll aus zu einem Rock, genauso gut zu Jeans und geradezu ideal unter einem Blazer.
Rüschen, ein Wasserfallausschnitt oder Schleifenmanschetten wirken eher weiblich-verspielt und romantisch, ein steifer, gerader Kragen und markante Manschetten androgyn und unnahbar. Farbig abgesetzte Kragen sind ein dezenter Hingucker. Ein längeres Modell lässt sich gut obendrüber tragen und mit einem feschen Gürtel mit Schnallen verzieren. Auch eine Strickjacke sieht zu ihr gut aus. Diese Kombination kommt dann eher gemütlich daher. Als weit fallendes Herrenhemd zu Jeans versprüht sie einen lockeren, sportlichen Charme. In Wickeloptik betont sie verführerisch das Dekolleté.
Sogar den eher spießigen Pullunder peppt eine weiße Bluse ordentlich auf. Ebenso einen einfarbigen Pullover, den sie erst so richtig zur Geltung bringt. Eine bunte Kette oder mal eine Krawatte dazu wirken ausgefallen. Enge, schwarze oder auch weite, gerade geschnittene Hosen im Marlene-Stil verbindet die weiße Bluse zu einem eher maskulinen Ensemble. Dazu passen ein klassischer Hut und unbedingt Schuhe mit einem hohen Absatz.
Lange, schwarze Lederhandschuhe verleihen dem eher unschuldigen Image der weißen Bluse eine extravagante Note. Starke Farben wie etwa ein roter Rock oder eine grasgrüne Hose sind ein knalliger Gegensatz. Transparenter Stoff macht sie verwegen. Mit verschiedenfarbigen Tops darunter lässt sie sich gut kombinieren und setzt passende Akzente. Diese Liste ließe sich noch endlos lange weiterführen: Eine weiße Bluse ist eben ein echtes Kombinationstalent
Damenmode-Basics: Der Hosenanzug
Mit einem Hosenanzug sind Frauen immer gut angezogen, langes Überlegen vorm Kleiderschrank entfällt. Die unifarbenen Hosenanzüge wirken edel, simpel und selbstbewusst. Allerdings muss, ähnlich wie bei einem Kostüm, das Oberteil nicht unbedingt Ton in Ton zum Unterteil passen: Das Ensemble aus Jacke und Hose ist ja bereits vom Schnitt her aufeinander abgestimmt. Prominenteste Vertreterin dieser zweckmäßigen Kleidung ist Angela Merkel. Sie lässt sich von der Hamburger Designerin Bettina Schönbach das Duo in allen erdenklichen Farben auf den Leib schneidern. Bereits Marlene Dietrich hat in den 30er-Jahren eine weite Hose mit einer Smokingjacke kombiniert.
Der Zweiteiler ist das ideale Businessoutfit, macht aber auch bei Abendveranstaltungen was her. Dann sorgen Spitzeneinsätze an den Schultern, ärmellose Oberteile oder ein breiter Taillengürtel für eine trendige, festliche Note. Hohe Schuhe passen ebenso gut dazu wie flache. Das burschikose Image geht je nach Stoff schnell verloren. Seidenanzüge beispielsweise lassen sich mit einer Bluse, einem Glitzertop oder einer Korsage kombinieren. Mit einem T-Shirt wirkt der Hosenanzug leger, mit einem Rollkragenpullover streng. Opulenter oder glitzernder Schmuck kommt unter einer weit ausgeschnittenen Jacke optimal zur Geltung. Auch ein Seidentuch setzt farbliche Akzente.
Die Hosen sind entweder extra weit oder werden zum Knöchel hin sehr schmal. Der Bund ist meist hoch geschnitten und verlängert so optisch die Beine. Taillierte Jacken sehen feminin aus und wirken weniger streng. Je nach Figur und Geschmack kann der Blazer kürzer oder länger sein. Kräftige Frauen können mit einer längeren Jacke den Po und breite Hüften kaschieren, für kleinere schmale Frauen eignen sich kurze Jacken. In Schwarz, Blau, Grau oder mit Nadelstreifen wirkt der Anzug eher seriös und androgyn, helle Stoffe wie Rosa, Weiß oder Rot dagegen machen eher einen verspielten und femininen Eindruck. Klassisch für Herbst und Winter sind Tweedstoffe oder Wollmischungen, zum Sommer passen Leinen- und leichte Baumwollstoffe.
Bekleidungs-Basics: Die Marlene-Hose
Ihr Schnitt ist gerade, der Bund hoch geschnitten und eng in der Taille. An den Beinen aber fließt der Stoff weich und weit herab. Die Marlene-Hose löste in den 30er Jahren einen Skandal aus, denn bis dahin hatten die Frauen gefälligst Rock zu tragen und nichts anderes. Das änderte sich radikal. Mit der Marlene-Hose entledigten sich die Frauen damals von konventionellen Kleidungsvorschriften und emanzipierten sich sozusagen modisch.
Ihren Namen hat diese abgewandelte Anzughose von der Schauspielerin Marlene Dietrich, die sie in dem Film Marokko prominent als neues Kleidungsstück für die Frau vorführte. Heute ist sie aus den Kleiderschränken nicht mehr wegzudenken und eignet sich durch ihren eleganten Schnitt für glamouröse Auftritte genauso wie fürs Büro. Ihr meist weicher, leichter Wollstoff zaubert eine fließende Silhouette. Hohe Schuhe, das können Absätze oder Plateaus sein, gehören zur Marlene-Hose unbedingt dazu: Nur mit ihnen entsteht der androgyne Look, der in den 20erund 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts besonders in der Künstlerszene und in kreativen Kreisen tonangebend war. Und: Die Hose muss immer bis zum Boden reichen, egal wie hoch die Absätze sind.
Mittlerweile gibt es die Marlene-Hose auch in Seide, Baumwolle, Jeans, Leinen oder Tweed. Auch die Farben variieren von Uni, Dunkelmarine, Nadelstreifenoptik bis hin zu allen erdenklichen Tönen. Oberteile zur Marlene-Hose sollten figurbetont eng anliegend sitzen und eher kurz geschnitten sein. Eine weiße Bluse und ein kurzer Blazer oder Mantel ergeben eine optimale Kombination fürs Büro. T-Shirts, Tops und leichte, feinmaschige Strickjacken machen sie absolut freizeittauglich. Gürtel sollten eher schmal sein. Schmuck dagegen ruhig mal wuchtig und üppig. Das betont die feminine, elegante Seite dieses Looks, eine Weste dagegen eher die maskuline.
In den 70er-Jahren brachte Diane Keaton diese Hose nochmals groß heraus, als sie sie in dem Woody- Allen-Streifen Der Stadtneurotiker trug und damit selbstbewusstes, stilsicheres Auftreten demonstrierte. Die Marlene-Hose hat einen unglaublichen Vorteil: Sie sieht an schmalen Frauen genauso gut aus wie an üppigen. Ihre taillierte Form mit dem weiten Beinschnitt schmeichelt fast jeder Figur. Besonders auffallend sind Modelle mit einer der Zierde dienenden Knopfleiste an den Hüften, die dem Beinkleid einen Vintage-Look verleiht. Trotzdem ist und bleibt die Marlene-Hose eine zeitlose Klassikerin.
Fashion-Basics: Der Blazer
Mit ihm ist jeder und jede in Sekundenschnelle stilvoll angezogen. Selbst schlichte T-Shirts und abgewetzte Jeans bekommen mit einem Blazer ein edles Update. Als sportlich-elegantes Gegenstück zur akkuraten Anzugsjacke kam die schicke Allroundjacke im 19. Jahrhundert in englischen Ruder- und Tennisclubs ins Spiel und war danach aus der Modebranche nicht mehr wegzudenken.
Natürlich veränderte sie sich mit der Zeit. In den 1980er- Jahren hatten Blazer beispielsweise dicke Schulterpolster und gekrempelte Ärmel. In manchen Jahrzehnten trugen sie doppelreihige Knopfleisten, in anderen gar keine. Mal haben sie einen Knopf, mal mehrere, dann wieder auffallende Reißverschlüsse oder versteckte Häkchen. Wie andere Modeklassiker auch ist der Blazer ein Multitalent, das mit Jeans lässig, zum Rock elegant und als Kombiteil zur Bundfaltenhose seriös und bürotauglich aussieht. Material und Design machen aus ihm das entsprechend passende Kleidungsstück. Es gibt Modelle aus Schurwolle, Kaschmir oder Leinen, Seide und Leder. Solche mit Revers, Steh- oder Schalkragen oder ganz ohne, mit Taschen, Nieten oder Spitze.
So vielfältig wie seine Form (es gibt sogar welche mit Blumen im Kimono- Stil) und Farben (ja, auch Silber und Gold) ist auch der Preis. Die günstigsten kosten 19,99 Euro, teure gerne auch mal ein paar Hundert Euro bis zu 6.700 Euro für eine taillierte Tweedjacke mit Reißverschluss und Stehkragen von – natürlich – Chanel. Das erste legendäre kragenlose Modell mit Ripsbandborten und vier Taschen entwarf 1954 die Pariser Modedesignerin Coco Chanel. Der Chefdesigner der Marke, Karl Lagerfeld, hat diesen Klassiker in drei Jahrzehnten immer wieder neu interpretiert, das Schnittmuster aber nie groß verändert. Er variierte die Stoffe und ließ sie mit Perlen und von Hand gravierten Knöpfen verzieren, mit ausgefransten Säumen, edlen Bouclés oder sogar mit Löchern schneidern. Die Seide im Innenfutter hat immer exakt die gleiche Farbe wie der Außenstoff und trägt das Chanel-Logo, das doppelte C.
Über die berühmte Jacke gab es 2012 und 2013 sogar eine eigene Wanderausstellung zum Chanel-Bildband mit über 100 Fotografien. The Little Black Jacket tourte unter anderem nach New York, Tokio und Berlin.
Basics für Damen: Die Barbour-Jacke
Diese Jacke ist weniger ein Hingucker, dafür aber ungemein praktisch. Böse Zungen behaupten, sie sei früher eine robuste Wachstischdecke gewesen. Trotzdem ist die aus England stammende, meist jägergrüne Barbour-Jacke ein Kultklassiker, den das Familienunternehmen bis heute in fünfter Generation in der firmeneigenen Produktionsstätte in England herstellt.
Ihren Siegeszug begann sie vor über 100 Jahren auf dem Land als schlichte Arbeitskutte, die kurze Zeit später in dem rauen Inselklima auch vom britischen Landadel getragen wurde. In ihrer Urform hat sie der Schotte John Barbour Ende des 19. Jahrhunderts entworfen. Sie besteht aus gewachster Baumwolle, die wetter- und dornenfest und vor allem langlebig ist. Praktisch ist der Zwei-Wege-Reißverschluss. Innen lässt sich ein wärmendes Fell einknöpfen oder eine Steppweste mit einem zweiten Reißverschluss fixieren. Sie wurde früher von britischen Reitern und Jägern getragen, die ihre Beute in der eigens dafür vorgesehenen Rückentasche transportierten, die beidseitig mit einem Reißverschluss geöffnet werden kann. Vorne hat sie geräumige Taschen plus etwas darüber zwei seitliche Einschubtaschen mit einem weichen, wärmenden Futter für die Hände.
Im Grunde ist sie das ökologische, zeitlose Modell, das die Designer der modernen Outdoordoppeljacke maßgeblich inspiriert hat. Sie ist wasserabweisend und trotzdem atmungsaktiv. So richtig in Mode gekommen ist sie aber erst in den 1980er-Jahren, als Margaret Barbour drei Jacken entwarf, die bis heute echte Modeklassiker geblieben sind: die Bedale-, die Beaufort- und die Border-Jacke. Selbst die britische Königsfamilie trägt sie zu Jagdausflügen und Kricketspielen. Auch Fischer und Forstmitarbeiter schätzen sie weiterhin. Junge Leute sind von dem coolen Country- Look begeistert, seit bekannte Musiker damit gesehen wurden. Heute trägt nicht nur die Queen eine Barbourjacke, sondern auch der Banker eine über seinem Nadelstreifenanzug und seine Kollegin eine zu Jeans oder Kostüm.
Damen-Basics: Die Strickjacke
Es gibt sie in allen möglichen Längen, Materialmischungen, Farben und Formen: Eine Strickjacke hängt höchstwahrscheinlich in jedem Kleiderschrank. Und das aus gutem Grund, denn sie passt eigentlich zu jedem Outfit. Sie fühlt sich wohl zu Jeans, über einem Rock oder Kleid und macht auch zu schicken Hosen eine gute Figur. Zu Blusen passen sie genauso gut wie zu T-Shirts. Eine besonders klassische Kombination ist das Twinset mit Pulli und Jacke aus gleichem Material und Farbe. Für ihren Preis gibt es eine ähnliche Bandbreite: Bei H&M kosten sie 19,95 Euro, von Esprit oder Diesel 60 bis 130 Euro, von Gucci gibt es Jacken aus Kaschmirwolle, für die um 800 Euro verlangt werden.
Grob gestrickt mit Mustern wirkt sie eher etwas lockerer, fein und unifarben dafür elegant. Anschmiegsam und kuschelweich wird sie mit Mohair, Kaschmir oder Alpaka. Am häufigsten werden Strickjacken aber aus Wolle und Baumwolle gefertigt. Es gibt offene ganz ohne Verschlüsse, solche mit Knöpfen, Reißverschluss, Häkchen oder Gürtel. Manche haben aufgesetzte Taschen, andere Kapuzen oder eine Stola. Je nach Design und Modell taugt die Strickjacke für den gemütlichen Fernsehabend genauso wie für die Theaterpremiere.
Mode-Basics: Die schwarzen Pumps
Schwarze Pumps gehen immer. Sie geben dem Outfit den letzten Schliff und verleihen selbst männlich wirkenden Hosenanzügen oder weiten Jeans eine weibliche Note. Pumps haben immer einen Absatz und harmonieren mit allen Farben und Stilen. Egal ob Röhrenjeans und Ringelshirt oder Kostüm mit weißer Bluse – schwarze Pumps passen dazu. Schlichte, einfarbige Glattlederpumps wirken edel. Modelle aus Wildleder oder solche mit Lochmuster, Schnallen oder
Schleifen über der Spitze kommen verspielt daher. Strasssteinchen, Nieten oder Riemchen an den Fesseln geben den Pumps einen erotischen Touch. Stretchstreifen über dem Spann verleihen bei besonders hohen Schuhen einen besseren Halt. Das klappt auch mit einem T-Steg, der an Tanzschuhe erinnert. Er lässt schwarze High Heels flott aussehen. Eine Blütenapplikation oder goldfarbene Metallaufsätze an der runden Schuhspitze sind definitiv ein Blickfang.
Manche haben vorne eine bis zu drei Zentimeter dicke Plateausohle, die den Pumps Lauffreundlichkeit bescheinigt, andere eine profilierte Laufsohle aus Gummi, die sie wettertauglich macht.
Auf Pfennigabsätzen muss das Gehen erst einmal geübt werden, ein breiter Blockabsatz hingegen ist sportlich elegant. In Trichterform lassen sie sich bequem gehen, in extrem hohen Keilabsätzen mit zehn Zentimetern oder mehr eher weniger. Sehr futuristisch hingegen sind die schwarzen Mayra 34 Pumps von Tiggers (für 159,90 Euro). Die Spitze des kantig vernähten Vorderblattes schaut frech in die Höhe. Ein Eyecatcher ist der für die Marke typisch gedrehte Korkenzieherabsatz. Die elastische Gummisohle wirkt bequem.
So unterschiedlich schwarze Pumps auch sein können, eines haben alle gemeinsam: Sie verlängern optisch die Beine und sehen per se unwiderstehlich aus.
Nicht in jedem Kleiderschrank: Der Kelly-Bag
Die kleine, feste, etwas trapezförmige Kelly-Bag mit der metallenen Schließe des französischen Herstellers Hermès bekam ihren Namen 1956, als Grace Kelly begann, diese Taschenform zu tragen. Um den Namen Kelly-Bag vor Nachahmern zu schützen, hat Hermès sogar einen Prozess angestrengt. Sie wird seit 1935 in rund 24 Stunden von einem Täschner handgenäht und bis heute in vielen verschiedenen Lederarten, Materialien und mit nur marginalen Designveränderungen produziert.
Es gibt die klassische Kelly-Bag in fünf Größen. Hermès hatte sie damals als kleine Schwester ihres Reisegepäcks hergestellt, denn die französische Luxusmarke hatte sich damals noch auf Sättel, Satteltaschen und Gepäckstücke spezialisiert. John Dumas hat sie entworfen und ihr eine trapezförmige Form verpasst. Die Nähte sind so zusammengefügt, dass sie nach außen hin überstehen und eine gerade, streng wirkende Kante ergeben. Bei anderen Modellen sind die Nähte komplett nach innen verlegt. Der kurze, bogenförmige Henkel hängt an Metallringen, die über eine Schlaufe mit dem Überschlag der Tasche vernäht werden. Zu jeder Tasche gehört ein Minischloss. Der Schlüssel dazu steckt in einem Extraetui, das sogar einen eigenen Namen hat: Clochette, französisch für Glöckchen. Es hängt an einem Lederriemchen und kann um den Henkel geschlungen werden.
Aus dem gleichen Haus kommt die nach der Schauspielerin Jane Birkin benannte Birkin-Bag, eine etwas weichere, größere Version der Kelly-Bag. Anders als sie besitzt die Birkin-Bag zwei Henkel, die an den Seiten herausragen. Insgesamt wirkt diese Tasche etwas weicher und weniger streng als ihre ältere Schwester. Für beide Taschenmodelle gibt es bei Hermès lange Wartelisten und je nach Modell und Material nach oben offene Preisskalen. In Auktionen kann man gebrauchte Modelle ersteigern, aber auch hier werden stolze Preise ab 2.000 Euro verlangt.
Aber vielleicht muss es ja nicht unbedingt Hermès sein: Andere Taschenhersteller haben die schlichte Form der Kelly-Bag übernommen. Der Überschlag und die kurzen Henkel sind mittlerweile zu einem klassischen Design für Handtaschen geworden.
Moderne Damen-Basics: Turnschuhe & Sneaker
Es gab Zeiten, da haben Türsteher in Diskotheken nur müde gelächelt und abgewunken, wenn sie bei den Einlass Begehrenden am Ende der Beine Turnschuhe gesehen haben. Heute dagegen gehören bequeme Sportschuhe modisch zu den Klassikern, die auch in angesagten Klubs akzeptiert werden. Sie stehen heutzutage bei Kindern genauso wie bei den Großeltern im Schuhschrank.
Die Leisetreter haben sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts vom klassischen Turnschuh zum alltäglichen Allrounder gemausert. Klar, dass das Angebot in dieser Zeit sehr viel breiter geworden ist: Neben den reinen Sportschuhen, von denen für jede Disziplin inzwischen eigene Modelle verkauft werden, gibt es noch Sneaker und Wedges. Als Sneaker werden im Grunde alle Schuhe bezeichnet, die eine Kautschuk- oder Gummisohle haben. Das Obermaterial kann ganz unterschiedlich aus Leinen, Lack, Leder oder Kunststoff sein. Wedges Sneaker sind sportlich designte Keilstiefeletten mit integriertem Absatz, von denen es verschiedenste ausgefallene Modelle gibt. Schauspieler und ganz normale Leute tragen sie zu Jeans, Shorts oder Röcken. Sie sind alltagstauglich und trotzdem trendy. Sie sehen mit dem Absatz sportlich-schick aus und sind durch die Keilform trotzdem bequem, fast wie ein Turnschuh eben.
Der Sneaker wurde erstmals 1875 erwähnt. Dieser Segeltuchschuh mit Gummisohle hat seinen Namen von einem Krocketschuh, der in den USA getragen wurde und seit Mitte des 19. Jahrhunderts auch in England beliebt war.
"To sneak" bedeutet schleichen und charakterisiert, wie geräuschlos diese Schuhe sind. Um die Jahrhundertwende haben sie vor allem Kinder getragen. 1917 tauchten dann die Keds auf dem amerikanischen Markt auf – leichte, günstige Turnschuhe. Im selben Jahr produzierte die Firma Converse den All Star, einen knöchelhohen Basketballschuh. Der Sportler und Basketballspieler Chuck Taylor trug ihn und die Schuhe ab 1923 seinen Namen. Chucks heißen sie seitdem. In den 20er-Jahren brach dann eine breite Sportbegeisterung aus, die dazu führte, dass der Sneaker auch bei Erwachsenen beliebt wurde. Etwa in dieser Zeit entwickelten die Brüder Dassler ihre ersten Turnschuhe. Einer von beiden, Adolf "Adi" Dassler, gründete im Sommer 1949 die Firma adidas und fertigte ausschließlich Sportschuhe, vor allem für Fußballer. Der Sieg der deutschen Nationalelf bei der WM 1954 in Bern machte die Marke dann weltbekannt.
Der Wandel vom Sport- zum Alltagsschuh begann in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als der Teenagerschwarm und Schauspieler James Dean die Turnschuhe zu Jeans und T-Shirt trug. Wer damals – zumindest optisch – auch ein Rebell sein wollte, machte es ihm nach. Mitte der 80er-Jahre löste Joschka Fischer im Hessischen Landtag einen kleinen Skandal aus, als er sich mit Turnschuhen zum Minister vereidigen ließ. Heute tragen sie Banker in New York zu ihren 300-Dollar-Anzügen und sehen darin seriös und dennoch cool aus. Mittlerweile gibt es sogar Sneaker mit Pfennigabsatz und mit Plateausohle.
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