In den meisten Haushalten läuft die Waschmaschine mindestens einmal pro Woche – wer Kinder hat, für den ist manchmal jeder Tag Waschtag. Mit ein paar einfachen Tipps lassen sich beim Waschen Umwelt und Geldbeutel schonen: Beispielsweise wird oft zu heiß gewaschen oder zu viel Waschmittel verwendet (mehr dazu: Tipps, wie Sie umweltfreundlich waschen).
Wie oft sollten wir Wäsche waschen?
Grundsätzlich gilt: Kleidungsstücke, die nicht sonderlich müffeln, können Sie zum Auffrischen einfach aufhängen – am besten im Garten oder auf dem Balkon. Durch die frische Luft werden Gerüche entfernt, sofern sie nicht auf Keime zurückgehen, die sich schon im Stoff angesiedelt haben.
Unendlich oft lassen sich die meisten Kleidungsstücke jedoch nicht auslüften. Besonders Wäsche mit engem Hautkontakt - etwa T-Shirts - sollten Sie spätestens nach dem zweiten Tragen in die Waschmaschine geben. Unterwäsche und Socken sollte man dagegen direkt nach Gebrauch waschen.
Bei einigen Kleidungsstücken übertreibt man es jedoch gerne mit der Hygiene.
Diese Textilien waschen wir zu oft
Oft werden auch Materialien und Kleidungsstücke gewaschen, die es eigentlich noch nicht benötigt hätten. Das kostet nicht nur Wasser und Strom, sondern auch Zeit – und trägt dazu bei, dass sich Textilien schneller abnutzen und unnötig Farbe verlieren.
Außerdem gelangt mit so gut wie jeder Wäsche überflüssiges Mikroplastik in den Wasserkreislauf und damit die Umwelt. Damit Sie möglichst lange Freude an Ihren Klamotten haben, sollten Sie unnötiges Waschen vermeiden. Die folgenden Kleidungsstücke bleiben oft länger frisch als gedacht:
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BHs: Büstenhalter werden zwar auf der Haut getragen, können aber (im Gegensatz zu Slips und Unterhosen) mehrmals angezogen werden, da sie nicht viel Schweiß und Fett aufnehmen. Haben Sie viel geschwitzt, ist es natürlich früher Zeit für die Wäsche.
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Funktionskleidung: Sport- und Outdoor-Bekleidung ist auf andere Belastungen ausgelegt als gewöhnliche Textilien und deshalb nicht nur strapazierfähiger, sondern kann auch besser mit Schweiß und Keimen umgehen. Hier gilt: Wurde die Kleidung beim Workout oder Wandern durchgeschwitzt, gehört sie gereinigt; hat sie hingegen keine Gerüche angenommen, reicht es, sie gründlich auszulüften.
- Jeans: Denim-Kleidung eignet sich nur bedingt für die Maschinenwäsche, wie Jeans-Hersteller nicht müde werden zu betonen. Denn: Jeansstoff verliert in der Maschine an Form und Farbe. Stattdessen reicht es häufig aus, Jeansbekleidung zur Auffrischung an die frische Luft zu hängen. Nach häufigem Tragen oder bei echten Verschmutzungen bietet sich dann eine Handwäsche mit kaltem Wasser an.
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Pullover: Pullis gehören zu den Kleidungsstücken, die über anderen Textilien getragen werden. Deshalb kommen sie kaum mit Schweiß in Kontakt und bekommen höchstens ein paar Flecken ab. Sie können Pullover, Hoodies, Sweatshirts, Cardigans, Pullunder & Co. deshalb ohne Bedenken dreimal anziehen, bevor sie reif für die Maschine sind – zumindest in der kalten Jahreszeit.
- Röcke und Hosen: Ähnliches gilt für Hosen und Röcke: Auch sie kann man mindestens drei Tage tragen (es müssen ja nicht drei Tage hintereinander sein).
Grundsätzlich gilt: Was nicht schmutzig ist, muss auch nicht gewaschen werden. Schmutzig ist, was Flecken hat oder durch einen säuerlichen, muffigen Geruch anzeigt, dass Keime mit dem Stoffwechsel begonnen haben.
Andersrum: Diese Textilien waschen wir zu selten
Natürlich gibt es nicht nur Kleidungsstücke, die wir zu häufig in die Maschine geben, sondern auch das Gegenteil: nämlich (Heim-)Textilien, die wir oft übersehen. Und die ihr hygienisches "Verfallsdatum" deshalb immer wieder überschreiten.
Folgende Kandidaten sind uns dabei besonders aufgefallen:
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Bettwäsche sollte mindestens alle vier Wochen gewaschen werden, im Sommer öfter, da wir dann mehr schwitzen. Auch wer ohne (oder mit nur wenig) Kleidung schläft, sollte Laken und Bezüge häufiger wechseln.
- Geschirrtücher sind echte Keimfallen, da sie nicht nur Seifen- und Schaumreste, sondern auch Soßenspritzer und Essensreste aufsaugen. Wenn es daraufhin im Stoff zu gären beginnt, hat das zur Folge, dass sich die Keime beim Hände- und Geschirrabtrocknen weiterverbreiten können. Deshalb ist hier ein wöchentlicher Wechsel und ein gründliches Trocknen der Tücher angesagt.
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Handtücher sollten, wenn Sie täglich benutzt werden, ebenfalls einmal in der Woche ausgetauscht werden. Zwar saugen sie hervorragend Feuchtigkeit auf, aber eben auch Schweiß, Fett, Seifenreste, Schüppchen & Co., die sie direkt von unserem Körper aufnehmen. Trocknen Handtücher dann nicht gründlich durch, sind sie eine Brutstätte für Pilze und Bakterien.
- Spülschwämme kommen direkt mit Lebensmittelresten in Kontakt und sind häufig nass oder feucht. Das macht sie zu idealen Keimherden. Spültücher, Topfschwämme und ähnliches sollten deshalb maximal zwei Wochen benutzt werden, besser nur eine Woche lang. Danach müssen sie bei mindestens 60 Grad gewaschen oder ausgetauscht werden.
- Weitere Textil-Kandidaten, die in vielen Haushalten nur selten – oder nie – gewaschen oder gereinigt werden, sind: Duschvorhänge, Gardinen, Handschuhe, Kissen und Polster (bzw. deren Bezüge), Putzlappen/-lumpen/-tücher, Kuscheltiere, Schals, Schonbezüge, Teppichböden, Teppiche und Vorleger sowie Woll-/Kuscheldecken.
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