Deocremes sollen effektiv vor Schweiß und Gerüchen schützen. Meistens wird Deocreme täglich aufgetragen. Umso ärgerlicher ist es, wenn dabei problematische Inhaltsstoffe auf der Haut landen. Genau das ist aber bei einigen Deocremes in unserem Test der Fall.
Das gilt auch für das Produkt Dove Maximum Protection Anti Transpirant Cream Stick. In ihr stecken so viele bedenkliche Substanzen, dass sie mit "ungenügend" abschneidet. Damit gehört sie zu den insgesamt sieben Testverlierern. Doch was sind das für Stoffe, die zu diesem schlechten Gesamturteil geführt haben?
Dove-Deocreme im Test basiert auf Aluminium
Da wären zuerst einmal Aluminiumsalze – die Hauptwirkstoffe, auf denen die Deocreme von Dove basiert. Wir kritisieren ihren Einsatz in Deoprodukten. Denn: Aluminium gilt als neurotoxisch. Außerdem kann sich das Leichtmetall in Gehirn, Knochen und Organen anreichern sowie die Entwicklung von Kindern im Mutterleib beeinträchtigen.
Zwar gab das Bundesinstitut für Risikobewertung im Jahr 2020 eine Entwarnung für aluminiumhaltige Deos heraus, weil neue Studien zeigten, dass sehr viel weniger Aluminium über die Haut aufgenommen werde, als bisher angenommen.
Allerdings ist es so, dass wir in Deutschland insgesamt zu viel Aluminium aus Lebensmitteln und Trinkwasser aufnehmen. Deshalb finden wir, dass man sich diesen Stoff in Deos sparen könnte. Zum Vergleich: In sechs anderen Deocremes im Test kritisieren wir Aluminium ebenfalls.
Künstliche Fette aus Erdöl müssen nicht sein
Für verzichtbar halten wir außerdem Paraffine, die in der untersuchten Dove-Deocreme enthalten sind. Bei Paraffinen handelt es sich um synthetische Fette, die aus Erdöl produziert wurden. Wir beanstanden sie, weil sie sich nicht so gut ins Gleichgewicht der Haut einfügen wie natürliche Fette und Öle.
Außerdem sind Paraffine häufig mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) verunreinigt. Unter ihnen können sich krebserregende Substanzen befinden.
MOAH hat das beauftragte Labor zwar nicht im Dove-Produkt festgestellt. Wir finden aber, dass der Anbieter Unilever im Sinne eines vorbeugenden Verbraucherschutzes die Paraffine von der Rezeptur streichen und auf zeitgemäßere Alternativen setzen sollte. Paraffine bemängeln wir auch in drei anderen Deocremes im Test.
Deocreme von Dove belastet die Umwelt
Die Liste an Problemstoffen in der Dove-Deocreme ist jedoch noch länger. Wir bemängeln auch folgende Substanzen:
- Cinnamylalkohol: Der Duftstoff kann Allergien auslösen. Er steckt auch in zwei anderen untersuchten Produkten.
- Butylhydroxytoluol (BHT): Das Antioxidans steht im Stoff im Verdacht, wie ein Hormon zu wirken und die Schilddrüsenfunktion zu beeinträchtigen. Auch BHT befindet sich in zwei weiteren Deocremes im Test.
- Cyclopentasiloxan (D5): Das Silikon baut sich in der Umwelt nur sehr schwer wieder ab. Außerdem kritisieren wir Silikone, weil sie sich wie Paraffine ebenfalls nicht so gut ins Gleichgeweicht der Haut integrieren wie natürliche Substanzen.
- Siloxan D4: Diese besonders kritische Silikonverbindung ist in der EU als Gefahrstoff eingestuft, weil sie im Verdacht steht, die Fruchtbarkeit zu gefährden. Diese Verunreinigung von Cyclopentasiloxan (D5) hat das beauftragte Labor noch in einem anderen Produkt festgestellt.
Wirkdauer der Deocreme nicht belegt
Kommen wir nun zur Verpackung des Produktes von Dove. Dort steht, dass die Deocreme 48 Stunden lang wirken soll. Belegen kann uns das der Anbieter Unilever jedoch nicht: Auf unsere Anfrage hat er uns keine Wirksamkeitsstudie geliefert. Das werten wir ab. Zum Vergleich: Fehlende oder unzureichend bewiesene Studien zur Wirkdauer kritisieren wir insgesamt achtmal im Test.
Dove-Produkt ist nicht umweltfreundlich verpackt
Darüber hinaus ist die Verpackung der Dove-Deocreme nicht gerade ökologisch: Der Plastik-Stick wurde ohne die Verwendung von Recyclingmaterial (Rezyklat) produziert. Wir finden es aber wichtig, dass Rezyklate einen Teil von Kunststoffverpackungen ausmachen. Schließlich lässt sich dadurch Plastikmüll reduzieren.
Fehlende oder nicht nachgewiesene Rezyklatanteile bemängeln wir im Test mehrfach. Manche Hersteller schweigen sich zu diesem Thema gänzlich aus.
Apropos Umwelt: Minuspunkte gibt es auch dafür, dass die Dove-Creme als Kunststoffverpackung in einem Umkarton verkauft wird. Das ist unnötig und sorgt für weiteren Verpackungsmüll. Umkartons, die kein Glas schützen, kritisieren wir insgesamt achtmal im Test.
So setzt sich das Gesamturteil zusammen
Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Ein Teilergebnis Weitere Mängel, das "ungenügend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um zwei Noten.
Für Aluminium, Paraffine, Cinnamylalkohol, BHT, Silikone und Siloxan D4 ziehen wir sechs Noten ab. Somit lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ungenügend". Für die nicht vorgelegte Wirksamkeitsstudie, den fehlenden Rezyklatanteil und den Umkarton gibt es sechs Punktabzüge. Deshalb lautet das Teilergebnis Weitere Mängel "ungenügend".
Aus beiden Teilergebnissen ergibt sich das Gesamturteil "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.
Der Test zeigt: 16 von 30 Deocremes im Test schneiden mit "sehr gut" ab. Sieben Produkte fallen jedoch wegen problematischer Inhaltsstoffe mit "ungenügend" durch den Test. Mehr dazu lesen Sie hier: Deocreme-Test: Nicht so "clean" wie ihr Ruf – Alu in Deo muss nicht sein.
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