Morgens besser kein Aronal: Warum die Zahncreme in unserem Test durchfällt

Autor: Hanh Friedrich/ Ann-Cathrin Witte | Kategorie: Kosmetik und Mode | 06.04.2023

Aronal-Zahnpasta am morgen? Davon raten wir ab.
Foto: ÖKO-TEST; Voyagerix/Shutterstock

"Morgens Aronal, abends Elmex" – so lautet der bekannte Werbespruch für die Zahnpastamarken. Doch nach unserem Test raten wir von der Aronal-Zahnpasta ab. Der Grund: gleich mehrere bedenkliche Inhaltsstoffe.

"Für einen frischen und geschützten Start in den Tag ist Aronal ideal. Die Zahnpasta entfernt morgendliche Beläge gründlich und beugt ihrem weiteren Wachstum, insbesondere auch am Zahnfleischrand, durch Zink wirksam vor." So bewirbt Hersteller Colgate-Palmolive seinen Aronal Zahnfleischschutz auf der Website des Unternehmens. 

Nach unserem Zahnpasta-Test finden wir die Aronal-Zahncreme allerdings gar nicht so ideal für die Zahnpflege. Der Grund sind gleich mehrere bedenkliche Inhaltsstoffe, darunter auch das umstrittene Titandioxid. Unter anderem deswegen erhält die Zahnpasta in unserem Test die Note "ungenügend". Aber der Reihe nach. 

Aronal-Zahnpasta enthält Titandioxid

In unserem Test enthalten 21 von 48 Zahncremes Titandioxid. Eine davon ist die Aronal-Zahnpasta. Das Weißpigment ist in Kosmetik zwar noch erlaubt, wir werten es aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes aber trotzdem ab. Denn: Der Stoff steht im Verdacht erbgutverändernd zu wirken. Aus diesem Grund ist er seit August 2022 in Lebensmitteln verboten

Anbieter Colgate-Palmolive teilte uns mit, dass die Rezeptur der Aronal-Zahnpasta ab dem 1. Quartal 2023 umgestellt wird. Zukünftig soll das Produkt kein Titandioxid mehr enthalten. 

Tägliches Zähneputzen ist wichtig. Ebenso wichtig: Die Wahl der richtigen Zahncreme.
Tägliches Zähneputzen ist wichtig. Ebenso wichtig: Die Wahl der richtigen Zahncreme. (Foto: Oksana Kuzmina/Shutterstock)

Ebenfalls kritisch sehen wir das Tensid Natriumlaurylsulfat in der Rezeptur der Aronal-Zahnpasta. In Zahncremes sorgt der Stoff für den Schaum. Aber: Natriumlaurylsulfat kann die empfindliche Mundschleimhaut reizen. Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Stoff auch die Entstehung von Aphthen begünstigt. Im Test steckt Natriumlaurylsulfat in insgesamt 14 Zahncremes. 

Unnötiger Verpackungsmüll durch Aronal-Zahnpasta

Zudem enthält die Aronal-Zahnpasta PEG-Verbindungen. Einige Vertreter dieser Stoffgruppe können die Haut durchlässiger machen für Fremdstoffe. Ein Umweltproblem sind darüber hinaus die enthaltenen synthetischen Polymere. Über das Abwasser geraten sie in die Klärschlämme – und von dort in die Umwelt, wo sie sich teilweise nur langsam wieder abbauen. 

Zum Vergleich: PEG-Verbindungen haben wir in insgesamt zehn Zahncremes im Test gefunden, synthetische Polymere stecken in insgesamt drei Produkten.

Neben den Inhaltsstoffen haben wir noch zwei weitere Kritikpunkte: Zum einen steckt die Aronal-Zahnpastatube völlig unnötig in einem Umkarton. Das kritisieren wir, weil es zusätzlichen Verpackungsmüll produziert. Zudem vermissen wir auf der Aronal-Tube den Hinweis, dass die Zahnpasta aufgrund des Zusatzes eines Zinksalzes nur für Erwachsene geeignet ist. 

So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltstoffe. Weil die Aronal Zahnfleischschutz Titandioxid, PEG-Verbindungen und Natriumlaurylsulfat enthält, ziehen wir sechs Noten ab. Deswegen lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ungenügend". Dementsprechend kann auch das Gesamturteil nur "ungenügend" sein. 

Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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