Knapp 9,6 Mio. Frauen in Deutschland tragen laut einer Statista-Umfrage aus dem Jahr 2021 täglich Mascara. Doch was schmieren wir uns da eigentlich genau auf die Wimpern? Das wollte ÖKO-TEST wissen und hat 16 Wimperntuschen überprüfen lassen.
Ergebnis: Drei Mascaras fallen glatt durch. Eine davon ist die Nyx Worth the Hype, Volume & Lengthening Mascara, 01. Was sind die Gründe?
Nyx-Mascara enthält Mineralölbestandteile
Beginnen wir mit dem ersten Kritikpunkt. Auf der Nyx-Mascara sind Paraffine deklariert. Diese künstlich hergestellten Fette auf Erdölbasis können mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) verunreinigt sein.
Tatsächlich hat das von uns beauftragte Labor in der Wimperntusche von Nyx MOAH nachgewiesen. Das ist problematisch, denn unter den MOAH können sich Verbindungen mit krebserregendem Potenzial befinden. Es ist bisher unklar, ob sich MOAH, die über die Haut aufgenommen werden, im Körper anreichern. Wir werten den Stoff in diesem Test aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes ab, da die Produkte in Kontakt mit den Augen kommen. Ingesamt stecken aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe in sechs Mascaras im Test.
Weitere kritische Inhaltsstoffe in der Nyx-Mascara
Darüber hinaus enthält die Nyx-Mascara das Antioxidationsmittel Butylhydroxytoluol (BHT). Wir kritisieren diesen Stoff, da er im Verdacht steht, wie ein Umwelthormon zu wirken. Er ist im Test noch in zwei weiteren Mascaras enthalten.
Zudem hat das von uns beauftragte Labor in der Wimperntusche von Nyx halogenorganische Verbindungen nachgewiesen. Hinter diesem Begriff versteckt sich eine Gruppe von mehreren Tausend Stoffen, die Brom, Jod oder (meistens) Chlor enthalten. Viele gelten als allergieauslösend, fast alle reichern sich in der Umwelt an. Zum Vergleich: Im Test war noch bei einem weiteren Produkt die Analyse auf halogenorganische Verbindungen positiv.
So setzt sich das Gesamturteil zusammen
Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil die Nyx Worth the Hype, Volume & Lengthening Mascara, 01 aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), halogenorganische Verbindungen und das Antioxidationsmittel Butylhydroxytoluol (BHT) enthält, ziehen wir fünf Noten ab. Deswegen lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ungenügend".
Folglich kann auch das Gesamturteil nur "ungenügend" sein. Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.
Unser Test zeigt: Einige Problemstoffe, darunter Arsen und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die wir in vergangenen Mascara-Tests noch kritisiert hatten, waren diesmal kein Thema mehr. Dafür sind wir auf andere unerwünschte Inhaltsstoffe gestoßen. Mehr dazu lesen Sie hier: Mascara-Test: 10 von 16 haben gesundheitlich unbedenkliche Inhaltsstoffe.
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