Niemand kann aus seiner Haut heraus: Die schützende Hülle, gleichzeitig unser größtes Organ, kommt mit uns in die Jahre. Und sie zeigt deutlich, ob wir sie gut oder schlecht behandeln:
- Einseitige Ernährung?
- Lange geraucht?
- Zu oft ungeschützt in der Sonne?
- Permanenter Schlafmangel?
- Dauerstress?
Solche und ähnliche "Beautykiller" machen der Haut zu schaffen. Und hinterlassen im Lauf der Zeit mehr oder weniger deutlichen Spuren.
Hautpflege kann einen Unterschied machen
Natürlich verändert sich der Mensch im Laufe des Lebens und damit auch die Haut. Doch nur ein Teil dieses Wandels ist genetisch festgelegt: Zu etwa 40 Prozent kann man das Erscheinungsbild der Haut selbst beeinflussen.
Deshalb stehen die Chancen gut, dass man bis ins Alter gut und gepflegt aussieht, wenn man auf seinen Körper und seine Gesundheit achtet: zum einen durch einen vernünftigen Lebensstil und zum anderen durch konsequente, dem Alter und Zustand der Haut angepasste Pflege. Denn junge Haut hat eine andere Beschaffenheit und andere Bedürfnisse als ältere.
Die beste Pflege kann Falten nicht verhindern
Doch auch bei bester Hautpflege lassen sich Falten nicht verhindern. Jedes Lachen gräbt sich im Lauf der Jahre ebenso in unsere Züge wie jedes Stirnrunzeln. Jede Linie im Gesicht ist Teil unserer Lebensgeschichte: Das zu akzeptieren, ist eine gute Voraussetzung, um gutgelaunt und selbstbewusst älter zu werden! Ohne, wie der eine oder die andere jenseits der 40, irgendwann dem Verlangen nach Schönheits-OPs oder Botox nachzugeben …
Denn es geht auch ohne Spritzen und Schnitte – zumindest ziemlich gut. Im Folgenden erfahren Sie deshalb, welche Pflegemaßnahmen, Anwendungen und Produkte in welchem Lebensabschnitt besonders sinnvoll sind. Los geht's mit Tipps für die jüngere Zielgruppe.
Hautpflege von 13 bis 19 Jahren: Sanft reinigen und geduldig bleiben
Wer die Kindheit allmählich hinter sich lässt, für den werden Äußerlichkeiten zunehmend wichtiger.
Doch als würde die Pubertät nicht schon genügend Turbulenzen mit sich bringen, spielt in dieser Phase oft auch die Haut verrückt: Gestern noch mit dem rosig klaren Teint der Kindheit, heute die ersten Unreinheiten auf Stirn, Nase und Kinn. Bei vielen sprießen ab dem 13. bis 14. Lebensjahr nicht nur Mitesser, sondern auch Pickel, und die Haut bekommt einen fettigen Glanz. Kein Wunder, denn in dieser Entwicklungsphase arbeiten die Talgdrüsen auf Hochtouren.
Kein Wunder, dass viele Teenies beginnen, sich für Hautpflege zu interessieren. Hautunreinheiten werden oft mit mangelhafter Hygiene assoziiert, dementsprechend intensiv wischen und rubbeln viele Teenager an der Haut herum. Doch gerade das ist falsch, vor allem wenn man der Haut mit aggressiven Produkten zu Leibe rückt.
Angesagt ist stattdessen eine gründliche, aber sanfte Reinigung. Geeignet sind Reinigungsmilch oder Waschgel, im Anschluss kann man ein Gesichtswasser benutzen. Es desinfiziert und stabilisiert den Säureschutzmantel der Haut. Das Tonikum sollte aber nicht mehr als 20 Prozent Alkohol enthalten, sonst reizt es die irritierte Haut zusätzlich.
Wenn die Haut nach der Reinigung spannt, tut eine leichte Feuchtigkeitscreme gut. Auch eine Reinigungsmaske nimmt überschüssiges Fett von der Haut. Masken mit Heilerde eignen sich besonders für unreine Haut, da sie entzündungshemmend wirken.
Auch Gesichtspeelings oder Körperpeelings können die Pflege unterstützen, allerdings sehen manche Experten sie kritisch, weil dabei die Hornhautschicht angegriffen wird. Eine fettige Haut mit dicker Hornschicht verträgt Peelings jedoch recht gut – trotzdem sollten sie nicht häufiger als einmal pro Woche angewendet werden. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass ein Peeling keine Rubbel-Partikel aus (Mikro-)Plastik enthält, das wir bei unseren Kosmetik-Tests leider regelmäßig in ganz unterschiedlichen Produkten finden.
Lesen Sie dazu auch: Mikroplastik & Co. in Kosmetik – mit einem Trick leicht vermeidbar. Auch eine gute Alternative: Peeling einfach selber machen.
Viele Hautprobleme verschwinden von alleine
Von diesen Hautpflege-Produkten ist abzuraten:
- Typische Anti-Pickel-Präparate trocknen die Haut oft aus, die dann noch mehr Fett produziert.
- Ebenso wenig eignen sich parfümierte Produkte, die eine Entzündung der Talgdrüsen fördern können.
- Auch von Cremes mit Erdölprodukten (wie Paraffine oder Silikone) ist abzuraten, denn sie legen sich wie ein Film auf die Haut.
Manche Teenager leiden aber nicht nur unter Hautunreinheiten, sondern unter ausgeprägter Akne. Gerade bei Mädchen ist die Versuchung groß, die Unebenheiten mit einer Schicht Foundation zuzukleistern. Aber das verstärkt das Problem nur, denn: Die Haut muss atmen können. Wer unter starken Hautunreinheiten leidet, sollte ohnehin nicht selbst daran herumdoktern, sondern einen Hautarzt aufsuchen.
Doch auch für aknegeplagte junge Leute gibt es eine gute Nachricht: Ihre Hautprobleme sind fast immer vergänglich. Mit dem Alter wird die Haut von allein trockener, und die Überproduktion der Talgdrüsen lässt nach.
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Hautpflege ab 20 Jahren: Im Gleichgewicht
Schön wäre es, wenn die Haut möglichst lange so strahlend bliebe wie mit 20. Dafür lässt sich einiges tun. Mit einem gesunden Lebensstil, konsequenter Reinigung und Feuchtigkeitspflege.
Die Pickel der Pubertät gehören nun meistens der Vergangenheit an, die Haut kommt allmählich ins Gleichgewicht. Mit Anfang 20 zeigt sich der Teint normalerweise von seiner besten Seite: jugendlich und frisch. Folglich machen sich die meisten in diesem Alter nicht viele Gedanken um die Hautpflege. Es gibt schließlich Wichtigeres zu tun: studieren, im Job Fuß fassen, feiern.
Doch Vorsicht: Einen allzu ungesunden Lebensstil mit Schlafmangel, schlechter Ernährung, Zigaretten und Sonnenbädern mag die Haut jetzt – scheinbar – noch verzeihen. Aber auch wer nachts spät heimkommt, sollte sich sorgsam abschminken und die Haut reinigen, sonst können Hautunreinheiten entstehen. Die zarte Haut um die Augen herum kann nach dem Abschminken eine Feuchtigkeitspflege vertragen.
Wer das beherzigt, hat mit der Hautpflege in den Zwanzigern ansonsten wenig Arbeit. "Repair"-Produkte und Spezialcremes braucht man nicht. Auch nachts braucht man nicht unbedingt eine Extracreme – in der Regel tut es die Tagespflegecreme. Lesen Sie auch: Nachtcreme-Test – 11 Marken fallen durch
In den Zwanzigern prägt sich außerdem der jeweilige Hauttyp aus:
- Manche Twens haben noch immer fettige Haut. Wenn die Haut noch reichlich Fett produziert, reichen eine milde Reinigung und eine leichte Feuchtigkeitscreme aus.
- Glänzt die Haut ölig, empfiehlt sich ein Pflegegel. Das Gel zieht schnell ein, kühlt und versorgt die Haut mit Feuchtigkeit. Es kann als Tagespflege verwendet werden oder als Unterlage für eine Creme dienen. Eine ganz natürliche Alternative ist reines Aloe-vera-Gel.
- Wer eher eine trockene Haut hat, für den bildet eine schonende Reinigung mit Reinigungsmilch oder -öl dann die Basis der Pflege. Die Wahl der Creme hängt davon ab, ob es sich eher um fettarme oder feuchtigkeitsarme Haut handelt – meist ist Letzteres der Fall, sodass eine stark fetthaltige Creme die Haut belasten würde.
Kosmetikerinnen haben auch viele Kundinnen in der Altersklasse zwischen 20 und 30 mit "hausgemachten" Problemen: Zu viel Fett und chemische Wirkstoffe lösen Irritationen und/oder allergische Reaktionen aus. Für regelmäßige feuchtigkeitsspendende Masken ist die Haut dagegen dankbar.
Erst gegen Ende dieses Lebensjahrzehnts tauchen die ersten Mimikfältchen auf, zuerst an der sehr dünnen und eher trockenen Augenhaut sowie am Mund.
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Hautpflege ab 30 Jahren: Welche Pflegeprodukte jetzt sinnvoll sind
Die Haut wird nun zunehmend trocken und empfindlich. Sie verzeiht nicht mehr so viel und braucht mehr Zuwendung als früher. Die Extrapflege lohnt sich, damit sich die kleinen Knitterfältchen nicht so bald vertiefen.
Nun zeigt das Gesicht die ersten Spuren der Zeit: In den Dreißigern verliert die Haut allmählich an Elastizität, es bilden sich die ersten Falten an der Stirn und zwischen den Augen. Da der Eigenschutz abnimmt, wird die Haut sensibler für Umwelteinflüsse. Deshalb wirkt der Teint schon manchmal fahl.
Nun ist es an der Zeit, sich intensiver um die Haut zu kümmern:
- Der Hals sollte bei der Pflege miteinbezogen werden, bei Frauen auch das Dekolleté.
- Da jede Reinigung der Haut Feuchtigkeit entzieht, sind milde Produkte besonders wichtig.
- Die Tagescreme sollte ausreichend Feuchtigkeit spenden, aber nicht zu fett sein. Meist reicht eine Öl-in-Wasser-Creme. Produkte mit pflanzlichen Ölen eignen sich am besten, weil der Körper diese Fettsäuren gut in den Schutzmantel der Haut integrieren kann.
- Je nach Veranlagung kann es sinnvoll sein, jetzt eine fett- und wirkstoffreichere Nachtcreme zu benutzen.
- Ein kleines Zusatzprogramm einmal in der Woche lässt den Teint wieder strahlender erscheinen: Um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen, empfiehlt sich zunächst eine Reinigungsmaske. Die Meinungen über Peelings gehen auch für diese Phase auseinander (siehe oben).
Spätestens in den Dreißigern rückt die Augenpartie ins Blickfeld. Es ist sinnvoll, mit der Pflege zu beginnen, bevor sich Fältchen, Ringe oder Schwellungen zeigen. Augencremes enthalten meist dieselben Inhaltsstoffe wie gewöhnlich Pflegecremes, aber kein Fett. Sie sind sinnvoll, wenn die Tagescreme an diesen Hautpartien nicht vertragen wird. Lesen Sie dazu auch: Augencreme-Test: Die besten Cremes für die Augen im Vergleich
Hautpflege ab 30: Die Augenpartie wird wichtig
Im dritten Lebensjahrzehnt gehen viele das Leben etwas ruhiger an. Sie hören mit dem Rauchen auf, trinken weniger Alkohol und schützen sich besser vor der Sonne. Gut so, denn nun gilt es, freien Radikalen entgegenzuwirken – diese Stoffe entstehen nun mal vor allem durch Stress, Schlafmangel, Rauchen und übermäßige UV-Strahlung.
Da die Haut nun anspruchsvoller wird, sollte man bei der Pflege nicht nur auf den Hauttyp achten, sondern auch auf die Jahreszeit. Denn im Winter braucht die Haut auch tagsüber eine gehaltvollere Pflege, die sie vor dem Austrocknen schützt. Auch Mischhaut verträgt in den kalten Monaten nun mehr Fett.
Hautpflege ab 40 Jahren: Aufwand etwas hochfahren
Auch wenn wohl niemand wirklich darüber glücklich ist: Da sich der Alterungsprozess ohnehin nicht aufhalten lässt, heißt es, entspannt damit umzugehen und liebevoll für die reifer werdende Haut zu sorgen.
Für viele Männer und Frauen, die die 40 überschreiten, ergibt sich eine Kluft zwischen innen und außen: Sie fühlen sich noch jung und aktiv, aber die Haut beginnt teilweise schon, Ermüdungserscheinungen zu zeigen: Sie wird trockener, die Fältchen an Augen und Mund werden unübersehbar, der Teint wirkt nicht mehr so rosig wie früher. Die Haut wird fleckiger, manchmal auch schuppig, und rote Äderchen (Couperose) treten hervor. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung handelt es sich dabei nicht um geplatzte Blutgefäße, sondern um dauerhaft geweitete Adern.
Bedingt durch hormonelle Schwankungen können Pickel entstehen. Bei Frauen macht sich der langsam sinkende Östrogenspiegel dadurch bemerkbar, dass deutlich weniger Kollagen produziert wird. Außerdem verliert die Haut Feuchtigkeit und die Talgproduktion verringert sich um gut die Hälfte. Die Folge: Die Gesichtszüge erschlaffen allmählich.
Auch wer sich nicht gleich die Falten unterspritzen oder Botox injizieren lässt, ist wahrscheinlich zunehmend empfänglich für die Versprechungen der Kosmetikindustrie, die Frauen ab 40 als bevorzugte Zielgruppe sehen. Was die Haut jetzt jedoch – anstelle von Wundermittelchen und Zauberformeln – braucht, ist recht simpel: viel Feuchtigkeit und mitunter auch mehr Fett.
Hautpflege ab 40: Feuchtigkeit und Fett sind angesagt
Unsere Tipps und Hinweise dazu, was Sie Ihrer Haut jetzt, jenseits der 40, Gutes tun können:
- Eine rückfettende Reinigung mit Reinigungsmilch, -öl oder -creme sollte selbstverständlich sein. Das Präparat sollte keine Tenside enthalten, denn diese entfernen nicht nur Schmutz, sondern auch den schützenden Lipidfilm der Haut.
- Cremes mit Feuchtigkeitsspendern binden Wasser und machen die Haut elastischer. Dazu zählen Wirkstoffe wie Glycerin oder Hyaluronsäure.
- Regelmäßige Masken spenden zusätzlich Feuchtigkeit.
- Gelegentliche Behandlungen mit Pflanzenölen – etwa aus der Macadamianuss oder Mandeln – machen die Haut geschmeidiger. Naturkosmetikhersteller bieten praktische Ampullen für eine schnelle Kur zwischendurch.
- Auf Peelings verzichtet man besser, vor allem bei Couperose sind sie überhaupt nicht zu empfehlen.
- Absolutes Muss: sorgsamer Sonnenschutz. Das ist zwar in jedem Alter unerlässlich, aber gerade in den Vierzigern hinterlässt UV-Strahlung unschöne Spuren. Denn die Haut kann sich vor Strahlen nicht mehr so gut schützen. Und als sekundärer UV-Effekt kommt die vermehrte Bildung von freien Radikalen hinzu. Deshalb sollte man unbedingt mit einer guten Sonnencreme für seine Haut sorgen.
Lesen Sie dazu: Sonnencreme-Test: Teils landen bedenkliche Stoffe auf der Haut
Hautpflege ab 50 Jahren: Sanft reinigen und pflegen
Mit Beginn der Wechseljahre ändert sich einiges für die meisten Frauen. Auch der Haut sieht man nun an, dass sie im Laufe des Lebens so einiges mitgemacht hat. Sie wird immer trockener und empfindlicher. Bei der Pflege sollte man nun auf alles verzichten, was die Haut zusätzlich strapaziert.
Mit den Wechseljahren der Frau ändert sich der Hormonhaushalt. Die Haut wird dünner und trockener, ist weniger elastisch. Durch den Verlust an elastischen Fasern in tieferen Hautschichten und den Abbau von Fettdepots in der Haut erschlaffen die Gesichtszüge. Außerdem produzieren die Talgdrüsen mit zunehmendem Alter weniger Fett. Dadurch ist die Haut nicht mehr so gut vor äußeren Einflüssen geschützt; sie neigt zu Irritationen und Entzündungen.
Eine überwiegend durch innere Faktoren gealterte Haut sieht dünn und durchscheinend aus, Blutgefäße können durchschimmern. Typisch sind feine Fältchen.
Äußere Faktoren wie UV-Licht, Wind und Kälte, aber auch Rauchen und Umweltschadstoffe machen sich nun sehr viel stärker bemerkbar als in jüngeren Jahren. Insgesamt reagieren Menschen mit heller Haut aber stärker auf solche äußeren Einflüsse als der mediterrane Hauttyp.
Hautpflege ab 50: Pflanzenöle statt Peelings
Die reife Haut darf nur noch sanft gereinigt und gepflegt werden, um sie nicht noch mehr zu strapazieren.
Empfehlenswert sind Reinigungspräparate für empfindliche und reife Haut mit reichlich hochwertigen Pflanzenölen. Pflegeserien für diese Altersgruppe enthalten häufig Vitamin A und seine Abkömmlinge. Da der Wirkstoff die Zellteilung beschleunigt, sind Irritationen aber nicht auszuschließen. Weil die Haut nochmals empfindlicher gegen Sonnenlicht wird, ist konsequenter Schutz vor UV-A- und UV-B-Strahlung ein absolutes Muss.
Je älter und dünner die Haut wird, desto anfälliger ist sie auch für Keime. Wunden heilen nicht mehr so gut. Daher ist sanfte Pflege oberstes Gebot:
- Von häuslichen Peelingkuren ist abzuraten.
- Vor allem Enzym- und Fruchtsäurepräparate können sehr aggressiv wirken. Studien haben zwar gezeigt, dass bei angemessener Anwendung die Hautdicke zunimmt und wieder mehr elastische Fasern gebildet werden können. Es besteht aber der Verdacht, dass dieser Eingriff in das Hautsystem die Alterung langfristig sogar beschleunigen kann. Sie sollten daher allenfalls unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden.
Wird die Haut trockener und weniger elastisch, haben viele Frauen das Gefühl, sie besonders gut versorgen zu müssen. Dabei heißt die Devise aber nicht: immer mehr und immer reichhaltiger. Denn letztlich sollte die Pflege vor allem die hauteigene Regenerationsfähigkeit fördern.
Manche Naturkosmetikfirmen bieten deshalb gar keine Nachtcremes an: Die Haut wird trainiert, sich nach Reinigung und Tonikum selbst von innen zu versorgen. Auch Dermatologen empfehlen, das Gesicht nur noch einmal wöchentlich nachts einzucremen. Mitunter führt dies zu einer deutlichen Verbesserung des Hautbilds.
Hautpflege ab 60 Jahren: Weiterhin sanft und reichhaltig
Der tief greifende Umbau der Haut ist nun nicht mehr zu übersehen. Zellteilung und Talgproduktion sind stark heruntergefahren und sorgen für dünne, trockene, faltige und zu Altersflecken neigender Haut. Am besten gönnt man ihr eine reichhaltige, sanfte Pflege auf Basis natürlicher Öle.
Die Haut hat nun, nach den Wechseljahren der Frau, ein Stadium erreicht, in dem sie als "sehr reif" bezeichnet wird. Die genetisch bedingte Hautalterung ist ein sehr komplexer Vorgang. Klar ist, dass sich innerhalb der Zellen viele Veränderungen vollziehen. Wie das genau passiert, ist bis heute nicht ganz erforscht. Viele Prozesse wirken wohl gleichzeitig und in Abhängigkeit voneinander.
Im Gegensatz zu den Ursachen sind die wichtigsten Hautveränderungen offensichtlich: Die obere Schicht wird dünner, die Haut erneuert sich langsamer und die Anzahl der Zellen nimmt ab. Gründe für den Umbau der Haut:
- Das Bindegewebe ist geschädigt, degenerierte elastische Fasern lagern sich im Gewebe ab.
- Es gehen außerdem Kollagenfasern zugrunde; sie verändern sich in ihrer Größe und Verteilung im Gewebe.
- Die Talgdrüsen reduzieren ihre Funktion um bis zu 50 Prozent. All diese Vorgänge bewirken das Erscheinungsbild der Haut.
Hautpflege ab 60: Sonnenschutz bleibt Priorität
Aber auch Umweltfaktoren beschleunigen und verstärken die Hautalterung, allen voran UV-Licht. Folglich zeigt sich die äußere Hautalterung insbesondere dort, wo viel Sonnenlicht hinkommt: im Gesicht, am Dekolleté und an den Händen. Mit Vorsichtsmaßnahmen wie UV-Schutz lässt sich das verzögern.
Charakteristisch für diese Art Hautalterung ist eine verdickte und lederartige Haut. Es zeigen sich verstärkt sogenannte Altersflecken, Furchen, tiefe Falten; insgesamt wirkt die Haut schlaff. Sichtbar erweiterte Blutgefäße entstehen.
Nach wie vor gilt auch in diesem Alter: Die Haut mit sanften Produkten reinigen und alles vermeiden, was die empfindsam gewordene Hülle reizt und strapaziert. Speziell auf die sehr reife Haut abgestimmte Pflegecremes sind in der Regel sehr reichhaltig, fetten aber nicht. Sie enthalten hochwertige pflanzliche Öle, etwa von Amaranth, Nachtkerze, Granatapfel- oder Hagebuttenkernen.
Eine Wohltat für die sehr reife Haut sind Gesichtsdampfbäder mit Kräutern. Sie öffnen die Poren und machen die Haut aufnahmebereit für die anschließende Pflege. Man hält das Gesicht dazu einige Minuten unter einem großen Handtuch über heißes Wasser, dem Kamille, Salbei oder grüner Tee zugesetzt wurde. Bei Couperose sollten man die Dampfbäder allerdings nicht anwenden, sondern lieber einen warmen, feuchten Waschlappen aufs Gesicht legen. Anschließend sind Masken mit reichhaltigem Weizenkeimöl zu empfehlen.