Zwar sind unsere Kopfhaare nichts als leblose Hornfäden, die im Wesentlichen aus Keratin bestehen – das heißt aber noch nicht, dass man sie nicht besser oder schlechter behandeln könnte. Denn: Auch den Haaren kann man durch falsche Pflege Schaden zufügen, ein Schaden, der sich nicht wieder reparieren lässt (auch wenn die Hersteller von Repair-Shampoos gerne andere Versprechen machen).
Egal ob die Keratinstränge (im Inneren) oder die Schuppenschicht (an der Außenseite) der Haare beschädigt wurde – umkehren lassen sich solche Schäden nicht mehr, sondern nur kaschieren, um das Haar zumindest optisch gesünder erscheinen zu lassen (beispielsweise durch den Einsatz von Silikonen). Auch gesplisstes Haar wächst nicht wieder zusammen.
Richtiges Haarewaschen schützt vor Schuppen & Co.
Deshalb gilt: Wer auf gesundes und schönes Haar Wert legt, sollte wissen, was der eigenen Haarpracht guttut. Dazu gehört beispielsweise, übermäßiges Föhnen zu vermeiden, das zu trockener Kopfhaut beitragen kann. Aber auch das richtige Haarewaschen will gelernt sein. Denn: Die Folgen einer fehlerhaften Haarwäsche können beispielsweise trockenes Haar, fettiges Haar oder Schwierigkeiten mit Schuppen sein.
Lese-Tipp: Was unterscheidet fettige, trockene oder krankhafte Schuppen – und was hilft?
Wir zeigen, worauf Sie bei der Haarwäsche achten sollten – und erläutern, was besser zu vermeiden ist:
1. Haare zu oft und zu heiß waschen
Wer die Haare zu häufig und/oder zu heiß wäscht, strapaziert nicht nur die Haarstruktur, sondern spült unter Umständen auch die Öle und Fette weg, die die Kopfhaut vor dem Austrocknen schützen sollen: Trockene Kopfhaut, Schuppen und glanzlose Haare können die Folge sein. Also lieber seltener und lauer waschen.
>> Lesen Sie zum Thema auch: Wie oft duschen ist gesund? Und wie oft Haarewaschen?
2. Haare mit (zu) aggressiven Mitteln waschen
Wenn wir von zu aggressiven Haarwasch-Mitteln sprechen, sind durchaus ganz normale Shampoos aus der Drogerie gemeint, die hautreizende Mittel (wie Zinkpyrithion, das in vielen Schuppen-Shampoos steckt) oder allergieauslösende Duftstoffe enthalten können, wie unsere Kosmetik-Tests immer wieder gezeigt haben.
Glücklicherweise lässt sich dieser Haarwasch-Fehler recht einfach vermeiden: Probieren Sie zur Abwechslung mal ein "sensitives" Haarpflege-Produkt aus, das besonders für empfindliche Haut ausgelobt ist. Dort sind reizende Inhaltsstoffe seltener anzutreffen.
3. Zu viel Shampoo benutzen
Ja, Haare lassen sich auch "überpflegen", nicht nur durch zu häufiges Waschen (siehe oben), sondern auch durch den übermäßigen Gebrauch von Shampoo und/oder Conditioner. Zu viel Haarwaschmittel kann nicht nur Haarschäden zur Folge haben, sondern auch dazu führen, dass Shampoo-Reste nicht gründlich genug ausgespült werden, was die Kopfhaut reizen und zu einem fettigen Aussehen der Haare beitragen kann.
Interessant zu wissen: Einige Hersteller empfehlen ausdrücklich nur einen Teelöffel Shampoo für kurzes oder dünnes Haar (und die doppelte Menge für langes), also ziemlich wenig. Unser Tipp deshalb: Lieber mal weniger Shampoo nehmen und mit etwas Wasser verdünnen, dafür gründlich einmassieren. Das schont nicht nur die Haare, sondern spart auch (etwas) Geld.
4. Shampoo nutzen, das die Umwelt schädigt
Vielen nicht bewusst, aber: Zahlreiche Produkte zur Haarpflege enthalten Inhaltsstoffe, die beispielsweise die Gewässer schädigen können, wenn sie ins Abwasser gelangen. ÖKO-TEST kritisiert umweltschädliche Stoffe in Shampoos & Co. in unseren regelmäßigen Kosmetik-Tests schon seit Jahren.
In unserem Repair-Shampoo-Test (aus dem Jahrbuch Kosmetik für 2023) hat das beauftragte Labor beispielsweise Silikone und andere synthetische Polymere in sehr vielen konventionellen Shampoos gefunden. Das Problem dabei: Die künstlichen Stoffe gelangen über das Abwasser in die Umwelt und bauen sich dort teilweise nur sehr langsam wieder ab.
Tipp: Shampoos mit Naturkosmetik-Siegel schneiden häufig besser ab, was die Umweltverträglichkeit betrifft.
5. Nach der Wäsche: rubbeln statt wringen
Die Haare nach der Wäsche besser nicht zu stark mit dem Handtuch trockenrubbeln. Besser ist es, die Haare schonend mit dem Handtuch auszudrücken bzw. auszuwringen.
Weiterlesen auf oekotest.de:
-
Duschkabine reinigen – ganz ohne Chemie und nur mit Hausmitteln
- Zahnpasta-Test: Immer noch Titandioxid in 21 von 48 Zahncremes
- Repair-Shampoo im Test: Allergieauslösende Stoffe entdeckt
- Festes Shampoo selber machen: In 4 Schritten zum eigenen Haarshampoo
- Shampoo für trockenes Haar im Test: Welche Marken überzeugen?