Schadstoffe und null Transparenz: Diesel-Jeans versagt im Test

Autor: Lena Wenzel | Kategorie: Kosmetik und Mode | 01.08.2019

Schadstoffe und null Transparenz: Diesel-Jeans versagt im Test
Foto: ÖKO-TEST

Jeanshosen sind beliebte Kleidungsstücke. Umso schlimmer, dass das Ergebnis unseres Tests enttäuscht. Hauptgrund: Auf eine transparente und faire Produktion ist kaum Verlass. Zu den großen Verlierern des Tests gehört auch eine Hose der Marke Diesel.

Sichere Arbeitsbedingungen, faire Löhne und hohe Umweltstandards: Darum drehten sich 22 Fragen, die wir den Textilfirmen im Jeans-Test gestellt haben – darunter Unternehmen wie C&A, Zara und Levi's. Die Marken sollten ihre Angaben mit aussagekräftigen Dokumenten belegen. Wir haben insgesamt 21 Bluejeans für Damen getestet.

Das Ergebnis: Ganze 15 Hosen im Test fallen mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. Wir kritisieren vor allem Glaubwürdigkeit und Transparenz der Unternehmen sowie den krebsverdächtigen Inhaltsstoff Anilin, den ein Schadstofflabor in mehreren Jeans nachgewiesen hat. Diese Kritik betrifft auch eine Hose der bekannten Marke Diesel. 

So bewerten wir die Diesel Slandy Super Slim-Skinny

Die Jeanshose Diesel Slandy Super Slim-Skinny Regular Waist 088AU Stretch fällt im Jeans-Test mit dem Gesamturteil "ungenügend" durch. Damit gehört sie zu insgesamt 15 Hosen, die wir nicht empfehlen können. 

Diesel machte es sich leicht: Das Unternehmen antwortete schlichtweg gar nicht auf unseren Fragebogen. Das heißt, uns liegen keine Angaben zur Lieferkette und Einkaufspraxis vor, auch wissen wir nicht wie es mit Bemühungen um Sicherheits- und Umweltstandards aussieht. Ob faire Löhne angestrebt sind oder es Beschwerdemechanismen gibt, bleibt ebenfalls unklar. Neben Diesel antworteteten vier weitere Unternehmen nicht auf unseren Fragebogen. 

Den kompletten Test mit allen Detailergebnissen können Sie hier als e-Paper kaufen.

Krebsverdächtiges Anilin in Diesel-Damenjeans

Die Diesel-Jeans bemängeln wir aber nicht nur aufgrund der fehlenden Transparenz, sondern auch wegen eines bedenklichen Inhaltsstoffs. Denn die Hose enthält krebsverdächtiges Anilin. Dieser Farbbestandteil stammt aus dem Farbstoff Indigo, der Bluejeans die markante Farbe verleiht. Leider ist der Schadstoff immer noch nicht gesetzlich geregelt. Unserer Meinung nach hat Anilin aber nichts in Jeans zu suchen. Diesel ist nicht die einzige Marke, die aufgrund des enthaltenen Anilins im Test aufgefallen ist. Wir bemängeln insgesamt 15 Jeanshosen wegen dieses Schadstoffs. 

Weitere Kritik an der Diesel Slandy Super Slim-Skinny Regular Waist 088AU Stretch bezieht sich auf optische Aufheller im Etikett. 

So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Aufgrund der fehlenden Angaben zu Lieferkette, Einkaufspraxis, Löhne, Beschwerdemechanismen, Sicherheits- und Umweltstandards hagelt es Minuspunkte für die 150 Euro teure Jeans von Diesel. Weil Glaubwürdigkeit und Transparenz somit überhaupt nicht gegegeben sind, lautet das erste Teilergebnis "ungenügend". Notenabzug gibt es auch für das enthaltene Anilin und die optischen Aufheller. ÖKO-TEST bewertet allerdings nicht schlechter als "ungenügend", daher ist das Gesamturteil "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren. 

Der Test zeigt: Echte Transparenz ist Mangelware. 21 Unternehmen sollten offenlegen, wie und wo sie ihre Jeans produzieren lassen. Fünf Textilfirmen antworteten gar nicht, nur zwei überzeugten uns davon, dass sie sich um Transparenz und gute Produktionsbedingungen bemühen. Auffällig: In 15 Jeanshosen kritisieren wir den krebsverdächtigen Stoff Anilin. Fünf Jeans sind immerhin befriedigend – darunter bekannte Bio-Marken wie Armedangels und Hess Natur. 

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