Das Regierungspräsidium Tübingen hat bei der Überprüfung von 500 Modeschmuckartikeln zum Teil massiv erhöhte Blei- und Cadmiumgehalte nachgewiesen. Rund zehn Prozent der im stationären Handel gekauften und 17 Prozent der im Internet erworbenen Produkte überschritten die Grenzwerte für Blei bzw. Cadmium. Das Regierungspräsidium, zuständig für die Marktüberwachung in ganz Baden-Württemberg, bezeichnet die Funde in einer Pressemitteilung als "unbefriedigend", da der Grenzwert schon seit mehreren Jahren gelte. Kritisch sei vor allem, dass dieser häufig sehr deutlich überschritten wurde: in elf Fällen bestand der metallische Teil des Schmuckstücks zu bis zu 90 Prozent aus Cadmium; erlaubt wären 0,01 Prozent. Auch der Blei-Grenzwert von 0,05 Prozent wurde zum Teil erheblich überschritten. Blei kann unter anderem das Nervensystem schädigen und zu Unfruchtbarkeit führen. Cadmium kann Nieren und Knochen schädigen. Die Händler haben die betroffenen Produkte laut Präsidiumsangaben "freiwillig und unverzüglich aus dem Handel genommen".
https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpt/Seiten/pressemitteilung.aspx?rid=1090