Unerwünschte Inhaltsstoffe: Huggies-Feuchttücher sind Testverlierer

Autor: Birgit Hinsch/Rebecca Welsch | Kategorie: Kosmetik und Mode | 16.10.2024

Feuchttücher: Wir haben 37 parfümfreie Babyfeuchttücher getestet. Nur ein Produkt fällt durch.
Foto: ÖKO-TEST

"Die flauschigen Naturfasern halten dich extra-sauber und gesund" – das versprechen die Huggies Extra Care Feuchttücher. Nach unserem Test können wir das Produkt jedoch nicht für Babys empfehlen: Es fällt mit "mangelhaft" durch.

Wir haben 37 parfümfreie Feuchttücher eingekauft und im Labor auf Schadstoffe untersuchen lassen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Viele Produkte sind mit Bestnote rundum empfehlenswert. Das gilt jedoch nicht für die Huggies Extra Care Sensitive Baby Cleansing Wipes, 3er Pack. Sie rasseln als einziges Produkt im Test mit "mangelhaft" durch. Somit sind die Huggies-Feuchttücher Testverlierer. Doch warum schneidet die Marke so schlecht ab?

Huggies-Feuchttücher im Test enthalten Problemstoffe 

Schon 2020 testeten wir Babyfeuchttücher. Auch damals hieß der Testverlierer Huggies. Daraus gelernt hat der Hersteller Kimberly-Clark aber nicht. Denn die Probleme bleiben die gleichen: Die Huggies-Feuchttücher enthalten noch immer PEG-Verbindungen sowie halogenorganische Verbindungen. 

Zur Erklärung: Polyethylenglykole (PEG) und ihre Derivate werden eingesetzt, um die Bestandteile von Kosmetikprodukten gleichmäßig zu mischen. Einige dieser Stoffe können aber die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. PEG-Verbindungen stecken noch in zwei weiteren Babyfeuchttüchern im Test. 

Dies ist besonders problematisch, wenn man, wie im Fall der Feuchttücher, damit den empfindlichen Windelbereich von Babys abwischt. Denn die zarte Babyhaut ist aufgrund ihrer Struktur ohnehin durchlässiger für Substanzen als die Haut Erwachsener. 

Halogenorganische Verbindungen dienen oft als Konservierungsstoff in den Rezepturen. Diese Stoffgruppe umfasst mehrere Tausend Verbindungen. Manche Vertreter gelten als krebserregend, viele als allergieauslösend und fast alle als umweltschädigend. Deshalb werten wir sie ab. Allerdings lässt die Analysemethode keine Rückschlüsse darauf zu, um welche Verbindung(en) es sich konkret handelt. Zurm Vergleich: Noch in einem weiteren Produkt wurden halogenorganische Verbindungen gefunden.

Verpackung ohne PCR-Anteil

Der letzte Kritikpunkt betrifft die Kunststoffverpackung der Huggies-Feuchttücher. Der Hersteller verwendet in dieser keine Rezyklate. Rezyklate sind diejenigen Anteile in Produkten und Verpackungen, die aus dem Kreislauf der Wiederverwendung stammen. Weil sich so Plastikmüll reduzieren lässt, halten wir es für wichtig, dass Hersteller Rezyklatanteile in ihren Kunststoffverpackungen verwenden.

Damit sind die Huggies-Feuchttücher aber nicht allein. Im Test zeigt sich: Kein einziger Hersteller konnte nachweisen, dass er für die Herstellung der Verpackung Rezyklate verwendet.  

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So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Zur Abwertung um jeweils zwei Noten führen die PEG-Verbindungen sowie die halogenorganischen Verbindungen. Somit lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "mangelhaft".

Mehr Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier im Artikel zum Test im Abschnitt Testverfahren.

Unser Test zeigt: Viele Feuchttücher sind "sehr gut", doch einige enthalten unerwünschte Inhaltsstoffe. Mehr dazu lesen Sie hier: Feuchttücher im Test: Wie schlagen sich Pampers, Lillydoo, Hipp und Co.?

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