Trinkflaschen für Kinder im Test: Wie steht es um Schadstoffe und Qualität?

Magazin Juli 2024: Naturjoghurt | Autor: Christine Throl/Marieke Mariani/Ann-Cathrin Witte | Kategorie: Kinder und Familie | 01.07.2024

Im Test: 19 Trinkflaschen für Kinder
Foto: PeopleImages.com - Yuri A/Shutterstock

Trinkflaschen sollen stabil, auslaufsicher und schadstofffrei sein, denn sie begleiten Schul- und Kitakinder jeden Tag. So die Theorie. In der Praxis schaffen das nicht alle Trinkflaschen für Kinder in unserem Test. Und: Unsere Sensoriktester bemängelten den Geruch und Geschmack des Wassers aus manchen Flaschen. 

  • In der Überprüfung: 19 Trinkflaschen für Kinder aus Kunststoff, Edelstahl und Aluminium, die wir in Onlineshops, Discountern, Sportgeschäften und Kaufhäusern eingekauft haben.
  • Fazit: Die Mehrzahl der überprüften Trinkflaschen ist empfehlenswert. 
  • Die Tester im Sensoriktest bemängelten bei einigen Produkten den Geschmack des abgefüllten Wassers. Auch für ihren Geruch erhielten einige Flaschen Minuspunkte.

Ob im Kindergartenrucksack oder im Schulranzen, ob für Ausflüge oder beim Sport – eine Trinkflasche gehört zur Grundausstattung für Kinder. Familien können dabei aus einer Vielzahl von Größen, Materialien und Motiven wählen. Flaschen aus Plastik und Metall zählen im Vergleich zu Glasflaschen zu den Leichtgewichten und sind deshalb besonders beliebt.

Trinkflasche für Kinder: Welches Material darf es sein? 

Doch welches Material ist das richtige für mein Kind? Die Vor- und Nachteile.

Trinkflaschen für Kinder aus Metall

Pro: 

  • Flaschen aus Metall, wie zum Beispiel Edelstahl oder Aluminium, sind leicht und damit perfekt für Schulkinder mit schwerem Ranzen.
  • Sie sind langlebig und geschmacksneutral.
  • Darüber hinaus gibt es sie auch als isolierte Variante, in der warme oder kalte Getränke länger die Temperatur halten.

Contra:

  • Fällt eine Metallflasche auf den Boden, entstehen schnell unschöne Dellen. Auch wenn sie die Funktion der Flasche selten beeinträchtigen, können sie optisch stören.
  • Da Metallflaschen nicht durchsichtig sind, kann man von außen weder den Inhalt noch den Füllstand erkennen.
  • Je nach Beschaffenheit kann sich bei manchen Metallflaschen in der Spülmaschine die farbige Beschichtung lösen.
  • Trinkflaschen aus Edelstahl haben laut einer Untersuchung einiger Verbraucherschutzorganisationen den größten ökologischen Fußabdruck, da bei ihrer Herstellung umweltschädliche Stoffe entstehen.
Trinkflaschen aus Plastik für Kinder haben einen Vorteil: Sie sind mehr oder weniger durchsichtig, so dass man von außen erkennen kann wie viel Flüssigkeit noch drin steckt.
Trinkflaschen aus Plastik für Kinder haben einen Vorteil: Sie sind mehr oder weniger durchsichtig, so dass man von außen erkennen kann wie viel Flüssigkeit noch drin steckt. (Foto: Konstantin Aksenov/Shutterstock )

Trinkflaschen für Kinder aus Plastik 

Pro: 

  • Plastiktrinkflaschen bestehen häufig aus dem thermoplastischen Polyester Tritan oder aus Polypropylen. Diese Materialien sind leicht und in der Regel robust.
  • Zudem sind viele Plastikflaschen mehr oder weniger durchsichtig – so kann man von außen Inhalt und Füllmenge erkennen.

Contra: 

  • Plastik kann bei einem Sturz schneller kaputtgehen, die Flasche ist dann im ungünstigsten Fall unbrauchbar. Entstehen scharfe Kanten, ist das ein Verletzungsrisiko für Kinder.
  • Und: Kunststoff nimmt leichter Fremdgerüche an und kann somit auch das eingefüllte Getränk geschmacklich verändern.
  • Darüber hinaus kann in Plastikflaschen – wie unser Test zeigt – Bisphenol A (BPA) stecken. 
Trinkflaschen für Kinder im Test: Jetzt Ergebnisse im ePaper lesen

Mepal, Sigg & Co.: Trinkflaschen für Kinder im Test

Insgesamt haben wir 19 Trinkflaschen für Kinder aus Kunststoff, Edelstahl und Aluminium getestet. Wir finden: Eine gute Trinkflasche darf keine Schadstoffe enthalten und sollte die Getränke nicht geschmacklich verändern. Außerdem sollte sie dicht halten, einfach zu nutzen und robust sein – weder sollte die Flasche nach einem Sturz direkt ein Fall für die Mülltonne sein, noch sollte der Verschluss nach häufigem Öffnen und Schließen kaputtgehen.

All diese Aspekte haben wir in unserem Test berücksichtigt. Das Ergebnis: Elf Trinkflaschen sind mit Bestnote empfehlenswert. 

Nicht alle Trinkflaschen überzeugen im Praxistest 

Doch gehen wir ins Detail. Viele der Trinkflaschen im Test werben damit, frei von Bisphenol A (BPA) zu sein – und erfüllen dieses Versprechen auch. Das zeigen die von uns beauftragten Laboranalysen. In den vergangenen Jahren ist das für die Herstellung von Polycarbonaten und Dosenbeschichtungen eingesetzte BPA stark in Verruf geraten. Es hat sich in Tierversuchen als hormonell wirksam erwiesen; eine Studie zeigte darüber hinaus bereits in geringer Konzentration eine erbgutschädigende Wirkung.

In Flaschen aus Polycarbonat, die für Babys und Kleinkinder bis zu einem Alter von drei Jahren gedacht sind, ist BPA seit 2011 verboten. Für viele Eltern ist dies entsprechend ein entscheidendes Kaufargument. Einmal hat das Labor jedoch Bisphenol A nachgewiesen – die Migrationsprüfung zeigte, dass es sich sogar aus dem Material löst.

Zwar trägt die Flasche keine Altersempfehlung, aber sie kommt im kindlichen Design daher. So ist es aus unserer Sicht durchaus möglich, dass Eltern die Trinkflasche auch für zwei- bis dreijährige Kinder kaufen. Wir werten hier streng ab. 

Auch im Praxistest machten nicht alle Trinkflaschen eine gute Figur. Platzte eine Flasche nach einem Sturz auf, brach eine Trinköffnung ab oder liefen Flüssigkeiten aus – verteilen wir Minuspunkte.

Trinkflaschen für Kinder mit sensorischen Mängeln

Würden Sie aus einer Flasche trinken, die deutlich modrig und fischig riecht? Vermutlich nicht. Diese Ansicht teilten auch drei der sechs Sensorikprüfer, die in unserem Auftrag den Geruch der Flaschen und eigentlich auch den Geschmack des darin gelagerten Wassers untersuchen sollten. Doch selbst nach einer haushaltsüblichen Reinigung roch eine Trinkflasche für Kinder so abstoßend, dass die Hälfte der Experten sich nach der Geruchsprobe "aus Arbeitschutzgründen" gegen eine Verkostung des Wassers entschied.

Die Prüfer, die sich dennoch trauten, beschrieben auch den Geschmack des Wassers aus der Flasche als modrig und bitter. Auch weitere sensorische Auffälligkeiten sorgten für Punktabzüge: Das Wasser aus manchen Flaschen schmeckte bitter oder adstringierend – als würde sich die Mundschleimhaut zusammenziehen –, andere gar nach Kunststoff oder Lösemittel.

Weitere Kritikpunkte im Test 

In der Silikondichtung einer Trinkflasche für Kinder wies das Labor die Cyclosiloxane D5 und D6 nach. Von diesen geht zwar nach aktuellem Stand keine unmittelbare Gesundheitsgefahr aus, jedoch reichern sich die Verbindungen in Organismen an und gelten als sehr umweltpersistent. Wir werten unter den Weiteren Mängeln ab.

Zu diesen zählt auch die angebliche Klimaneutralität, mit der die Hersteller zweier Trinkflaschen werben, ohne sie aus unserer Sicht ausreichend zu erläutern.

Tipps für Trinkflaschen für Kindergarten & Co.

  1. Als Durstlöscher empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Wasser oder ungesüßten Tee. Kinder zwischen zwei und zehn Jahren sollten mindestens 0,75 bis 1 Liter, ältere Kinder und Jugendliche bis zu 1,5 Liter am Tag trinken. Bei körperlicher Aktivität, Krankheit und hohen Temperaturen hat der Körper einen höheren Flüssigkeitsbedarf.
  2. Um Keimbildung zu verhindern, sollten Trinkflaschen nach jeder Benutzung gereinigt werden. Viele Modelle dürfen in die Spülmaschine.
  3. Viele Hersteller bieten Verschlüsse, Deckel und Dichtungen als Ersatzteile an – manche sogar kostenlos. So muss nicht gleich die ganze Flasche in den Müll, wenn mal was kaputtgeht.

Weiterlesen auf oekotest.de:

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

In Onlineshops, Discountern, Sportgeschäften und Kaufhäusern haben wir 19 Trinkflaschen für Kinder aus Kunststoff, Edelstahl und Aluminium eingekauft. Die Preise reichten von 2,50 bis 22,95 Euro. Viele Modelle haben einen Sportverschluss; die Flasche von Lässig, die mit einem einfachen Schraub- und einem Sportverschluss verkauft wird, haben wir in beiden Varianten getestet.

Ein Labor analysierte das Material aller Produkte auf Schwermetalle, keines gab diese in für uns abwertungsrelevanten Mengen an ein Lebensmittelsimulanz ab. Die Kunststoffbestandteile aller Flaschen wurden auf Bisphenol A (BPA) untersucht, innen lackierte Aluminiumflaschen auf die Migration von Epoxyderivaten wie BPA. Weiche Kunststoffteile ließen wir im Rahmen eines umfangreichen Materialscreenings auf Phthalate untersuchen, dunkle zudem auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) - allerdings ohne fündig zu werden. Textile Anteile wurden auf aromatische Amine, lösliches Antimon und ihre Farbechtheit geprüft, alle Produkte und Verpackungen auf PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen: auch hier gab es nichts zu beanstanden. Cyclosiloxane in Trinkschnäbeln und größeren Silikondichtungen ergänzten das Testportfolio. Sechs Sensoriker prüften die Flaschen nach den Vorgaben der DIN EN 10955 auf einen auffälligen Geruch und den Geschmack des eingefüllten Wassers. Ein Praxislabor prüfte die Handhabung der Trinkflaschen sowie – in Anlehnung an die Norm DIN EN 12546-1 für Isolierflaschen – deren Dichtheit im Neuzustand und nach tausendmaligem Öffnen und Schließen des Verschlusses: je nach Auslobung oder Hinweisen auf den Flaschen mit stillem und sprudelndem Wasser oder nur mit stillem Wasser; zum anderen die Bruchfestigkeit bei einem Sturz aus 80 Zentimeter Höhe und die Standfestigkeit. Für die Spülmaschinenfestigkeit durchliefen die Flaschen 25 Reinigungszyklen. Da es sich um Trinkflaschen für Kinder handelt, ließen wir die Flaschen je nach Beschaffenheit in Anlehnung an die Norm DIN EN 14350 prüfen, die Regeln für Artikel für flüssige Kindernahrung für Säuglinge und Kleinkinder festlegt: Haben die Flaschen scharfe Kanten oder Spitzen? Lösen sich Dauerschutzkappen? Können sich verschluckbare Kleinteile ablösen oder Bänder und Schlaufen abreißen? Darüber hinaus prüften wir die Produkte sowie zugehörige Beilagen auf Auslobungen zur Klima- oder CO2-Neutralität.

Bewertungslegende

Soweit nicht abweichend angegeben, handelt es sich bei den hier genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte, sondern um solche, die von ÖKO-TEST festgesetzt wurden. Die Abwertungsgrenzen wurden von ÖKO-TEST eingedenk der sich aus spezifischen Untersuchungen ergebenden Messunsicherheiten und methodenimmanenter Varianzen festgelegt.

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führt zur Abwertung um fünf Noten: ein gemessener Gehalt an löslichem Bisphenol A von mehr als 0,01 mg/kg in Flaschen aus Polycarbonat, die Eltern vorhersehbar auch für Kleinkinder verwenden. Diese Bewertung erfolgt in Anlehnung an das Verbot von Bisphenol A laut EU-Verordnung 10/2011, FCM-Stoff-Nr. 151 in Trinkgefäßen und Flaschen aus Polycarbonat, die aufgrund ihrer auslaufsicheren Ausführung für Säuglinge und Kleinkinder bestimmt sind. Demnach ist nach Artikel 11, Absatz 4, Unterabsatz 2 der EU-Verordnung 10/2011 eine spezifische Nachweisgrenze von Bisphenol A von 0,01 mg/kg einzuhalten.

Die Bewertung der Sensorik beruht auf einem Punktesystem. Sechs Prüfer haben bei der Verkostung der Proben je eine Wertung von 0 bis 4 für Geruch und Geschmack vergeben, woraus je ein Median gebildet wurde. Es wurde der schlechtere der beiden Mediane herangezogen und in eine Punktzahl übertragen (Median 1,5 = 3 Punkte, Median 1,75 = 2,5 Punkte, Median 2 = 2 Punkte, Median 2,5 = 1 Punkt, Median 3 – 4 = 0 Punkte).

Bewertung Testergebnis Sensorik: Unter dem Testergebnis Sensorik führt zur Abwertung um fünf Noten: eine deutliche sensorische Abweichung (0 Punkte) im Neuzustand nach haushaltsüblicher Reinigung im Geruch und/oder Geschmack, die nach Bedarfsgegenständeverordnung zu einer Beeinträchtigung der organoleptischen Eigenschaften des Lebensmittels führt. Eine Probe, bei der aufgrund von arbeitsschutztechnischen Gründen teilweise keine Geschmacksprüfung durchgeführt werden konnte, bewerten wir mit 0 Punkten. Zur Abwertung um zwei Noten führt: eine geringe bis deutliche Abweichung im Neuzustand nach haushaltsüblicher Reinigung im Geruch und/oder Geschmack in der oben genannten sensorischen Prüfung (1 Punkt). Zur Abwertung um eine Note führt: eine geringe Abweichung im Neuzustand nach haushaltsüblicher Reinigung im Geruch und/oder Geschmack in der o. g. sensorischen Prüfung (> 1–2 Punkte).

Bewertung Testergebnis Praxisprüfung: Das Testergebnis Praxisprüfung beruht zu 50 Prozent auf der Dichtheit, zu 20 Prozent auf der Handhabung und zu je 15 Prozent auf der Haltbarkeit des Trinkverschlusses und der Bruchfestigkeit im Falltest. Bei einem "mangelhaften" Teilergebnis kann das Testergebnis Praxisprüfung nicht besser sein. Unter Dichtheit führt zur Abwertung um vier Noten: vor und/oder nach dem Haltbarkeitstest des Verschlusses undicht mit stillem Wasser und/oder Sprudelwasser. Handhabung, Haltbarkeit des Trinkverschlusses und Bruchfestigkeit im Falltest wurden auf einer 5-Punkte-Skala bewertet und in Noten umgerechnet: 5 Punkte = sehr gut (1,0), je Punktabzug um 0,1 verschlechtert sich die Note um 0,1.

Bewertung Testergebnis Handhabung: Handhabung: In die Bewertung flossen zu 40 Prozent das Öffnen/Schließen, zu 25 Prozent das Trinken, zu 15 Prozent das Reinigen und zu je 10 Prozent das Befüllen und die Kippstabilität ein. Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führt zur Abwertung um zwei Noten: ein gemessener Gehalt an D5 und/oder D6 von mehr als 100 mg/kg. Zur Abwertung um eine Note führt: Werbung mit Klimaneutralität, CO₂-Neutralität oder einer missverständlichen CO₂-Bilanz ohne ausreichende Information dazu auf dem Produkt (hier: Klean Kanteen: "climate neutral certified", Sigg WMB: "climate neutral product").

Das Gesamturteil beruht zu 50 Prozent auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe und zu je 25 Prozent auf den Testergebnissen Sensorik und Praxisprüfung. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" ist, verschlechtert das Testergebnis Inhaltsstoffe um eine Note. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "gut" ist, verschlechtert das Testergebnis Inhaltsstoffe nicht. Bei "mangelhaften" oder "ungenügenden" Testergebnissen Inhaltsstoffe,

Testmethoden

Elemente, PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in Produkt und Verpackung: Röntgenfluoreszenzanalyse.
Chrom-VI im Migrat: Reinigung der Flasche vor der Analyse in 3 Schritten (1. Spülmittel und warmes Wasser, 2. Leitungswasser, 3. dest. Wasser). Anschließend 2/3 der Flasche mit Wasser gefüllt für 24 h bei 40 °C. DIN EN ISO 17075-1:2017-05, 7.3 bis 7.5..
Elemente im Migrat: Reinigung der Flasche vor der Analyse in 3 Schritten (1. Spülmittel und warmes Wasser, 2. Leitungswasser, 3. dest. Wasser); Probenvorbereitung Kunststoffflaschen: 2/3 der Flasche mit 3 %iger Essigsäure für 24 h bei 40 °C; analysiert wurde die 3. Extraktion; Probenvorbereitung Metallflaschen: 2/3 der Flasche mit 0,5 % Citronensäure für 24 h bei 40 °C, analysiert wurde die 3. Extraktion in Anlehnung an Metals and alloys used in food contact materials and articles ; Analysenprinzip: DIN EN ISO 17294-2:2017-01, abweichend für Hg: Absicherung mittels DIN EN ISO 17852:2008-04.
Migrierbare Epoxyderivate gemäß EG-Vo 1895/2005: Spezifische Migration mit 10% Ethanol nach DIN EN 13130-1, Bestimmung von Epoxyderivaten inkl. BPA, Cyclo-di-Badge im Migrat mittels LC-MS/MS. In Aluflaschen
Bisphenol A, freies: LC-MS/MS nach Extraktion. In repräsentativer Mischprobe aller Kunststoffteile.
Cyclosiloxane (D4-D9): GC-MS nach Extraktion. In Trinkschnäbeln und größeren Dichtungsteilen.
Materialscreening (auf Substanzen wie Phthalate, weitere Weichmacher, Flammschutzmittel): GC-MS nach Extraktion und Derivatisierung. In repräsentativer Mischprobe weicher, farbiger Kunststoffteile.
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): AfPS GS 2019:01 PAH (2019-05).
Aromatische Amine inkl. 4-Aminoabzobenzol: DIN EN ISO 14362:2017-05 bzw. DIN EN ISO 17234-1:2020-12; 4-AAB: DIN EN ISO 14362:2017-05 bzw. DIN EN ISO 17234-2: 2011-06. In textilen Anteilen.
Farbechtheit gegenüber künstlichem Speichel und Schweiß: DIN 53160:2023-07; Auswertung: DIN EN ISO 105-A03 (Graumaßstab zur Bewertung des Anblutens); bei allen Prüfungen bedeutet 5 die beste und 1 die schlechteste Echtheitszahl. In textilen Anteilen.
Sensorik: DIN 10955:2004-06; Probenvorbehandlung: laut Angabe bzw. haushaltsmäßig; Wasser (demin.), 24 h/40°C bei Angabe nicht für heiße Flüssigkeiten geeignet; 2 h/70°C bei keiner Angabe zur Temperatur von Flüssigkeiten bzw. bei Angabe für heiße Flüssigkeiten geeignet; befüllt; 6 Prüfer; Bewertungsskala: 0 = keine Abweichung, neutral; 1 = sehr geringe Abweichung, kaum wahrnehmbar; 2 = geringe Abweichung; 3 = deutliche Abweichung; 4 = starke Abweichung.
Antimon im Eluat: Elution von Schwermetallen mittels saurer Schweißlösung. Elementbestimmung mittels ICP-MS. In textilen Anteilen.
Abmessungen: Füllvolumen nach DIN EN 12546-1, Verschlussart; Gesamtgewicht.
Praxisprüfungen: Beurteilung auf einer 5-Punkte-Skala von 5 = bestes Ergebnis bis 1 = schlechtestes Ergebnis.
Handhabung: Beurteilung durch zwei Experten. Öffnen/Schließen: Zugänglichkeit, benötigte Kraft, Einhandbedienung. Befüllen: Aufwand zu zielen, Sichtbarkeit Füllhöhe. Trinken: Platz für die Nase, Auslauf an einer Stelle oder rundherum. Ausgießen: Tropfen, Kontrolle bei voller Flasche, komplettes Entleeren. Kippstabilität: Kippstabilität einer vollgefüllten Flasche auf unebenem Untergrund (DIN 12546-1). Reinigung: Spülmaschinen geeignet, Öffnungsdurchmesser, Schmutzecken, Möglichkeit die Flasche zu zerlegen.
Dichtigkeitsprüfung: in Anlehnung an DIN EN 12546-1, Abschnitt 3.6.1. 1) Prüfung mit Wasser ohne Kohlensäure, das siedend ist, eine Temperatur von 60°C (Trinktemperatur) oder 20°C (kaltes Wasser) hat. Basierend auf den Herstellerangaben zur Eignung/Ausschluss von heißen Flüssigkeiten wird die Temperatur des Wassers ggf. gegenüber der Norm abgeändert. 2) Prüfung mit kohlensäurehaltigem Wasser (sprudelndes Mineralwasser), das Raumtemperatur hat.
Dauerhaltbarkeit Verschluss: 1.000 Zyklen, klapp-, verschieb- und schraubbare Verschlüsse in 1.000 Zyklen Öffnen/Schließen. Danach erneute Dichtigkeitsprüfung. Danach Kraftbestimmung zum Öffnen des Verschlusses nach DIN EN 14350.
Bruchfestigkeit (Falltest): in Anlehnung an DIN EN 12546-1, Abschnitt 5.8; 5.8.2 Bruchfestigkeit für nicht vakuumisolierte Gefäße: Das Isoliergefäß ist bei Raumtemperatur mit Wasser bis zum Nenn-Füllvolumen zu füllen und es ist dreimal aus einer Höhe von 80 cm auf einen harten Fußboden fallenzulassen: einmal auf den Boden des Gefäßes und zweimal auf die Seiten, wobei jedes Mal der Aufschlagpunkt gewechselt wird.
Scharfe Spitzen, Kanten, Grate, Formfugen: nach DIN EN 14350.
Bänder und Schlaufen: nach DIN EN 14350.
Zugprüfung an Dauerschutzkappen: nach DIN EN 14350, Prüfung auf verschluckbare Kleinteile.
Reißfestigkeit bei Trinkhalmen aus Silikon: Reißfestigkeit nach DIN EN 14350 (7.7.1.1 Zugprüfung des nicht durchgestochenen Produktes).
Spülmaschinenbeständigkeit: 25 Spülzyklen zur Prüfung, ob die Materialien einem Standard-Reinigungsvorgang in einer Geschirrspülmaschine standhalten. Dokumentation von Änderungen an Materialoberfläche wie Legierungsbestandteilen, Dichtungen und Kunststoffen.

Einkauf der Testprodukte: Februar-März 2024

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