- Im Test: 19 Trinkflaschen für Kinder aus Kunststoff, Edelstahl und Aluminium, die wir in Onlineshops, Discountern, Sportgeschäften und Kaufhäusern eingekauft haben.
- Das Fazit: Der Großteil der überprüften Trinkflaschen ist empfehlenswert.
- Notenabzüge gibt es aber bei einigen Trinkflaschen für den Geschmack des abgefüllten Wassers und den Geruch der Flaschen.
Ob im Kindergartenrucksack oder im Schulranzen, ob für Ausflüge oder beim Sport – eine Trinkflasche gehört zur Grundausstattung für Kinder. Familien können dabei aus einer Vielzahl von Größen, Materialien und Motiven wählen. Flaschen aus Plastik und Metall zählen im Vergleich zu Glasflaschen zu den Leichtgewichten und sind deshalb besonders beliebt.
Trinkflaschen für Kinder: Welche Materialien gibt es?
Doch welches Material ist das richtige für mein Kind? Die Vor- und Nachteile.
Trinkflaschen für Kinder aus Metall
Pro:
- Flaschen aus Metall, wie zum Beispiel Edelstahl oder Aluminium, sind leicht und damit perfekt für Schulkinder mit schwerem Ranzen.
- Sie sind langlebig und geschmacksneutral.
- Darüber hinaus gibt es sie auch als isolierte Variante, in der warme oder kalte Getränke länger die Temperatur halten.
Contra:
- Fällt eine Metallflasche auf den Boden, entstehen schnell unschöne Dellen. Auch wenn sie die Funktion der Flasche selten beeinträchtigen, können sie optisch stören.
- Da Metallflaschen nicht durchsichtig sind, kann man von außen weder den Inhalt noch den Füllstand erkennen.
- Je nach Beschaffenheit kann sich bei manchen Metallflaschen in der Spülmaschine die farbige Beschichtung lösen.
- Trinkflaschen aus Edelstahl haben laut einer Untersuchung einiger Verbraucherschutzorganisationen den größten ökologischen Fußabdruck, da bei ihrer Herstellung umweltschädliche Stoffe entstehen.
Trinkflaschen für Kinder aus Plastik
Pro:
- Plastiktrinkflaschen bestehen häufig aus dem thermoplastischen Polyester Tritan oder aus Polypropylen. Diese Materialien sind leicht und in der Regel robust.
- Zudem sind viele Plastikflaschen mehr oder weniger durchsichtig – so kann man von außen Inhalt und Füllmenge erkennen.
Contra:
- Plastik kann bei einem Sturz schneller kaputtgehen, die Flasche ist dann im ungünstigsten Fall unbrauchbar. Entstehen scharfe Kanten, ist das ein Verletzungsrisiko für Kinder.
- Und: Kunststoff nimmt leichter Fremdgerüche an und kann somit auch das eingefüllte Getränk geschmacklich verändern.
- Darüber hinaus kann in Plastikflaschen – wie unser Test zeigt – Bisphenol A (BPA) stecken.
Trinkflaschen für Kinder im Test: Wie gut sind Mepal, Sigg & Co.?
Insgesamt haben wir 19 Trinkflaschen für Kinder aus Kunststoff, Edelstahl und Aluminium getestet. Wir finden: Eine gute Trinkflasche darf keine Schadstoffe enthalten und sollte die Getränke nicht geschmacklich verändern. Außerdem sollte sie dicht halten, einfach zu nutzen und robust sein – weder sollte die Flasche nach einem Sturz direkt ein Fall für die Mülltonne sein, noch sollte der Verschluss nach häufigem Öffnen und Schließen kaputtgehen.
All diese Aspekte haben wir in unserem Test berücksichtigt. Das Ergebnis: Elf Trinkflaschen sind mit Bestnote empfehlenswert.
Nicht alle Trinkflaschen überzeugen im Praxistest
Doch gehen wir ins Detail. Viele der Trinkflaschen im Test werben damit, frei von Bisphenol A (BPA) zu sein – und erfüllen dieses Versprechen auch. Das zeigen die von uns beauftragten Laboranalysen. In den vergangenen Jahren ist das für die Herstellung von Polycarbonaten und Dosenbeschichtungen eingesetzte BPA stark in Verruf geraten. Es hat sich in Tierversuchen als hormonell wirksam erwiesen; eine Studie zeigte darüber hinaus bereits in geringer Konzentration eine erbgutschädigende Wirkung.
In Flaschen aus Polycarbonat, die für Babys und Kleinkinder bis zu einem Alter von drei Jahren gedacht sind, ist BPA seit 2011 verboten. Für viele Eltern ist dies entsprechend ein entscheidendes Kaufargument. Einmal hat das Labor jedoch Bisphenol A nachgewiesen – die Migrationsprüfung zeigte, dass es sich sogar aus dem Material löst.
Zwar trägt die Flasche keine Altersempfehlung, aber sie kommt im kindlichen Design daher. So ist es aus unserer Sicht durchaus möglich, dass Eltern die Trinkflasche auch für zwei- bis dreijährige Kinder kaufen. Wir werten hier streng ab.
Auch im Praxistest machten nicht alle Trinkflaschen eine gute Figur. Platzte eine Flasche nach einem Sturz auf, brach eine Trinköffnung ab oder liefen Flüssigkeiten aus – verteilen wir Minuspunkte.
Wasser aus Kinder-Trinkflasche schmeckt "modrig und bitter"
Würden Sie aus einer Flasche trinken, die deutlich modrig und fischig riecht? Vermutlich nicht. Diese Ansicht teilten auch drei der sechs Sensorikprüfer, die in unserem Auftrag den Geruch der Flaschen und eigentlich auch den Geschmack des darin gelagerten Wassers untersuchen sollten. Doch selbst nach einer haushaltsüblichen Reinigung roch eine Trinkflasche für Kinder so abstoßend, dass die Hälfte der Experten sich nach der Geruchsprobe "aus Arbeitschutzgründen" gegen eine Verkostung des Wassers entschied.
Die Prüfer, die sich dennoch trauten, beschrieben auch den Geschmack des Wassers aus der Flasche als modrig und bitter. Auch weitere sensorische Auffälligkeiten sorgten für Punktabzüge: Das Wasser aus manchen Flaschen schmeckte bitter oder adstringierend – als würde sich die Mundschleimhaut zusammenziehen –, andere gar nach Kunststoff oder Lösemittel.
Umweltbelastende Stoffe in Trinkflasche für Kinder im Test
In der Silikondichtung einer Trinkflasche für Kinder wies das Labor die Cyclosiloxane D5 und D6 nach. Von diesen geht zwar nach aktuellem Stand keine unmittelbare Gesundheitsgefahr aus, jedoch reichern sich die Verbindungen in Organismen an und gelten als sehr umweltpersistent. Wir werten unter den Weiteren Mängeln ab.
Zu diesen zählt auch die angebliche Klimaneutralität, mit der die Hersteller zweier Trinkflaschen werben, ohne sie aus unserer Sicht ausreichend zu erläutern.
Trinkflaschen für Schule & Co.: Tipps
- Als Durstlöscher empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Wasser oder ungesüßten Tee. Kinder zwischen zwei und zehn Jahren sollten mindestens 0,75 bis 1 Liter, ältere Kinder und Jugendliche bis zu 1,5 Liter am Tag trinken. Bei körperlicher Aktivität, Krankheit und hohen Temperaturen hat der Körper einen höheren Flüssigkeitsbedarf.
- Um Keimbildung zu verhindern, sollten Trinkflaschen nach jeder Benutzung gereinigt werden. Viele Modelle dürfen in die Spülmaschine.
- Viele Hersteller bieten Verschlüsse, Deckel und Dichtungen als Ersatzteile an – manche sogar kostenlos. So muss nicht gleich die ganze Flasche in den Müll, wenn mal was kaputtgeht.
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