Eichen strahlen momentan mit der Herbstsonne um die Wette: Ihre Blätter haben sich gelb, orange und braun verfärbt. Auch die Früchte des Baumes sind jetzt reif: die Eicheln. Beim Herbstspaziergang haben Sie sich vielleicht auch schon gefragt: Kann man Eicheln essen oder nicht?
Eicheln essbar? Zubereitung ist entscheidend
Grundsätzlich kann man Eicheln essen. Die Früchte der Stieleiche (Quercus robur) sind sogar gesund, denn sie stecken voller ungesättigter Fettsäuren und B-Vitamine. Ältere Generationen kennen womöglich noch den Eichelkaffee oder Brot aus Eichelmehl. Enscheidend ist in jedem Fall die Zubereitung der Eicheln.
Eicheln sind für uns nur essbar, wenn sie vorher gewässert werden. In unbehandeltem Zustand enthalten die Nussfrüchte hohe Konzentrationen des Gerbstoffs Tannin, der zu starken Magen-Darm-Beschwerden führen kann.
Doch was, wenn Kinder rohe Eicheln verschluckt haben? Das Giftinformationszentrum-Nord der Universitätsmedizin Göttingen erklärt: Wurden eine bis drei Eicheln zerkaut und gegessen, genügt es, den Kindern etwas Wasser zu trinken zu geben. Bei leichten Magen-Darm-Symptomen ist ein Arztbesuch meist nicht notwendig.
Wenn jedoch eine ganze Eichel unzerkaut oder große Eichelstücke verschluckt wurden oder viele rohe Eicheln gegessen wurden, sollten Eltern einen Arzt, eine Ärztin oder ein Giftinformationszentrum kontaktieren.
Eicheln vorher einweichen
Wenn Sie Eicheln zum Verzehr vom Herbstspaziergang mitbringen, befreien Sie am besten zuerst die inneren Kerne von der Schale (vorsichtig mit einem Nussknacker) und der braunen Samenhaut. Anschließend legen Sie die Nüsse ein bis zwei Tage in Wasser ein, dadurch lösen sich die Gerbstoffe und färben das Wasser bräunlich-gelb.
Denken Sie daran, das Wasser zwischendurch immer wieder zu wechseln, so lange, bis das Wasser komplett klar bleibt. Nun sind alle Gerbstoffe ausgewaschen. Anschließend lassen Sie die Eicheln gut trocknen.
Eicheln richtig zubereiten
Mit den getrockneten Früchten haben Sie verschiedene leckere Zubereitungsmöglichkeiten:
- Hacken Sie sie grob und rösten sie kurz in der Pfanne. Damit bekommen Müslis, Salate, Eintöpfe und Suppen eine schöne nussige und crunchige Note. Geröstete Eicheln schmecken auch als Snack für zwischendurch.
- Sie können Eicheln auch mahlen und als Mehlersatz zu Brot, Keksen oder Pfannkuchen backen.
Ein wichtiger Hinweis noch für alle Hundehalterinnen und Hundehalter: Für die Vierbeiner sind Eicheln tabu. Das enthaltene Tannin ist für Hunde giftig und kann zu Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber, Verstopfung und Durchfall führen und im schlimmsten Fall sogar tödlich sein. Lesen Sie dazu auch: Dürfen Hunde Nüsse essen?
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