- Im Winter wächst weniger frisches Gemüse als im Sommer, trotzdem gibt es mehr Wintergemüse als nur Weißkohl.
- Wintergemüse wie Pastinaken, Rote Bete und Schwarzwurzel versorgen unseren Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen.
- Achten Sie auch bei Wintergemüse auf eine regionale Herkunft aus biologischer Landwirtschaft.
Wir geben es ja zu: Im Winter fällt die Obst- und Gemüseernte deutlich geringer aus als in den warmen Monaten. Schnell hat man dann das Gefühl, dass es jetzt nur noch Kohl frisch zu kaufen gibt. Doch auch im Winter können Sie sich abwechslungsreich saisonal und gesund ernähren – mit buntem Wintergemüse. Wir stellen fünf Sorten vor und verraten, wie Sie das Wintergemüse am besten zubereiten.
Wintergemüse – mehr als nur Kohl
Im Winter brauchen Körper und Seele anderes Essen: wärmende Aufläufe, deftige Eintöpfe, heiße Suppen, scharfe Currys – all das, woran im Sommer nicht zu denken ist. Auch Quiches und Aufläufe haben jetzt Saison.
Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist auch im Winter möglich. Denn einige heimische Gemüsesorten gibt es auch jetzt frisch zu kaufen. Bei allen Wintergemüsesorten gilt: Achten Sie möglichst auf einen biologischen Anbau und prüfen Sie, woher das Gemüse kommt. So stellen Sie sicher, dass Sie den regionalen Bio-Anbau unterstützen und damit die Umwelt weniger belasten.
1. Pastinaken
Pastinaken sind ein gesundes Wintergemüse und stecken voller Vitamin C und Kalium. Pastinaken haben eine ähnliche Form wie Karotten, aber eine weiße Schale. Auch unter der Schale steckt ein weißes Fruchtfleisch, das leicht süßlich und erdig schmeckt. Verwechseln Sie die Stangen nicht mit Petersilienwurzeln, die dünner sind als Pastinaken und einen nach außen gewölbten Blattansatz haben.
Besonders lecker schmecken Pastinaken als gebratene Gemüsebeilage oder als cremige Suppe. Wenn Ihnen eine reine Pastinakensuppe zu süßlich schmeckt, geben Sie Pastiken und Kartoffeln in die Suppe. Da das Wurzelgemüse leicht zu verdauen ist, eignet es sich auch gut zur Zubereitung von Babynahrung.
2. Rosenkohl – ein echtes Wintergemüse
Die runden grünen Rosenkohlröschen sind gesund und haben im Winter Saison. Rosenkohl hat einen kräftigen, eher bitteren Geschmack und liefert unserem Körper mehrere wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Die enthaltenen Bitterstoffe sind zudem gut für die Verdauung.
Rosenkohl schmeckt in der Winterküche besonders gut als Ofengemüse, in der Gemüsesuppe, im Eintopf und sogar als herzhafter Snack in Chipsform.
Rezept für Rosenkohl-Chips
- Für den salzigen Snack waschen Sie die Rosenkohlröschen, schneiden Sie den Strunk heraus und trennen Sie die einzelnen Blätter ab.
- Geben Sie die Rosenkohlblätter in eine Schüssel mit Olivenöl und Meersalz und mischen sie gut durch.
- Anschließend auf ein Backblech geben und bei ca. 180 Grad Umluft im Ofen etwa zehn Minuten rösten. Wenn die Ränder der Blätter leicht braun werden, ist der herzhafte Snack fertig.
3. Rote Bete
Die rot-pinken Knollen der Roten Bete sind in der Zubereitung nicht ganz ohne, da sie Finger und Umgebung schnell rotfärben; dafür schmecken sie lecker und sind sehr gesund. Die Rote Bete trumpft mit mehreren Vitaminen und Mineralstoffen auf. Ihre Farbe ist dem enthaltenen Farbstoff Betanin geschuldet, der antioxidativ wirken soll und gut für das Herz-Kreislauf-System ist.
Sie können Rote Bete roh als Salat zubereiten, einen veganen Brotaufstrich daraus machen oder zu Rote-Bete-Saft verarbeiten. Auch gekocht, als Suppe (mit Meerrettich-Schaum) oder im Ofen gebacken schmeckt die Rübe lecker süß.
Tipp: Kochen oder backen Sie Rote Bete am besten mit Schale und schälen sie erst danach, damit die wertvollen Inhaltsstoffe nicht verloren gehen.
Schnelle Rezeptidee: Kochen Sie Rote Bete oder kaufen vorgegarte Knollen. Diese schneiden Sie klein und geben sie mit Sonnenblumenkernen und einem Klecks Meerrettich in einen Mixer. Mixen Sie die Zutaten so lange, bis eine cremige Maße entsteht. Mit Salz und Pfeffer abschmecken – und fertig ist der herzhafte Gemüsedip.
4. Schwarzwurzel
Die Schwarzwurzel ist ein oft vergessenes Wintergemüse und auch unter dem Namen Winterspargel bekannt. Ihre Form ähnelt tatsächlich der von Spargel; nach dem Schälen der schwarzen Schale ist ihr Fleisch ebenfalls weiß. Neben Vitaminen und Mineralstoffen liefert die Schwarzwurzel gesunde Ballaststoffe. Sie schmeckt würzig und hat ein leicht nussiges Aroma.
Eine Schwarzwurzelsuppe wärmt an kalten Wintertagen von innen. Der Winterspargel schmeckt aber auch wie der "echte" Spargel zu Kartoffeln und geschmolzener Butter.
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5. Wirsing
Der grüne Kohlkopf ist ein äußerst gesundes Wintergemüse: Wirsing enthält Vitamine, Mineralstoffe und Senföle, die den Körper vor freien Radikalen schützen.
Sie kennen Wirsing wahrscheinlich als Gemüsebeilage und aus dem Auflauf. Roh oder kurz blanchiert schmeckt er lecker als winterlicher Salat. Sie können die großen Wirsingblätter auch füllen, zum Beispiel mit Hackfleisch oder vegan mit Linsen. Auch sehr empfehlenswert: Wirsing-Quiche und Wirsing-Lasagne.
Wintergemüse bringt Abwechslung auf den Speiseplan
Neben den vorgestellten Sorten Wintergemüse gibt es noch weitere wie Topinambur, Steckrüben, Rotkohl, Weißkohl und Grünkohl sowie sämtliche Kürbissorten. Auch im Winter können wir uns also gesund ernähren und trotzdem für Abwechslung auf dem Teller sorgen.
Gehobelter Rotkohl etwa wird mit Balsamicoessig zur Delikatesse, Grünkohl als Curry zu einem neuen Geschmackserlebnis. Und warum nicht mal eine Minestrone mit verschiedenen Kohlsorten ausprobieren?
An Nährstoffen liefert die heimische Ware alles, was der Körper braucht. Unser Wintergemüse enthält beachtliche Mengen an Kalium, Kalzium, Natrium und Eisen sowie zahlreiche lebenswichtige Vitamine. In den Freilandgewächsen stecken zudem reichlich sekundäre Pflanzenstoffe. Diese Substanzen, die der Pflanze Farbe, Duft oder Geschmack verleihen, sind auch für den menschlichen Organismus wichtig.
Und manches Gemüse hat sogar keine "richtige" Saison: Zwiebeln und Lauch etwa werden das ganze Jahr über angebaut, und Sie können sie fortlaufend frisch aus heimischem Anbau kaufen. Karotten und Kartoffeln sind – für einige Monate aus Lagerbeständen – ebenfalls das ganze Jahr über erhältlich.
Wer sich saisonal ernähren möchte, aber im Winter nicht auf Erdbeeren, Spargel und Tomaten verzichten möchte: Obst und Gemüse lassen sich auch im Sommer für den Winter haltbar machen. Lesen Sie dazu:
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Tipp: Wenn Sie Wintergemüse zu Suppe kochen, reicht diese meist für mehrere Tage und Sie haben auch am Folgetag noch ein gesundes, warmes Mittagessen. Was auch sehr gut funktioniert: Suppe oder gekochtes Gemüse portionsweise einfrieren und auftauen, wenn es mal schnell gehen soll.