- Mit Bestnote schneidet kein veganes Hackfleisch im Test ab. Vier Marken allerdings sind mit "gut" empfehlenswert.
- Etwa ein Drittel des Veggie-Hacks im Test fällt mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch.
- Die meisten überprüften Fleischersatz-Produkte sind mit Mineralöl verunreinigt.
Mit veganem Hackfleisch sind Klassiker wie Spaghetti Bolognese oder Chili schnell zubereitet und neu interpretiert: ohne Tier und vermeintlich gesund. Wirklich gesund? Unser Test zeigt: Von 20 Packungen mit fertig gewürztem Veggie-Hack sind fast alle mit Mineralöl verunreinigt. Viele der hoch verarbeiteten Produkte enthalten zudem umstrittene Zusatzstoffe oder zu viel Salz.
Das hat zur Folge, dass sieben Fleischersatz-Produkte mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durchfallen. Keine der Packungen veganes Hackfleisch schneidet mit Bestnote ab, immerhin vier sind aber mit "gut" empfehlenswert. In unserem Einkaufskorb landete 19 Mal veganes Hack und ein Mal vegetarisches Hackfleisch.
Veganes Hackfleisch im Test: Mineralöl ist ein Problem
Doch kommen wir detaillierter zu den Problemen des veganen Hackfleischs im Test. Bis auf vier überprüfte Fleischersatz-Produkte bekommen alle Notenabzug für nachgewiesene Mineralölbestandteile. Viermal ist der Gehalt nach ÖKO-TEST-Kriterien sogar "stark erhöht".
Genau gesagt hat das von uns beauftragte Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) gefunden. Über diese ist bekannt, dass sie sich vor allem im menschlichen Fettgewebe und der Leber anreichern. In Tierversuchen haben MOSH zu Organschäden geführt. Welche Folgen die Aufnahme für den menschlichen Körper hat, ist noch nicht geklärt.
Wie kommt das Mineralöl in Fleischersatz?
In einem veganen Hackfleisch hat das von uns beauftragte Labor neben den MOSH auch aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen. Zu dieser Stoffgruppe können auch krebserregende Verbindungen gehören.
Woher diese Bestandteile kommen? Der Hersteller schrieb uns, er habe als Eintragsquelle den Rohstoff Kokosöl identifiziert. Das ist plausibel, Speiseöle werden im Produktionsprozess häufig mit MOSH/MOAH verunreinigt.
Andere Erklärungen, wie das Mineralöl in Lebensmitteln landen kann, sind in der Produktion eingesetzte Schmieröle oder aber Übergänge aus Verpackungen aus Recyclingpapier und -pappe.
Veganes Hack: Kritik an Zusatzstoffen und zu viel Salz
Was ist ansonsten im Test von veganem Hack aufgefallen?
- Guter Geschmack lässt sich mit guten Zutaten herstellen. Die Zusätze von künstlichem oder natürlichem Aroma in vielen Packungen veganes Hackfleisch sind deshalb unserer Meinung nach überflüssig.
- In einem veganen Hack im Test steckt zudem das Verdickungsmittel Carboxymethylcellulose (CMC). Da CMC in Tierstudien in hohen Dosierungen schädliche Effekte auf die Darmflora gezeigt hat, halten wir diesen Zusatz für ein unnötiges Risiko.
- In gut der Hälfte der Fleischersatz-Produkte bemängeln wir Salzgehalte von mehr als 1,1 Gramm pro 100 Gramm. In Finnland müssen solche Fertig- und Halbfertiggerichte schon seit mehr als zehn Jahren einen Warnhinweis tragen. Denn dauerhaft hoher Salzkonsum erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Folgeerkrankungen.
So schmecken die Fleischersatz-Produkte
Geschmacklich haben wir dagegen wenig zu bemängeln. Nur zweimal notierten die Sensorik-Experten echte Fehler im Geschmack: Ein überprüftes veganes Hack schmeckte leicht alt, ein anderes deutlich brandig.
Der Rest ist in Ordnung. Denn Soja, Tofu, Pilze oder Getreide bringen jeweils unterschiedliche Geschmacksnoten und unterschiedliche Mundgefühle, wie bissfest, elastisch, knusprig, saftig oder mürbe.
Veganes Hackfleisch und gesunde Ernährung
Tragen vegetarisches und veganes Hackfleisch zu einer gesunden Ernährung bei?
- Alle Packungen Veggie-Hack im Test liefern Eiweiß. Der Gehalt liegt zwischen neun und mehr als 30 Prozent. Zum Vergleich: Hackfleisch aus Rind und Schwein enthält etwa 20 Prozent Eiweiß. Pflanzliche Eiweiße tragen zu einer gesunden Ernährung bei.
- Anders als Fleisch enthalten die pflanzlichen Hackprodukte Ballaststoffe, die die Darmflora gesund halten.
- Auffällig: Die Unterschiede im Vergleich der Fettgehalte sind riesig. Sie reichen von 1,5 bis 18 Gramm Fett pro 100 Gramm veganes Hackfleisch.
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